@Misc
Ich hab nicht behauptet, dass Du geschrieben hättest, dass Sony einen anderen Preis verlangt. Ich hab in Frage gestellt, ob und welchen Nutzen Sony daraus zieht, dass sie die Konsolen über UVP verkaufen.
Letztlich werden wir wahrscheinlich sowieso nicht auf einen grünen Zweig kommen.
Die künstliche Verknappung, um einen Hype oder Bedürfnisse zu erzeugen, halte ich weiterhin für einen Kurs, der weit mehr Risiken in sich birgt als Chancen. Wenn man das Echo auf das vorgestellte Logo und den DualSense betrachtet, ist der Hype längst vorhanden. Den muss man nicht durch künstliche Verknappung erst erzeugen.
Und die Produktionskosten holt man mit einer erfolgreichen Konsole sowieso rein. Je früher die Leute die Konsole in den Händen haben, desto früher können sie Geld für Spiele und Services ausgeben. Und je früher das passiert, desto mehr Geld verdient man langfristig.
Da die Konsolenhersteller ihr Geld eben mit Software/Services machen, ist es eigentlich in ihrem ureigenen Interesse, die Produktion immer auf einem Level ganz knapp über der Nachfrage zu halten, um weder Nachfrage nicht erfüllen zu können noch Überkapazitäten zu erzeugen, die nur Lagerkosten verursachen. Nur so ziehen sie Leute ins ihr Ökosystem und binden sie auch darin.
Sonys Exklusivspiele mögen langfristig gesehen zum Erfolg der PS4 maßgeblich beigetragen haben. Aber in den ersten 1-2 Jahren war es vor allem die positive Message von Sony und das Missmanagement von Microsoft, dass das Pendel so weit in Richtung Sony hat ausschlagen lassen. Denn in den ersten 1-2 Jahren gab es kaum wirklich gute Exklusivspiele, die den gleichen hervorragenden Ruf haben wie die, die zu Mitte und Ende der Generation erschienen sind.
Zudem darf man auch nicht vergessen, dass ein Großteil der Käufer vorwiegend Multiplattformspiele spielen und Exklusivspiele hier nur eine untergeordnete Rolle spielen. Das sieht man z.b. sehr gut daran, dass ein FIFA oder COD alleine auf der PS4 mehr Einheiten verkaufen als die Exklusivspiele. Diese Spieler sind weitgehend plattformagnostisch und wählen vor allem das Konsolenprodukt, das aktuell den meisten Mindshare hat und das die meisten ihrer Freunde nutzen.
Und diese Kunden kann man durchaus verlieren, wenn man ein Produkt anbietet, das zwar einen tollen Ruf hat, aber nicht verfügbar ist. Wenn ein neuer Multiplattformreißer wie z.B. Witcher 3 erscheint und man im Laden zwar eine Xbox bekommt, aber keine PS5, dann werden viele Gamer einfach auf das Produkt ausweichen, das erhältlich ist. Und die Abwanderer bekommt man so schnell nicht zurück. Und selbst wenn sie irgendwann noch eine PS5 kaufen, ist das dann vielleicht nicht mehr ihre Hauptplattform, so dass so dort weniger Spiele und Services kaufen, so dass diese Strategie langfristig zum Bumerang wird.
Es wird immer eine Hardcore-Fanbase geben, die auch gewillt ist, auf eine PS5 zu warten, aber die macht halt nur einen Bruchteil der jetzigen Kunden von Sony aus. Und alleine deshalb ist es sinnvoll, sich so früh wie möglich im Markt zu etablieren und soviel Nachfrage wie möglich zu erfüllen, damit man langfristige Kundenbindung aufbaut.
Für mich spricht weiterhin weit mehr dafür, dass die reduzierten Produktionskapazitäten eine Reaktion auf die veränderten Marktrealitäten sind, mit denen bei Sony zum Launchfenster hin gerechnet wird. Vor allem, weil Microsofts CEO ebenfalls davon sprach, dass man mittlerweile mit einem Nachfrageproblem rechnet und nicht mit einem Angebotsproblem.