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Forspoken und Spielejournalismus

Thommysoft

Moderator
Team
Ich verstehe ehrlich gesagt den Wind um die Sache nicht. Als ob es das erste Mal wäre dass es keine /wenig Muster gäbe. Warum wird das hier so aufgeblasen?

Natürlich ist es nicht das erste Mal. Aber auch in vielen anderen Fällen wurde das schon von der Presse angesprochen. Zum Beispiel, als es für Cyberpunk keine Konsolen-Testexemplare gab. Auch sonst gibt es immer wieder Artikel, die darauf hinweisen, warum ein Test nicht kommt.

Sich so deutlich zu äußern, ist nunmal eine der wenigen Möglichkeiten, die die Presse hat, um sich gegen die Ungleichbehandlung zu wehren oder die Leserschaft vor bösen Überraschungen zu warnen.

Dass das diesmal so explodiert ist, liegt halt auch daran, dass die Demo für die PS5 nicht sonderlich gut angekommen ist und technisch (720p) sogar fragwürdig war. Das Spiel wurde seit Wochen und Monaten auch von den potenziellen Kunden skeptisch beäugt.

Und da passen solchen Handlungen natürlich ins Bild, weil sie die Befürchtungen bestätigen, dass Square Enix die wahre Qualität des Spiels einfach verschleiern will.

Dass man einfach nicht mit den Zusammenarbeiten möchte?

Das ist natürlich das Recht von Square Enix. Natürlich können die sich aussuchen, mit wem sie zusammenarbeiten wollen. Aber ist schon erstaunlich, dass sie z.B. für die Tests von Crisis Core, Babylon's Fall oder Triangle Strategy kein Problem damit hatten, mit Videogameschronicle zusammenzuarbeiten. Um nur mal ein Medium zu nennen.

Und auch wenn es grundsätzlich Squares Recht ist, mit ihrer IP zu machen, was sie wollen, finde ich es aus Kundensicht ziemlich befremdlich und auch sehr, sehr bedenklich, wenn sie einzelne Medien vom frühen Zugang zu ihren Spielen ausschließen. Aus Kundensicht halte ich es für enorm wichtig, dass hier möglichst alle Medien gleich behandelt werden, damit eine mögliche Einflussnahme ausgeschlossen werden kann und wir als potenzielle Kunden so viele Informationsquellen wie möglich haben.

Und auch wenn ich diese ganze Preview-Hype-Kultur aufgrund unvollständiger Informationen/Spielversionen durchaus fragwürdig finde, muss man objektiv betrachtet auch mal sagen, dass die Publisher hier gerne die ganze kostenlose PR in Form von Vorberichterstattung usw. mitnehmen, aber dann nicht bereit sind, eine Gegenleistung in Form von Testexemplaren zu liefern.

Das ist schon eine gewisse Form von Machtmissbrauch, weil sie ganz genau wissen, dass die Spielemedien grade in Zeiten wie diesen, wo sie durch Entlassungen sowieso immer weiter in Bedrängnis geraten, auf diese Berichterstattung angewiesen sind. Sowohl auf die Reviews als auch auf die Vorberichterstattung.

Von daher hat das einen ganz bösen Beigeschmack, egal ob das nun Squares gutes Recht ist oder nicht. Mir ist es auch als (potenzieller) Kunde der Spieleindustrie wichtig, dass diese Praktiken sich nicht noch stärker durchsetzen. Denn am Ende ist der Verlierer nicht nur die Spielepresse, sondern es sind auch wir, die verlieren, wenn nur noch die Industrie darüber bestimmt, wer wie berichten darf.

Deswegen disktutiere ich das Thema auch, obwohl mir Forspoken von Anfang an herzlich egal war.
 

Zäpp

Rat der Weisen
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Und auch wenn ich diese ganze Preview-Hype-Kultur aufgrund unvollständiger Informationen/Spielversionen durchaus fragwürdig finde, muss man objektiv betrachtet auch mal sagen, dass die Publisher hier gerne die ganze kostenlose PR in Form von Vorberichterstattung usw. mitnehmen, aber dann nicht bereit sind, eine Gegenleistung in Form von Testexemplaren zu liefern.
Man kann das auch andersrum sehen: Die Outlets nehmen gern den Buzz um einen Release. Bringt Impression und Nutzer auf der Seite was wiederum attraktiv für Werbetreibende ist, die dann Geld da lassen. Dafür machen sie dann auch mit Reviews gratis Werbung für das Spiel.
Damit fällt dann für mich auch der 'Machtmissbrauch' weg. Entweder begibt man sich in die Abhängigkeit oder man bleibt möglichst Objektiv (wobei es am Ende im Fall von Berichterstattung über Spiele immer irgendwo Werbung bleibt).

Für mich sieht das weiterhin so aus, als ob da wer aus verletzter Eitelkeit Wind macht und sich dann über die Klicks freut. Ich sehe nicht wo es für Kund*innen besonders wichtig wäre, dass möglichst viele Medien weiterhin kostenlos Traffic um einen Titel erzeugen können.
 

douggy

Altenpfleger
Ich sehe nicht wo es für Kund*innen besonders wichtig wäre, dass möglichst viele Medien weiterhin kostenlos Traffic um einen Titel erzeugen können.
Rein hypothetisch:

Publikationen, die wirtschaftlich nicht viel Handlungsspielraum haben und Spiele kaufen müssten sowie Einnahmeverluste durch verspätete Berichterstattung erleiden, könnten eingestellt werden. Dadurch konzentriert sich die Meinungsvielfalt auf weniger Publikationen, was nicht unbedingt positiv für den Konsumenten ist. Oder aber die Lücken werden von Influencern und Co. gefüllt, was auch nicht unbedingt zu begrüßen ist.
 

Thommysoft

Moderator
Team
Man kann das auch andersrum sehen: Die Outlets nehmen gern den Buzz um einen Release. Bringt Impression und Nutzer auf der Seite was wiederum attraktiv für Werbetreibende ist, die dann Geld da lassen. Dafür machen sie dann auch mit Reviews gratis Werbung für das Spiel.
Damit fällt dann für mich auch der 'Machtmissbrauch' weg. Entweder begibt man sich in die Abhängigkeit oder man bleibt möglichst Objektiv (wobei es am Ende im Fall von Berichterstattung über Spiele immer irgendwo Werbung bleibt).

Für mich sieht das weiterhin so aus, als ob da wer aus verletzter Eitelkeit Wind macht und sich dann über die Klicks freut. Ich sehe nicht wo es für Kund*innen besonders wichtig wäre, dass möglichst viele Medien weiterhin kostenlos Traffic um einen Titel erzeugen können.

Natürlich findet Vorberichterstattung auch aus wirtschaftlichen Gründen statt, aber Du lässt außer Acht, dass diese Vorberichterstattung auch stattfindet, weil sie nachgefragt wird, also Leserservice/Kundenservice ist.

Und wenn die Nachfrage von den Endkunden kommt, ist es natürlich deren Interesse, dass möglichst viele Medien eine breite Berichterstattung bieten.

Dass im Vorfeld so viel über Cyberpunk berichtet wurde, lag ja z.B. nicht daran, dass die Medien uns das Spiel in den Hals stopfen wollten, sondern vor allem daran, dass eine massive Nachfrage herrschte, weil CDPR bei den Kunden als Rettet der Industrie galten. Und diese Nachfrage wurde bedient.

Aber ich glaube, wir werden hier nicht mehr einer Meinung werden.

Was auch immer die Motive waren. Angesichts der Qualität des Spiels, die sich jetzt in den Reviews zeigt, war es auf jeden Fall nicht verkehrt, hier die roten Flaggen zu hissen.
 

Zäpp

Rat der Weisen
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Publikationen, die wirtschaftlich nicht viel Handlungsspielraum haben und Spiele kaufen müssten sowie Einnahmeverluste durch verspätete Berichterstattung erleiden, könnten eingestellt werden.
Darum ist es dann besser werbefinanzierte Publikationen zu bekommen die kostenlos den Hypetrain antreiben?
aber Du lässt außer Acht, dass diese Vorberichterstattung auch stattfindet, weil sie nachgefragt wird, also Leserservice/Kundenservice ist.
Warum lasse ich da etwas außer Acht? Natürlich können die Outlets nur darum Impressions einfahren, weil es Leser*innen gibt. Sonst würde das ganze ja nicht funktionieren.
Natürlich findet Vorberichterstattung auch aus wirtschaftlichen Gründen statt, aber Du lässt außer Acht, dass diese Vorberichterstattung auch stattfindet, weil sie nachgefragt wird, also Leserservice/Kundenservice ist.

Und wenn die Nachfrage von den Endkunden kommt, ist es natürlich deren Interesse, dass möglichst viele Medien eine breite Berichterstattung bieten.

Dass im Vorfeld so viel über Cyberpunk berichtet wurde, lag ja z.B. nicht daran, dass die Medien uns das Spiel in den Hals stopfen wollten, sondern vor allem daran, dass eine massive Nachfrage herrschte, weil CDPR bei den Kunden als Rettet der Industrie galten. Und diese Nachfrage wurde bedient.
Damit zeigst du du doch ein sehr prominentes Beispiel das beweist, dass es überhaupt nichts nützt wenn möglichst viele Medien über einen Titel berichten. Es hat eher negative, für Kund*innen schädliche Wirkung.

Angesichts der Qualität des Spiels, die sich jetzt in den Reviews zeigt
Das ist eben der Punkt wo die ganze Erzählung der Outlets, die nicht bemustert wurden zusammenfällt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Thommysoft

Moderator
Team
Darum ist es dann besser werbefinanzierte Publikationen zu bekommen die kostenlos den Hypetrain antreiben?

Darüber, dass eine anders funktionierende Presselandschaft besser wäre, sind wir und doch mehr oder weniger einig.

Sie ist aber aktuell nicht die Realität. Und mit der aktuellen Realität müssen wir nun erstmal leben.

Und in dieser bedroht eine Nichtbemusterung von einzelnen Spielemedien deren wirtschaftliches Weiterbestehen und damit auch die Vielfalt der Berichterstattung.

Klar, das System mit seinen Abhängigkeiten und den möglichen Missbrauchsoptionen ist Müll. Aber solange wir als Endkunden nicht massenhaft entscheiden, dass wir Spielejournalismus anders finanzieren wollen, sollte/müste es zumindest unser Mindestinteresse sein, dass das jetzige System so fair wie möglich bleibt, damit zumindest innerhalb dieser Parameter eine Presse bleibt, die so frei wie möglich ist.
 

douggy

Altenpfleger
Darum ist es dann besser werbefinanzierte Publikationen zu bekommen die kostenlos den Hypetrain antreiben?

Dazu habe ich keine Meinung. Ich hab extra nur hypothetisch und nicht für mich geantwortet.
Mir sind die Publikationen schnurz-piep-egal. Aber ich kann halt andere Sichtweisen einnehmen und verstehen.
 

Zäpp

Rat der Weisen
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Klar, das System mit seinen Abhängigkeiten und den möglichen Missbrauchsoptionen ist Müll. Aber solange wir als Endkunden nicht massenhaft entscheiden, dass wir Spielejournalismus anders finanzieren wollen, sollte/müste es zumindest unser Mindestinteresse sein, dass das jetzige System so fair wie möglich bleibt, damit zumindest innerhalb dieser Parameter eine Presse bleibt, die so frei wie möglich ist.
Das ist eben deine Sichtweise. Solange die Outlets auch nur Echokammern sind (um es mal zu überspitzen) ist es mir herzlich egal wie fair (also dass alle ein Stück vom Werbekuchen abgekommen) es ist. Vielleicht wäre es sogar ganz gut, das einige Medien sich nicht mehr halten können. Aufmerksamkeit ist eben auch eine begrenzte Ressource und wenn die nicht mehr von bunten und lauten Medien besetzt wird, hat man dann vielleicht etwas für besseren Journalismus übrig.
 
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douggy

Altenpfleger
Also willst du deine Hypothese dann auch nicht näher erklären?

Du hattest nur die Hälfte zitiert. Meine Hypothese brauch keiner weiteren Erklärung.
Denn die Annahme ist, dass mehr Publikationen die Meinungsvielfalt stärken und damit die Kaufentscheidung des Konsumenten positiv beeinflussen.
Die Annahme kann man teilen oder auch nicht.

Wenn du die Qualität der Publikationen in Frage stellst, stellst du meine Annahme in Frage. Dann fällt meine Hypothese zusammen.
Logisch.

Um mal von der Hypothese wegzukommen:
Ich halte den Gaming-Journalismus, der auf Aktualität und Reichweite/Klicks setzt, für nicht wünschenswert. Darunter fällt auch der werbefinanzierte Bereich.
Sollten sich neben dem Gamepass in Zukunft weitere Abomodelle durchsetzen, steht sowieso die Daseinsberechtigung auf der Kippe.

Das ganze Thema ist aber eh komplex.
 
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