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Welches Spiel habt ihr zuletzt durchgezockt?

N7KoshKenobi

Altenpfleger
Star Wars - Jedi: Fallen Order

... mal wieder 🤓 😬

Das Spiel begeistert mich halt immer wieder.
Alles schon x mal gesehen aber es macht immer wieder Spaß.
Greez und BD-1 alleine wachsen einem schon immer wieder auf´s Neue an´s Herz, jeder auf seine Art. :)

Wenn Jedi Survivor nur halb so gut wird, wird es schon mein persönliches Spiel des Jahres.

9,5/10
 

TomMV

Sonntagsfahrer
Den DLC Fallen Ghost von Ghost Recon Wildlands.
Wer Spaß mit Wildlands hatte, wird den DLC mögen.
3 Gebiete, 4, neue Gegner Klassen plus ein paar neue Gadgets und Waffen.

Und den letzten DLC Fluss des Blutes von Back 4 Blood.
Akt 6 mit 5 Abschnitten im Koop war es ganz nett und lustig, aber leider hat das Spiel ziemlich gefloppt, und nach dem letzten DLC wurde auch der Support eingestellt.
 

Daniel04

Frührentner
The Last of Us Part II

Nach rund 24 Stunden Spielzeit bin ich am Ende dieses Spiels angelangt und mir fällt eigentlich nur ein Wort ein: Meisterwerk. Wegen solcher Erlebnisse ist man Videospieler. Ich weiß nicht, ob es das perfekte Spiel gibt, aber in Sachen Singleplayer-Geschichte dürfte The Last of Us Part II da wirklich sehr nah dran sein.

Da ich zu Release keine PlayStation 4 hatte, habe ich das nun auf der PlayStation 5 nachgeholt und kann über den damaligen Shitstorm hinsichtlich des Verlaufs der Geschichte wirklich nur lachen. Der Hass, der den Entwicklern und Darstellern der Figuren da entgegengebracht wurde, ist doch völlig an den Haaren herbeigezogen.

Ja, Joel stirbt - passiert. War ein Schocker. Aber es ist auch eine mehr als überraschende Wendung und passt zu 100% in das raue Setting des Spiels. Dass man dann später tatsächlich in die Rolle seiner Mörderin, Abby, schlüpft, ist ein mutiger Schritt - aber kein Schritt, der falsch war, denn im Laufe des Spiels lernt man eben auch sie und ihre Geschichte kennen und ihre Motive sind genauso nachvollziehbar wie der Wunsch nach Rache von Ellie. Sie stehen eben auf verschiedenen Seiten und haben Dinge gegensätzlich erlebt. Es sind keine Charaktere, nur rein schwarz oder rein weiß sind, sondern Charaktere, die ganz viele Facetten in einer apokalyptischen Welt haben.

Genauso wenig ist es doch relevant, ob Ellie nun homosexuell oder bisexuell ist. Das ändert doch nichts an der Qualität der Geschichte und auch diese Tatsache wird einfach ganz normal erzählt und nicht dem Spieler aufgezwungen. Wer damit heutzutage noch ein Problem hat, sollte mal ein wenig in sich gehen und darüber nachdenken, ob es noch normal ist so rückständig zu sein.

Man spielt hier ja nun einmal rund die Hälfte des Spiels jeweils Ellie und Abby und ich finde, wer hier nicht erkannt hat, wo die Unterschiede der beiden sind und welche Gemeinsamkeiten die Figuren eigentlich haben, der will es nicht erkennen und der ist blind vor Hass, weil Joel schon früh nicht mehr Teil des Spiels ist, obwohl man ihn ja durch den ersten Teil auch ins Herz geschlossen hat.

Das Gameplay ist weit zugänglicher als noch im ersten Teil und man kommt gut mit der Steuerung klar. Die Kämpfe machen mehr Spaß und das Handling der Charaktere ist flüssiger. Die Grafik ist für so einen alten Titel auch heute noch überragend. Natürlich merkt man hier und da an, dass es vor einer Konsolengeneration erschienen ist, aber bei den Nacht- und Regenszenen reibt man sich die Augen, dass das kein aktueller Titel ist, zumal das Spiel auf der PS5 ja nun kein richtiges Upgrade bekommen hat. Die dargestellte Gewalt ist drastisch, fügt sich aber perfekt ins Szenario ein.

Ich komme nicht drum herum, dem Spiel die Höchstwertung zu geben.

10/10
 

Kratonator

Frührentner
Ok, das hab ich tatsächlich nicht gespielt und nen Gamecube hatte ich nie. Daher hab ich die Version mit der ursprünglichen gleichgesetzt und wusste nicht, dass das auch schon ein Remake war. Bei Resi Remakes denk ich direkt an die, wie von 2 und 3.
Bin ich der Meinung: Kannste gegen das 1er Remake beide vergessen. Wirklich nicht dass die schlecht wären, der Ur-Resi-Aufguss hat aber in meinen Augen einfach am meisten zu bieten (komplett neue Szenen, Areale, Story erweitert u.a.), sollteste unbedingt nachholen. Hab ich auf GC gespielt, devinitiv in retail auf PS3 und für PS4 gibt´s das in der Origins Coll. zuammen mit RE-Zero (glaub ich). Gibt also paar Möglichkeiten das heute noch zu bekommen, sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen.
 

X30 Neo

Forzaisti
Sponsor
God of War Ragnarök

Nach rund 30 Spielstunden habe ich nun den Abspann gesehen. Jedoch ist das Wort "Spielstunden" mit Vorsicht zu genießen. Denn God of War Ragnarök (GoWR) zwingt den Spieler sehr häufig zur Untätigkeit, lässt einen minutenlang durch schlauchlevelige Passagen laufen und dabei der Geschichte zuhören.
Dabei geht es meistens um den Generationskonflikt zwischen Kratos und seinem hochpubertären Sohn Atreus. Dazu kommen noch einige Zwischensequenzen, in denen der Spieler ebenso zur Untätigkeit verbannt ist. Viel Story also und Gameplay in kleinen Dosen, vorerst.

GoWR läuft zumindest beim durchspielen der Geschichte immer gleich ab. Man läuft abwechselnd als Kratos oder Atreus durch ein Gebiet, sucht nach Kisten mit Loot, löst hier und dort ein paar einfache Rätsel und kämpft sich mit Klingen, Axt und Speer durch unterschiedlichste Bedrohungen der nordischen Mythologie.
Dann kehrt man zu Sindris Haus zurück, wertet Waffen und Rüstungen rollenspielmäßig auf und begibt sich in den nächsten Spielabschnitt.
Höhepunkte kann man in der ersten Spielhälfte mit der Lupe suchen.

Kommt es dann doch endlich mal gegen einen größeren Gegner zum Kampf (z.B. Grýla, Nidhöggr, Garm), dann kommt tatsächlich stellenweise so etwas wie das brutale Feeling und die epischen Ausmaße aus den fantastischen Anfängen der Reihe auf.
Doch diese Bosskämpfe sind viel zu selten, als dass es Kratos gerecht würde.
Aber Kratos ist auch ins Alter gekommen und durch seinen anstrengenden und sehr nervtötenden Sohn leider so sanft und milde geworden, dass es mir schwerfällt ihn nicht als Weichei zu bezeichnen.

Unverkennbar ist der Einfluß von Spielen wie The Last of Us, wo eine Beziehung zwischen Vater und Kind thematisiert und als erfolgreiches Konzept in ein Videospiel integriert wurde.
Leider funktioniert das auch in GoWR noch immer nicht, mit einem alten Griechen, den viele vielleicht noch als Geist von Sparta in Erinnerung haben. Einer der keine Gnade kannte und seine Religion einst Rache hieß.

Im Vegleich zu den alten God of War Spielen ist seit dem Reboot von 2018 spielerisch die Luft raus. Kein Schlag mit der Leviathanaxt verbreitet so viel Schrecken wie damals Athenes Klingen. Der freien Kamera zum Trotz ist die nun besser fixierbare Kamera immernoch hakelig und nicht besonders innovativ. Glücklicheweise kämpft man meistens in vorgefertigten "Arenen", die genau dann die schlauchförmigen Level ablösen, wenn es zu größeren Kämpfen oder Kämpfen mit mehreren Gegnern kommt.
Aber viel zu schnell wird man immer wieder aus dem Flow herausgerissen. Manchmal versinkt das Spiel durch Rückblenden oder ein sprechendes Eichhörnchen (!) in einer aufgezwungenen Romantik, so dass man die kürzlich neu gelernten Moves im nächsten Kampf schon wieder vergessen hat. Diese Pausen im Spielfluss rauben so einiges am Spielspaß, leider immer an den falschen Stellen.

Mein Flehen auf eine ansatzweise Rückkehr der alten schnellen Hack & Slay Tugenden wurde nicht erhört. Stattdessen gab es nach GoW von 2018 nur wieder More from the Same, eine konsequente Fortsetzung mit noch mehr langweiligen Dialogen zwischen Vater und Sohn, noch weniger spannenden Kämpfen, nur einigen belanglosen Rätseln und vielen Logiklöchern (hier fehlte nur noch die Heirat mit Freya).

Immerhin war die Inszenierung halbwegs gut und gegen Sound und Grafik kann man nichts einwenden, außer dass auf der PS5 vielleicht noch ein bischen mehr drin gewesen wäre.
Trotzdem werde ich mit der Neuausrichtung der Reihe nicht mehr warm und ich bin froh, dass ich das Spiel doch noch beendet habe, obwohl ich zwischendurch viele kleine Tode der Langweiligkeit gestorben bin.

6/10
 

Khorny

Rentenbezieher
Ok, so eine Bewertung hätte ich nach deiner Vorfreude aufs Spiel nicht erwartet. Nachdem mich auch Teil 1 schon verloren hat (ok, falsch ausgedrückt, habe den immerhin durchgespielt) war Teil 2 für mich kein Thema mehr. Gehöre aber auch zu den God of War 1-3 "Fans". War eben ne tolle Action Serie mit bisschen Trashfaktor, aber für sowas ist der Spielemarkt leider zu ernst und gezwungen traurig geworden... um wohl so halbwegs mit den aktuellen Drama Serien mitzuhalten. Schade.
 

Thommysoft

Moderator
Team
Bravely Default II (PC, Steam)
Auch erhältlich für Switch

Mich hat hier vor allem der ungewöhnliche Grafikstil angeprochen. Die Städte sind eher gemalte Hintergründe mit 3D-Elementen für die Charakternavigation. Die Oberwelt und die Dungeons sind isometrisches 3D mit einem leichten Modellbau-Look. Und die Charaktere selbst sind in der Spielwelt Chibi-Figuren sehr ähnlich, während sie in den Cutscenes und Dialogsequenzen wie Figuren in einem Puppentheater aussehen und auch vor meist statischen Hintergründen agieren.

Glücklicherweise steckt auch unter der ungewöhlichen Grafik ein wirkliche schönes Spiel. Ich bin jetzt kein JRPG-Experte, weshalb ich jetzt keine Aussage darüber treffen kann, wie gut es innerhalb des Genres ist. Aber für einen relativen JRPG-Neuling wie mich, der noch weniger als 10 Spiele aus dem Genre gespielt hat, war es wirklich schönes Erlebnis.

Als jemand, der von CRPGs her kommt, würde ich mir JRPGs zwar immer noch mehr Einfluss auf Charakterwerte oder die Geschichte wünschen. Aber da es mein erstes Spiel mit einem Job-System war, bin ich doch angenehm überrascht gewesen, wieviel Tiefe und Optionen hier in den Charaktermechaniken stecken und wieviele mögliche Builds und Build-Kombinationen bei 24 Jobs verteilt auf 4 Charaktere, deren Kombination man auch jederzeit wechseln kann, doch möglich - und teilweise auch nötig - sind.

Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass das Spiel recht schwer sein sollte. Das kann ich so nicht bestätigen, da ich bis auf 2 von 8 Superbossen/Superbossgruppen im letzten Kapitel alles auf Schwer absolvieren konnte. Der Schwierigkeitsgrad zieht zwar im Laufe der Zeit immer weiter an, weil mehr Resistenzen, Immunitäten und Fähigkeiten/Mechaniken auch bei Standardgegnern hinzu kommen, aber gleichzeitig erhält man auch immer mehr Werkzeuge und Jobs, um diese zu kontern. Einzig bei den Bossen muss man durchaus damit rechnen, dass die ersten paar Versuche gerne mal im Tod der kompletten Party enden und man sich tiefer in die speziellen Mechaniken der Bosse einarbeiten muss. Gleichzeitig sind aber auch wirklich übermächtige Builds für die eigene Party möglich.

Ebenfalls sehr schön: Man kann die Kampfgeschwindigkeit der klassischen rundenbasierten Kämpfe auf vierfaches Tempo erhöhen, so dass man Kämpfe gegen Standardgegner regelmäßig innerhalb von ca. 5 Sekunden erledigen kann. Für ein rundenbasiertes Spiel kann man hier wirklich ziemlich schnell durch das Spiel pflügen, sobald man den Standardgegnern klar überlegen ist. Das macht auch den Grind sehr angenehm, um den man nicht herum kommt, wenn man die vielen neuen Jobs, die man im Laufe der Zeit bekommt, schnell hochleveln möchte. Kann man natürlich auch einfach so normal während des Spielens machen, jedoch muss man sich dann darauf einstellen, dass das etwas zäh werden kann, da die meisten Charakterwerte an die Jobs gekoppelt sind und niedrigstufige Jobs selbst gegen Standardgegner nicht gut performen, wenn diese später im Spiel weit mehr drauf haben. Als Belohnung gibt es für diese Vorgehensweise jedoch Triumphboni, die das Leveln deutlich beschleunigen. Allerdings gibt es auch spezielle Fähigkeiten und Items, die das Leveln mit speziellen Grind-Builds extrem effektiv machen. Grade im letzten Spieldrittel kann man seine Jobs so locker in ein paar Minuten von Null auf Hundert hochziehen. Ich bin nicht unbedingt der größte Fan von Grinding, empfand das hier jedoch meiste Zeit über als sehr spaßige Angelegenheit.

Die Geschichte gewinnt jetzt keine Innovationspreise und ist in ihrer Struktur weitgehend vorhersehbar, hat aber dennoch 1-2 kleinere Überraschungen zu bieten. Letztlich waren es aber vor allem die Charaktere, die mir im Laufe sehr ans Herz gewachsen sind, weil sie im Laufe der Reise ein gutes Stück an ihren Aufgaben wachsen und mehr und mehr von ihrer Persönlichkeit preis geben. Und obwohl das Spiel über weite Strecken vor allem ein sehr schönes, optimistisches Gefühl von "Wir gehen jetzt gemeinsam auf ein großes Abenteuer" vermittelt, wartet es doch mit einigen ziemlich nachdenklichen und düsteren Momenten auf, die ich so - grade hinter dieser recht freundlichen Grafikfassade - nicht unbedingt erwartet hätte.

Einzig das Dungeon-Design hat mir teilweise nicht so gefallen. Die Dungeons sind eigentlich auch sehr schön gestaltet, aber manche von ihnen sind in der Navigation mit verschiedenen Ebenen übermäßig komplex. Und dummerweise gibt es zwar für die Oberwelt eine Karte, aber eben nicht für die Dungeons, weshalb ich mich mit meinen unterdurchschnittlich guten Orientierungsvermögen ein paar mal echt verlaufen habe. Liegt sicherlich auch daran, dass man den Dungeons anmerkt, dass das Spiel jetzt nicht das größte Budget hatte und somit relativ simple Baukastenteile dafür verwendet wurden.

Die Musik wiederum ist wirklich großartig. Ich habe mich regelmäßig dabei erwischt, einfach stehen zu bleiben oder den Ergebnisbildschirm nach den Kämpfe länger als nötig offen zu lassen, nur um der Musik zu lauschen. Auch die Vertonung der Dialoge (nur Englisch) hat mich überrascht. Sie ist nicht nur passend, sondern im Vergleich zu anderen JRPGs, die ich kenne, auch sehr umfangreich. Sogar einige der wichtigsten Nebenquests sind sehr umfangreich vertont, was mich wirklich überrascht hat.

Und wirklich loben muss ich hier auch mal die UI. Ich habe mit Controller am Ferseher gespielt. Und es war eine wahre Freude. Die Menüs machen optisch was her, nutzen aber gleichzeitig eine wirklich schöne große Schrift wie sie in der PS360-Generation üblicher war. Und es lässt sich alles extrem einfach, intuitiv und vor allem schnell bedienen. Keine Menüs, durch die man sich mit einer Pseudo-Maus-Steuerung durchhangeln muss und in denen alle wichtigen Elemente als Kleinklein an die Seiten verbannt wurden, nur weil man irgendwie in der Mitte breit den eigenen Charakter zur Schau stellen muss, was ja irgendwie der neue UI-Trend zu sein scheint.

Bravely Default II ist keine Big Budget-Produktion. Das merkt man dem Spiel auch an manchen Stellen an. Es ist in manchen Punkten wirklich oldschool, aber es ist auch der anderen Seite auch modern genug, um nicht angestaubt zu wirken. Und es macht halt an so vielen Stellen Dinge richtig, die modernere Spiele momentan - aus meiner Sicht - gerne falsch machen. Ich habe meine Zeit mit Bravely Default II wirklich genossen und kann es nur allen empfehlen, die Lust auf diese Art Spiel haben.

Wer unbedingt eine Zahl am Ende braucht, kann sich hier irgendwas zwischen 8,5 und 9 ausdenken.
 

X30 C64 Forever

Altmeister
Bravely Default II (PC, Steam)
Auch erhältlich für Switch

Mich hat hier vor allem der ungewöhnliche Grafikstil angeprochen. Die Städte sind eher gemalte Hintergründe mit 3D-Elementen für die Charakternavigation. Die Oberwelt und die Dungeons sind isometrisches 3D mit einem leichten Modellbau-Look. Und die Charaktere selbst sind in der Spielwelt Chibi-Figuren sehr ähnlich, während sie in den Cutscenes und Dialogsequenzen wie Figuren in einem Puppentheater aussehen und auch vor meist statischen Hintergründen agieren.

Glücklicherweise steckt auch unter der ungewöhlichen Grafik ein wirkliche schönes Spiel. Ich bin jetzt kein JRPG-Experte, weshalb ich jetzt keine Aussage darüber treffen kann, wie gut es innerhalb des Genres ist. Aber für einen relativen JRPG-Neuling wie mich, der noch weniger als 10 Spiele aus dem Genre gespielt hat, war es wirklich schönes Erlebnis.

Als jemand, der von CRPGs her kommt, würde ich mir JRPGs zwar immer noch mehr Einfluss auf Charakterwerte oder die Geschichte wünschen. Aber da es mein erstes Spiel mit einem Job-System war, bin ich doch angenehm überrascht gewesen, wieviel Tiefe und Optionen hier in den Charaktermechaniken stecken und wieviele mögliche Builds und Build-Kombinationen bei 24 Jobs verteilt auf 4 Charaktere, deren Kombination man auch jederzeit wechseln kann, doch möglich - und teilweise auch nötig - sind.

Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass das Spiel recht schwer sein sollte. Das kann ich so nicht bestätigen, da ich bis auf 2 von 8 Superbossen/Superbossgruppen im letzten Kapitel alles auf Schwer absolvieren konnte. Der Schwierigkeitsgrad zieht zwar im Laufe der Zeit immer weiter an, weil mehr Resistenzen, Immunitäten und Fähigkeiten/Mechaniken auch bei Standardgegnern hinzu kommen, aber gleichzeitig erhält man auch immer mehr Werkzeuge und Jobs, um diese zu kontern. Einzig bei den Bossen muss man durchaus damit rechnen, dass die ersten paar Versuche gerne mal im Tod der kompletten Party enden und man sich tiefer in die speziellen Mechaniken der Bosse einarbeiten muss. Gleichzeitig sind aber auch wirklich übermächtige Builds für die eigene Party möglich.

Ebenfalls sehr schön: Man kann die Kampfgeschwindigkeit der klassischen rundenbasierten Kämpfe auf vierfaches Tempo erhöhen, so dass man Kämpfe gegen Standardgegner regelmäßig innerhalb von ca. 5 Sekunden erledigen kann. Für ein rundenbasiertes Spiel kann man hier wirklich ziemlich schnell durch das Spiel pflügen, sobald man den Standardgegnern klar überlegen ist. Das macht auch den Grind sehr angenehm, um den man nicht herum kommt, wenn man die vielen neuen Jobs, die man im Laufe der Zeit bekommt, schnell hochleveln möchte. Kann man natürlich auch einfach so normal während des Spielens machen, jedoch muss man sich dann darauf einstellen, dass das etwas zäh werden kann, da die meisten Charakterwerte an die Jobs gekoppelt sind und niedrigstufige Jobs selbst gegen Standardgegner nicht gut performen, wenn diese später im Spiel weit mehr drauf haben. Als Belohnung gibt es für diese Vorgehensweise jedoch Triumphboni, die das Leveln deutlich beschleunigen. Allerdings gibt es auch spezielle Fähigkeiten und Items, die das Leveln mit speziellen Grind-Builds extrem effektiv machen. Grade im letzten Spieldrittel kann man seine Jobs so locker in ein paar Minuten von Null auf Hundert hochziehen. Ich bin nicht unbedingt der größte Fan von Grinding, empfand das hier jedoch meiste Zeit über als sehr spaßige Angelegenheit.

Die Geschichte gewinnt jetzt keine Innovationspreise und ist in ihrer Struktur weitgehend vorhersehbar, hat aber dennoch 1-2 kleinere Überraschungen zu bieten. Letztlich waren es aber vor allem die Charaktere, die mir im Laufe sehr ans Herz gewachsen sind, weil sie im Laufe der Reise ein gutes Stück an ihren Aufgaben wachsen und mehr und mehr von ihrer Persönlichkeit preis geben. Und obwohl das Spiel über weite Strecken vor allem ein sehr schönes, optimistisches Gefühl von "Wir gehen jetzt gemeinsam auf ein großes Abenteuer" vermittelt, wartet es doch mit einigen ziemlich nachdenklichen und düsteren Momenten auf, die ich so - grade hinter dieser recht freundlichen Grafikfassade - nicht unbedingt erwartet hätte.

Einzig das Dungeon-Design hat mir teilweise nicht so gefallen. Die Dungeons sind eigentlich auch sehr schön gestaltet, aber manche von ihnen sind in der Navigation mit verschiedenen Ebenen übermäßig komplex. Und dummerweise gibt es zwar für die Oberwelt eine Karte, aber eben nicht für die Dungeons, weshalb ich mich mit meinen unterdurchschnittlich guten Orientierungsvermögen ein paar mal echt verlaufen habe. Liegt sicherlich auch daran, dass man den Dungeons anmerkt, dass das Spiel jetzt nicht das größte Budget hatte und somit relativ simple Baukastenteile dafür verwendet wurden.

Die Musik wiederum ist wirklich großartig. Ich habe mich regelmäßig dabei erwischt, einfach stehen zu bleiben oder den Ergebnisbildschirm nach den Kämpfe länger als nötig offen zu lassen, nur um der Musik zu lauschen. Auch die Vertonung der Dialoge (nur Englisch) hat mich überrascht. Sie ist nicht nur passend, sondern im Vergleich zu anderen JRPGs, die ich kenne, auch sehr umfangreich. Sogar einige der wichtigsten Nebenquests sind sehr umfangreich vertont, was mich wirklich überrascht hat.

Und wirklich loben muss ich hier auch mal die UI. Ich habe mit Controller am Ferseher gespielt. Und es war eine wahre Freude. Die Menüs machen optisch was her, nutzen aber gleichzeitig eine wirklich schöne große Schrift wie sie in der PS360-Generation üblicher war. Und es lässt sich alles extrem einfach, intuitiv und vor allem schnell bedienen. Keine Menüs, durch die man sich mit einer Pseudo-Maus-Steuerung durchhangeln muss und in denen alle wichtigen Elemente als Kleinklein an die Seiten verbannt wurden, nur weil man irgendwie in der Mitte breit den eigenen Charakter zur Schau stellen muss, was ja irgendwie der neue UI-Trend zu sein scheint.

Bravely Default II ist keine Big Budget-Produktion. Das merkt man dem Spiel auch an manchen Stellen an. Es ist in manchen Punkten wirklich oldschool, aber es ist auch der anderen Seite auch modern genug, um nicht angestaubt zu wirken. Und es macht halt an so vielen Stellen Dinge richtig, die modernere Spiele momentan - aus meiner Sicht - gerne falsch machen. Ich habe meine Zeit mit Bravely Default II wirklich genossen und kann es nur allen empfehlen, die Lust auf diese Art Spiel haben.

Wer unbedingt eine Zahl am Ende braucht, kann sich hier irgendwas zwischen 8,5 und 9 ausdenken.
Thommy, wie kommts, dass du wieder auf dem PC unterwegs bist? Neuer Gaming PC oder hast du die alte Möhre wieder rausgekramt und festgestellt, dass da doch noch einiges drauf läuft?

Und um hier nicht OT zu sein:

Lego Fluch der Karibik

Eines der schwächeren Lego-Spiele imho. Mag aber auch daran liegen, dass ich die Filme so besch... fand. Trotz allem hat es auch hier wieder Spaß gemacht, alle goldenen Steine zu sammeln.

Konnte leider nicht alle Achievements abgreifen, da es ein Koop-Achievement gab und ich nur einen Controller habe. Naja, was solls. Alles in allem freue ich mich schon auf das nächste Lego-Spiel, das vermutlich Herr der Ringe heißen wird. Das kann aber noch etwas dauern, da ich jetzt erst mal einen Life is Strange-Teil spielen werde. Anschließend warten dann ein paar Playstation-Spiele auf mich.

7/10
 

Thommysoft

Moderator
Team
Thommy, wie kommts, dass du wieder auf dem PC unterwegs bist? Neuer Gaming PC oder hast du die alte Möhre wieder rausgekramt und festgestellt, dass da doch noch einiges drauf läuft?

Ich musste nach 7 Jahren meinen alten Rechner in Rente schicken, weil der alleine fürs Booten teilweise mehr als 5 oder für den Neustart während der monatlichen Windows-Updates gerne mal 45-60 Minuten gebraucht hat. Eigentlich wollte ich nur passenden Ersatz, musste aber feststellen, dass ich für den gleichen Preis, den ich damals bezahlt habe, auch nur was minimal besseres bekomme.

Und da habe ich mir gedacht, dass ich, wenn ich eh schon etwas mehr Geld in die Hand nehmen muss, um was zu bekommen, das nicht beim Kauf schon selbst für Alltagkrempel wie Office oder Browsen leicht angestaubt wirkt, dann auch gleich noch was nehmen kann, das in den Bereich Budget-Gaming fällt, da mir in meinen Kerngenres (RPGs, Rennspiele, etc.) auf den Konsolen einfach zuviel gefehlt hat.

Der Rechner ist jetzt nichts Besonderes, aber er ist auch nicht dafür gedacht, AAA-Spiele in 4K/60 spielen zu können, sondern eher dafür, alte Sachen nochmal spielen zu können und Zugriff auf "kleinere" Spiele haben zu können, die es nur auf dem PC gibt oder für die ich weitere Konsolen bräuchte.

Hätte auch nicht gedacht, dass ich nochmal wieder auf dem PC lande, aber manchmal spielt einem das Schicksal ungeahnte Streiche.
 
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