Ja... "Handgemachte" Sets sind geil, aber eben auch besonders Kostenintensiv. Und die Zeiten von den Megaprojekten sind halt langsam aber sich auch wieder vorbei... Trotz Disney, Amazon, Netflix und wie sie nicht alle heißen...
Aber da muss ich mich dennoch fragen, warum gerade Geld bei solchen Produktionen so ein entscheidender Faktor sein muss.
Man beobachtet in den letzten Jahren, besonders bei Disney, was für Projekte in Planung sind und was für "Content" (die Anführungszeichen deswegen, weil es schon fast zum Schimpfwort geworden ist) vom Mäusekonzern rausgebracht wird.
Und wenn man sich dann noch die Qualitätsseite ansieht, muss man sich fragen, wohin das investierte Geld eigentlich fließt. Nämlich in Spezialeffekte und die damit verbundenen Personalkosten.
Denn, und da müssen wir einfach mal grundehrlich sein, wird kaum noch Wert auf echtes Setdesign, Location Scouts oder gute Schauspielerleistungen wert gelegt. Und man beschmutzt sogar teilweise das Vermächtnis guter und liebgewonnener Figuren, indem man ihnen Rollen und Drehbuchentscheidungen andichtet, die im besten Sinne fragwürdig sind.
Jetzt ist diese StageCraft-Technolgie (Danke!) sicher ein Schritt in die Richtung, Welten zu erschaffen und es Schauspielern zu erleichtern, besser mit der Welt zu interagieren, als vor Greenscreens, die erst in der Post-Producion mit Leben gefüllt werden. Aber allein, was den Wert von echten Sets angeht oder handgemachten, choreografierten Stunts und dergleichen, der lässt sich nicht mit Gold aufwiegen. Wieso spielte "Top Gun: Maverick" 2022 nochmal 1,4 Mrd. Dollar ein? Weil er damit beworben wurde, dass er größtenteils handgemacht und vor echten Sets stattfinden würde. Dahingehend ist dann ein "Black Panther: Wakanda Forever" mit nur knapp 840 Millionen, der doch zu über 60% vor Green Screens gefilmt wurde, schon fast leer ausgegangen. (ok, dazu kommt noch die Superhero Movie Fatigue, die immer mehr Kinogänger seit Marvels Phase 4 erreicht hat)
Ein anderes Problem sind aber auch die vielen Streamingdienste, die mittlerweile (auch in Deutschland) wie Pilze aus dem Boden schießen und bei denen der Normalzuschauer mitterweile die Übersicht verliert. Jeder Dienst muss seine eigenen Franchises weiterleben lassen, aber aufgrund der Menge der Dienste, die sich auf die gleiche Anzahl Leute verteilen muss, werden es immer weniger Zuschauer. Das bedeutet dann irgendwann weniger Einnahmen und fallende Gewinne, die wiederum durch billigere Produktionen ausgeglichen werden müssen. Damit sinkt Qualität, man verliert noch mehr Zuschauer - ok, ich schweife ab.
Noch geht es Disney gut, aber die Agenda, die sie seit einiger Zeit fahren und den Content, der damit zusammenhängt, ist mittlerweile im Durchschnitt angekommen. Das war mal anders, das war mal besser. Vielleicht passiert bald eine Zeitenwende. Nur verlassen würde ich mich nicht drauf. Die Leute haben ja nicht mehr Geld und entscheiden schon sehr genau, welchen der vielen Streamingdienste sie sehen wollen.