Da habe ich aber ganz andere Erfahrungen gemacht. Ich fahre das jetzt meist mit dem Controller und man kann das Auto eigentlich ganz gut unter Kontrolle behalten. Das Problem ist nur, dass es sich nicht wie Dirt (1,2,3) aus der Verfolgerperspektive steuern läßt. Dann passieren nämlich die ganzen Dinge, die Du geschildert hast.Oje, was hab ich mir denn DA ins Haus geholt?
Schlechte Grafik kann ich ja noch verschmerzen, aber diese Steuerung nicht! Habe zu keiner Zeit das Gefühl, dass die Reifen die Straße bzw. den Schotter berühren, sondern dass ich ein Luftkissenboot fahre.
Das Auto (egal welches, fahren sich alle gleich) liegt absolut schwammig auf der Straße, Kurven werden ungewollt zur Driftpartie. Bremse betätigen bringt nichts, weil die Karre sonst fast augenblicklich stehen bleibt oder ihr das Heck ausbricht und es rumrutscht.
Die Kollisionsabfrage ist eine Katastrophe. Man muß oft (auch schon während der "Fahrschule") eng um Kurven herum fahren, bleibt aber ganz oft an einem Baum, einer Hausecke oder an einem Holzzaun hängen. Ganz schlimm ist Offroadfahren (!), DIE große Stärke z.B. von DiRT 2. Abkürzungen werden hier zwar nicht unbedingt mit Zurücksetzen um ein paar Meter bestraft, oftmals sind aber schwer nachvollziehbare Senken dann der Grund, dass sich das Auto stocksteif überschlägt und erstmal 30 Meter auf einer Tür weiterrutscht, bis es in einer Wand zum Liegen kommt. Während der Fahrschule gibt es eine Trainingsstrecke in einer "Eisbahn". Man kann den Computer zwar betrügen, indem man mit Dauerkollisionen an den Schneeverwehungen entlang rutscht, mit Realismus oder Spaß hat das aber nichts zu tun. Zumal diese Kanäle nur gute 3 Meter (also 1 1/2 Autobreiten) breit sind und Lankmanöver zu einem Ding der Unmöglichkeit machen. Und trotzdem habe ich es fertig gebracht, mich darin quer zu stellen. Unverständnis auf ganzer Linie!
Was ist denn positiv zu vermelden? Die Fahrzeugmodelle sehen hübsch aus, auch wenn ich noch kein Schadens- oder Verschmutzungsmodell ausmachen konnte. Auch, dass die Framerate (würde auf durchschnittlich über 30 fps tippen) einigermaßen ruckelfreien "Spaß" erlaubt, kann man noch als pro werten, nur leider gehen mir dann schon die Argumente dafür aus.
"World Rallye Championship 2010" ist ein Spiel mit hohem Frustpotential, weil man sich grundsätzlich selbst besiegt. Während man bei DiRT 2 schöne, wenn auch zeit******nde Drifts hinlegen konnte und die Umgebung zu seinem Vorteil nutzen konnte, bietet "WRC 2010" eine so lange Mängelliste, dass diese aufzuzählen nicht nur lange dauert, sondern schlicht müßig ist.
Und ich spiele das noch keine 2 Stunden...
Griff ins Klo!
Aus der Motorhaubenperspektive fährt es sich mit dem Contoller ganz schnuckelig und ich "spüre", ob mein Auto Frontzantrieb oder 4WD hat.
Fehlendes Feedback beim Lenkrad oder die mageren Controllervibrationen trüben ein wenig das Fahrvergnügen, aber dafür hält sich der Schieneneffekt wie bei Dirt 1 doch merklich in Grenzen. Mit der Kollisionsabfrage bin ich auch recht zufrieden. Man muss es aber wie gesagt, auch aus der Motorhauben/Cockpitsicht spielern, damit der Eindruck positiv verstärkt wird. Überhaupt nimmt man die Kurven aus der Sicht mit viel mehr Feingefühl. Kurven gibt's dann in der Karriere noch genug, in Jordanien oder Mexiko z.B. kann man fast gar nicht aus einer anderen Perspektive fahren!
Die Karriere ist eigentlich toll, weil sie recht viel Abwechslung bietet und schön umfangreich ist. Allerdings kann man damit locker 100 Spielstunden verbringen und bis man einen WRC-Boliden fährt, kannt man fast alle Strecken auswendig.
Die Fahrschule habe ich bisher nur angetestet, aber das ist wohl eher was für Anfänger. Bei WRC lernt man das fahren "by doing". Noch ein paar Stunden und ich habe die Karriere durch, aber dann bin ich auch erst mal satt von diesem Spiel. Da lob' ich mir das Monte Carlo-Streckenpaket von Dirt 3 - das ist im Vergleich zwar ein Casual-Game, aber die Präsentation haut dem Faß den Boden aus!