Maneater
Das Spiel stand zu Beginn unter keinem guten Stern. Als ich den Prolog durchgespielt und gespeichert habe, war ich nach dem ersten Laden in einem völlig anderen Bereich und hatte keine Chance gegen die dortige Unterwasserwelt. Schnellreise gab es nicht, ich hätte nun also meinen Level 1 Hai so weit aufleveln können, dass ich ein Gitter hätte zerstören können, oder aber den Prolog neustarten. Da hatte ich das Spiel eigentlich schon abgeschrieben, aber irgendwas bewegte mich dann doch dazu, es von vorne zu beginnen.
Heute bin ich am Ende angelangt und stieß dabei auch während des Durchspielens der Story und dem Erfüllen einiger Nebenaufgaben immer wieder auf Bugs und Glitches, die teilweise richtig, richtig nervig waren. Ich spielte z.B. nach einigen Zwischensequenzen auf einmal aus einer völlig verbuggten Ego-Perspektive und musste ins Hauptmenü und neuladen oder verfing mich bei der Schnellreise in eine Grotte in der Decke dieser und musste ebenfalls neuladen, weil mein Hai sich nicht mehr steuern ließ. Zu all diesen Ärgernissen kommt noch, dass das Spiel eine völlig überladene, selten vernünftig reagierende Steuerung hat und man oftmals einfach nur auf RT einhackt, um in den Kämpfen zum Erfolg zu kommen. Last but not least muss man in jedem verdammten Gebiet einfach immer dieselben Aufgaben machen, um in der Geschichte voran zu kommen. Es gibt einfach 0 Abwechslung, einfach nur andere Gegner. Zu Beginn des Spiels ist es zudem extremes Grinden, bis man seinen Hai mal entwickeln kann, während man dann ab einem gewissen Punkt des Spiels trotz deutlich niedrigerer Level als die Gegner sie haben schon übermächtig wirkt.
Was bewog mich also dazu, ein Spiel voller Ärgernisse durchzuspielen? Nun, es hatte einfach den gewissen Trashfaktor und trotz der Ärgernisse auch hohen Spielspaß. Die Story ist zudem witzig inszeniert und der Doku-Sprecher bringt einen doch des Öfteren zum Lachen oder zum Kopfschütteln bei dem Unfug, den er von sich gibt. So wollte ich eben doch am Ende wissen, wie die Geschichte rund um das Haiweibchen und Scaly Pete ausgeht und habe die Story durchgezogen. Jetzt ist sogar fast die Motivation da, alle Gebiete auf 100% zu bringen und somit auch 1000 Gamerscore auf der Xbox zu bekommen, aber ob ich diese Motivation wirklich aufrecht erhalten kann, weiß ich noch nicht. Zumindest bei einem der Gebiete habe ich es schon geschafft.
Trashfans dürfen ruhig einen Blick wagen, bis auf die Glitches im Spiel an sich ist es technisch recht sauber, läuft flüssig, ist farbenfroh und hat in der Unterwasserwelt auch eine nette Grafik. Einzig die menschlichen Charaktere in den Storysequenzen fallen schon ziemlich ab und sehen aus wie in der vorletzten Generation designt.
Ja, alles in allem hätte ich mich mehr als nur schwarz geärgert, wenn ich für dieses Spiel wirklich Geld ausgegeben hätte. Es war ja zum Glück nie ein Vollpreistitel, auch bei Release nicht, sodass sich vielleicht Releasekäufer auch nicht so sehr ärgern, aber als Gamepass-Zugabe ist es doch ganz nett gewesen und eben ein - passend zum Thema - Happen für zwischendurch.
6/10