Review Bombing halt… Die Collection hat einige Probleme wie Framerate Einbrüche, Bugs und eine dumme KI. Unspielbare Totalausfälle sind die Games aber bei weitem nicht. Cyberpunk war im Vergleich deutlich schlimmer. Technisch wäre zwar mehr drin gewesen. Verarscht fühle ich mich aber nicht.
Die meisten Spiele würden für "Probleme wie Framerate Einbrüche, Bugs und eine dumme KI" ebenfalls geröstet.
Und man muss hier auch mal ein bisschen tiefer graben, wenn es um die Gründe geht.
1. Laut Rockstar sollen das die "Definitive Editions" sein. Also die besten Versionen der Spiele überhaupt. Sie sind aber in vielen Belangen deutlich schlechter als die Orignale.
2. Im Vorfeld wurden sämtliche anderen Version (PC, 360, PS2 auf PS4 etc.) aus den Stores entfernt, weshalb den Leuten, die diese Spiele noch nicht gekauft haben, nur noch diese neuen Versionen bleiben.
3. Ebenso haben Rockstar und Take 2 jede Menge GTA-Modder mit Unterlassungserklärungen überhäuft und sie dazu gezwungen, ihre Mods, durch die die Originale (natürlich nur auf dem PC) oftmals besser aussahen als diese "Definitive Editions", offline zu nehmen.
4. Durch dieses masssive Vorgehen gegen Mods wurde der Eindruck erweckt, dass die "Definitive Editions" weit besser würden als diese Mods.
5. Zudem hat der einzige Trailer vor VÖ ein ganz anderes Bild von den Remasters vermittelt als das endgültige Spiel, was viele Leute als arglistige Täuschung ansehen.
Kommt noch hinzu, dass die Verantwortlichen bei Rockstar Games sich über Jahrzehnte hin einen echten Rockstar-Status erarbeitet haben, der vor allem auch darauf fußte, wie akribisch sie ihre Spiele gestalten. Davon ist bei dem Remasters auch nichts zu sehen.
Aber alleine die massiven Framerate-Einbrüche wären bei Spielen, die so aussehen wie die "Definitive Editions", alleine schon ein Kriterium, um das Spiel massiv abzuwerten. Teilweise unter 30fps auf einer PS4 Pro, die das Spiel dann im Performance-Modus auch nur mit 900p laufen lässt... Das ist doch ein schlechter Witz. Wobei der noch schlechtere Witz ist, dass New Gen-Konsolen keine stabilen 60fps erreichen. Und das, wo es z.B. auch ein Saints Row 3-Remaster gibt, das in 60fps läuft, technisch anspruchsvoller ist und dabei auch noch besser aussieht. Und das wohlgemerkt von einem Studio, das nur einen Bruchteil der Ressourcen zur Verfügung hat, auf die Rockstar Games zurückgreifen kann.
Aber die Portierung ist ja nicht mal von Rockstar selbst, sondern von dem Studio, das schon die Mobile-Versionen hingeschludert hat, bis vor Tagen noch einen "Lorem Ipsum"-Fülltext auf der eigenen Website hatte und sich jetzt großspurig "Grove Street Games" nennt. Was soll man von einem Studio erwarten, das nicht mal die eigene Internetpräsenz gescheit pflegt?
Anscheinend nicht viel, dann viele Inhalte im Spiel sehen so aus, hätte man sie einfach von einer KI hochskalieren lassen und diese KI-Arbeit nicht mal überprüft. Anders kann man sich nicht erklären, dass Fahrbahnmarkierungen quer durcheinander gewürfelt werden, Texturen so weit verfremdet sind, dass sie kaum noch den Stil des Originals widerspiegeln oder auch noch mit Textfehlern verziert sind, weil die KI anscheinend bestimmte Buchstaben nicht auseinander halten kann.
Und die PC-Version ist eigentlich noch schlimmer. Dort sind nicht nur Entwicklerkommentare frei zugänglich, sondern auch die Inhalte des "Hot-Coffee-Sex-Minispiels", wegen dem Rockstar sogar verklagt wurde, und die Musikststücke, die eigentlich aus dem Spiel entfernt wurden, weil Rockstar keine Lizenzen mehr dafür hat, noch enthalten gewesen.
Aus diesem Grund musste Rockstar das Spiel sogar mehrere Tage aus ihrem eigenen Store entfernen. Und das wohlgemerkt nachdem der Rockstar-Launcher, ohne den die Spiele auf dem PC nicht laufen, auch stundenlang nicht funktionsfähig waren.
Man könnte diese Liste wahrscheinlich noch um dutzende Punkte ergänzen, aber alleine diese Punkte zeugen schon davon, dass diese "Definitive Editions" einfach nur dahin geschludert wurden, um damit schnell Kohle zu machen. Und dass es vor VÖ keinerlei Reviews gab verstärkt den Eindruck nur, dass man genau gewusst hat, was man da auf den Markt wirft, aber es trotzdem getan hat, um die Vorbestellungen und Day 1-Käufe von Rockstar-Fans, die Rockstar-Qualität erwartet haben, abzugreifen. Und das wahrscheinlich wohlwissend, dass Rückerstattungen bei digitalen Spielen nicht so einfach sind. Die Disc-Version erscheint ja interessanterweise auch erst deutlich später.
Insofern stecken hinter diesem "Review-Bombing" durchaus handfeste Gründe und Kunden, die sich nicht zu unrecht von Rockstar getäuscht sehen.