Ja, kann ich nur unterschreiben. Ähnlich wie bei der Neuverfilmung von "Battlestar Galactica" (BSG hat ein wenig die Nase vorn wegen der abgeschlossenen Geschichte) muss man als Zuschauer total wach sein und dauernd am Ball bleiben.
Im Laufe der drei Staffeln werden auch immer wieder neue Figuren eingeführt, zu denen man auf jeden Fall eine Beziehung aufbaut (bei einigen gute, bei anderen weniger gute) und die essentiell für den Plot der Serie sind.
Da ich die Bücher nicht kenne, kann ich nicht vergleichen, wie akkurat dies hier filmisch/serientechnisch umgesetzt wurde, aber es wurde enorm großen Wert auf Charakterentwicklung und vor allem Kontinuität gelegt. Die Figuren verhalten sich ihrem Archetypus entsprechend und brechen nicht aus dem Schema aus. Manche tragen Geheimnisse mit sich, was aber der Logik keinen Abbruch tut, weil es den Serienschöpfern so in den Kram passen könnte, sondern hier werden die Figuren wirklich als Menschen mit Fehlern oder ebensolchen Eigenschaften behandelt. Es gibt so viele Serien, wo ihre Figuren plötzlich etwas für sie total untypisches tun, was dann plötzlich ein großes Fragezeichen aufwirft. Das passiert hier nicht.
Die Crew des zentralen Raumschiffs "Rocinante" kann man schon ein bisschen mit der Crew der "Firefly" um Malcolm Reynolds vergleichen (wobei James Holden diese Rolle übernimmt), und den Vergleich braucht es nicht einmal zu scheuen.
Man kann die Serie wirklich schwer beschreiben, aber dem komplett reinen Sci-Fi würde ich das nicht zuordnen, weil es sehr viel Drama und wirklich viele, überraschende Wendungen und Tode gibt.
Man muss auch dazu sagen, dass sich die Serie von Staffel zu Staffel steigert und Staffel 3 gehört wirklich mit zum spannendsten und konsequentesten, was ich seit langem in einer Serie gesehen habe. Da kommt das (aktuelle) Ende schon ein wenig plötzlich.
Kann es wirklich nur empfehlen, sich diese Show anzusehen.
Wenn ich das mit Büchern vergleichen kann, würde ich die Star Wars-Bücher (ob kanonisch oder nicht) von Timothy Zahn heranziehen. Dieser Autor schafft es in meinen Augen als einer der wenigen, viele parallel stattfindende Handlungsstränge zu managen, ohne den Faden zu verlieren oder wichtige Handlungen zugunsten des Vorankommens zu straffen.
Hier werden Fehler gemacht und in Sackgassen manövriert. Das macht die Serie aus.