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DAS war ein Urlaub... Wassertreten und Wandern im Senioren-Urlaubs-Thread!

X30 C64 Forever

Altmeister
Da ich (m)einen Urlaubs-Thread natürlich nicht sterben lassen kann, puste ich jetzt mal kräftig den Staub runter und foltere Euch mit neuen Urlaubsfotos :D

Dieses Mal gibt es Bilder aus meinem New York-Urlaub Ende 2015.

Davor muss ich aber noch etwas ausholen, damit Ihr die Bedeutung dieses Urlaubs für mich auch richtig einstufen könnt… Ich habe schon als kleiner Junge davon geträumt, einmal im Leben nach New York zu fliegen. Kann gar nicht genau sagen, warum eigentlich… Vermutlich liegt das daran, dass man den Big Apple schon aus Hunderten von Filmen und Fernsehsendungen kannte. In der Schule hatten wir damals auch den Diercke Weltatlas. Und ich kann mich noch heute an einen Stadtplan von New York erinnern, auf dem die gefährlichen Gebiete (Stand: 80er-Jahre natürlich) farbig markiert waren. Und ich weiß noch, dass die Zone südlich der 110. Straße (also der nördlichsten Begrenzung des Central Parks) sowohl tagsüber als auch nachts als ungefährlich (grün) eingestuft wurde. Und die Zone nördlich davon als tagsüber und nachts gefährlich (rot). Und ich erinnere mich noch, wie mich das damals fasziniert hat. In meiner Vorstellung – ich war ja erst 11 oder 12 – gab es dann im Süden viel Sonne, Eis und lachende Weiße, während der Norden eher an Mordor erinnerte, wo marodierende Horden von Farbigen die Straßen unsicher machten (in der Realität ist vermutlich das Überqueren eben jener Grenze das Gefährlichste an der ganzen Sache, weil der Verkehr auf der 110. mörderisch ist). Das alles wollte ich jedenfalls mal mit eigenen Augen sehen!

Als Sohn eines alleinverdienenden Handwerkers (erst angestellt, dann selbständig, dann insolvent) und mit zwei Geschwistern in petto waren wir keine von diesen hippen Familien, die es sich leisten konnten, ständig in den Urlaub zu fliegen. Unser Urlaubsziel hieß traditionell in jedem Jahr „Bensersiel“! Während also der Großteil meiner Schulklasse regelmäßig Urlaub auf Bali und in Kalifornien machte, verbrachte ich meine Sommer (zumindest die, in denen wir es uns leisten konnten) an der Nordsee. Geflogen bin ich dann tatsächlich mit über 20 das erste Mal. Und bis ich endlich mal in die USA kam, sollten weitere 20 Jahre vergehen.

Wie auch immer: Ich war noch niemals in New York! Und wollte schon immer mal hin. Aber jedes Mal, wenn ich beschlossen hatte, hinzufliegen, kam irgendwas dazwischen: Entweder keine Zeit, oder kein Geld, oder beides. Und so kam es, dass ich eines Morgens im Spiekeroog-Urlaub von meiner Freundin mit einem Umschlag überrascht wurde, begleitet von den Worten: „Hier, das habe ich noch für Dich, ist aber nur ne Kleinigkeit und nicht sooo toll.“ Und dazu muss man sagen, dass sie ansonsten eher zu Overstatements neigt. Gelegentlich bringt Sie mir nämlich „was ganz ganz Tolles“ aus der Stadt mit, dass sich dann im Nachhinein als Knopf, Pommes oder ein Steuererklärungsblankoformular entpuppt…
Um es kurz zu machen: Ich habe nicht viel erwartet… Ich reiße also den Umschlag auf und mir fliegt ein Flugticket nach Newark entgegen. Wo zur Hölle ist denn Newark? Schnell auf dem Tablet gegoogelt, gesehen, dass es einer von drei Flughäfen in New York ist, einen Jubelschrei ausgestoßen, den man auf ganz Spiekeroog hören konnte, dann die Bestätigung über eine Hotelbuchung gefunden, einen weiteren Jubelschrei ausgestoßen, der bis zum Festland zu hören war, dann im Umschlag noch einen Zettel gefunden mit dem Hinweis „Urlaub ist schon eingereicht und bestätigt. P.S. Kind und Frau bleiben zu Hause, dafür kommt dein Kumpel Ralf mit.“, einen dritten Jubelschrei ausgestoßen, der noch von einem Seismographen in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad erfasst werden konnte (8,8 auf der Richterskala).

Wieder zuhause im Münsterland, startete auch schon die Vorbereitung: Reiseführer besorgt, unzählige Tipps im Internet nachgelesen, Touren gebucht, Einreise in die USA über ESTA beantragt etc. Ich sollte an dieser Stelle auch noch erwähnen, dass es schon immer mein Traum war, in der VORWEIHNACHTSZEIT nach New York zu fliegen (auch das geht wohl auf unzählige Filme zurück). Schneegestöbere, all die Weihnachtsdeko, Schlittschuhlaufen am Rockefeller Center, Santa Claus bei Macys besuchen – was kann es Schöneres und Romantischeres geben? Also wurde – in Erwartung der üblichen Schnee-Blizzards und zweistelliger Minusgrade – noch der Vorrat an warmer Unterwäsche aufgestockt. Und dann war der große Tag Anfang Dezember auch schon da! Mit dem Zug ging es dann nach Düsseldorf und ab zum Flughafen! Dort habe ich es dann geschafft, mich noch vor dem Abflug gleich zweimal zu blamieren, als ich mir

1. von einem Zehn- oder Elfjährigen erklären lassen musste, wie diese sch… E-Tickets aus dem Automaten kommen (auch durch höfliches Nachfragen, ob er denn GTA V zocken würde, konnte ich meine Coolheit nicht zurückgewinnen)

2. und im Ganzkörperscanner mit erhobenen Arme die Handflächen an die Rollwand gepresst habe (ganz in bester US-Cop-„wir suchen sie jetzt mal nach Waffen ab“-Manier), um mir dann vom Sicherheitsbeamten anzuhören, dass ich wohl zu viel RTL 2 gesehen hätte.

Musste dann noch einmal grinsen, als mein Kumpel beim Sicherheitscheck die Schuhe ausziehen musste. Und ich dachte, dieser Check wäre extra dafür da, vor Giftstoffen zu schützen. Aber egal. Im Flugzeug dann der nächste Grinser, als mein äußerst flugunerfahrener Mitreisender den Sitzabstand in der Economy begutachtete (er hatte beim Schnick-Schnack-Schnuck verloren und den Fensterplatz bekommen). Muss dazu sagen, dass wir beide über 1,90m groß sind. Ähnlich wie das bei Hundejahren ist, muss man bei großen Leuten die Flugzeit mal sieben nehmen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was sie beim Fliegen durchmachen. Der Flug selber verlief dann unspektakulär. Nach romantischen Momenten,

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, einigen Bieren & Tomatensäften

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und zwei unsagbar langweiligen Filmen (der „neue“ Mad Max und Bridge of Spies) haben wir dann bei Erreichen des amerikanischen Luftraums spontan ein Ave Maria angestimmt.

Nach sieben Stunden Flug in der Economy zu nachtschlafender Zeit und mit über 1,90m ist man einfach nur müde und ausgelaugt. Nach weiteren 2 Stunden am Flughafen Newark, in denen man einem gelangweilten, etwa 250 Pfund schweren Afro-Amerikaner unzählige Fragen zur Einreise beantworten muss, kann man beinahe im Stehen schlafen. Nach zusätzlichen 2 Stunden Fahrtzeit zur Rush Hour, um von New Jersey nach Manhattan zu kommen, ist einem alles egal! Wirklich alles! Kann mich nicht erinnern, schon einmal so müde gewesen sein. Glücklicherweise hatten wir einen netten Taxifahrer, der uns (und ein paar andere Gäste) gleich an der passenden Metro absetzen wollte (unser Hotel befand sich nämlich aus Kostengründen in Queens und nicht in Manhattan). Das muss man sich so vorstellen: Zwei Landeier aus dem Münsterland, beide auch nicht mehr die jüngsten, werden völlig übermüdet am Times Square aus dem Wagen geschmissen… eine Reizüberflutung, die man mit Worten nicht beschreiben kann: Hunderte von Neon-Reklamen und Displays, Tausende von Leuten, ein bombastischer Krach aus unzähligen Lautsprechern und von unzähligen Autos und LKWs. Wir waren beide so beeindruckt, dass man uns in diesen 2-3 Minuten wohl komplett hätte ausrauben können. Wir hätten es ganz sicher nicht gemerkt.
Gott sei Dank ging alles gut und wir saßen dann auch ganz fix in der passenden U-Bahn. Im Hotel angekommen, gleich der nächste Kracher: Mein Kumpel wollte sein Hotelzimmer aufschließen, doch irgendwie passte der Schlüssel nicht. Beim genauen Hinhören konnte man TV-Geräusche und Stimmen hören. Also erst mal anklopfen. Und noch mal anklopfen. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich dann die Tür und ein Ami stand vor uns – im Adamskostüm. Wirklich splitterfasernackt! Im Hintergrund war ein Mädel zu hören. Offenbar hatten wir ihn gerade beim Poppen gestört. Also noch mal runter zur Rezeption und beim nächsten Zimmer ging alles gut! Bei einem Bierchen haben wir dann auf dem Balkon die grandiose Aussicht genossen:

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Und bei Tage

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X30 C64 Forever

Altmeister
Nach einem eher unleckeren Frühstück (was finden die dort drüben nur alle an Bagels?) begaben wir uns dann auf Sightseeing-Tour. Als Supertouristen stand zunächst das Empire State-Building auf dem Programm, dessen Besuch ich allen nur empfehlen kann. Es zieht sich zwar ewig, bis man nach Hunderten von Warteschlangen oben ankommt, aber die Aussicht ist grandios:

Zuerst mal von unten:

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Die prächtige Eingangshalle

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Dann der Ausblick nach Süden zum Freedom-Tower hin

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Die Straßenschluchten:

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Und nach Norden in Richtung Central Park

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Anschließend ging es dann zu Macys, dem größten Kaufhaus der Welt! Hier wollten wir unbedingt mal auf dem Schoß von Santa Claus Platz nehmen und davon ein Foto machen! Das Gebäude selber ist ungefähr so groß wie das Saarland, dementsprechend lange hat es gedauert, bis wir endlich oben, in der Santaworld, angekommen waren. Nach einem Blick auf die mehrere Hundert Meter Schlange, die zu 99 % aus unter Zehnjährigen inkl. Papa/Mama bestand, haben wir Santa Santa sein lassen und unser Sightseeing-Programm fortgesetzt.

Hier mal Macys von außen

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Und ein Blick zurück zum Empire State Building

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Dann weiter…

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…zum Madison Square Garden, wo wir uns eigentlich ein Spiel der Knicks anschauen wollten. Aus Zeitgründen hat das aber leider nicht ganz hingehauen.

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X30 C64 Forever

Altmeister
Wir haben uns dann entschlossen, in Richtung Intrepid Sea, Air & Space Museums zu gehen. Das Museum selber befindet sich an Deck eines Flugzeugträgers (USS Intrepid), der im Pazifik- und Vietnam-Krieg im Einsatz war. Vielleicht wart Ihr schon mal auf einem Flugzeugträger? Ich noch nicht. Und ich kann mit Sicherheit sagen, ich habe selten etwas Beeindruckenderes gesehen! Das Schiff ist wirklich unvorstellbar groß! Hammer! Muss man gesehen haben! Auf dem Deck des Schiffs stehen dann unzählige kleinere Flugzeuge aus der amerikanischen Luftfahrtgeschichte. Der Träger ist übrigens auch in diesem Nicholas Cage-Abenteuerstreifen (Das Vermächtnis der Tempelritter) zu sehen.

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Die Concord (als einziges Flugzeug nicht an Deck des Trägers, sondern unmittelbar daneben)

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Neben dem Träger befindet sich dann noch ein U-Boot der Grayback-Klasse, das mit (nuklearen) Marschflugkörpern ausgestattet war und während des kalten Krieges im Einsatz war.

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Schnuckelig gemütlich, oder?

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Was hätten die wohl für ne One oder PS4 gegeben?

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Das ganze U-Boot riecht übrigens auch heute noch bestialisch nach Diesel. Ein Mitarbeiter sagte mir, dass der Geruch wohl auch in 100 Jahren noch da sein würde. Da macht man sich echt kein Bild von.

Eine von – ich glaube – drei Toiletten an Board (für fast 90 Besatzungsmitglieder)

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Noch eine weitere Impressionen vom Träger


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Auf dem Deck des Flugzeugträgers befand sich auch noch eine gigantische Halle! Als wir dann drin waren, wussten wir auch, warum sie groß ist. Ein Original Space Shuttle stand darin:

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Allerdings ein Prototyp, der nur zu Testzwecken gebaut wurde.

Ganz witzig: Im Hangar gab es auch noch hydraulische Flugsimulatoren, die sich komplett um die eigene Achse und in jede Richtung lenken ließen. Für ein kleines Vermögen durften wir mal Platz nehmen. Dem Kollegen fiel nichts Besseres ein, als den Joystick bis zum Anschlag zu drücken. Mit einem Affenzahn haben wir uns dann 5-6 Mal um die eigene Achse gedreht – völlig unkontrolliert. Während ich noch halbwegs gut dabei weggekommen bin, sah der Kollege anschließend aus wie der lebende Tod und ich hatte Angst, dass er alles vollreihert. Wir haben dann die verbleibenden 2-3 Minuten mit einem langweiligen Geradeausflug über die Bühne gebracht. Er hat sich danach ausgiebig auf der Toilette erleichtert. Begleitet von meinem Gelächter versteht sich. Wer den Schaden hat…

So, weitere Bilder aus New York folgen in Kürze (dann auch alles etwas knapper gehalten; will ja Eure Geduld nicht überstrapazieren ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied

Guest
So, weitere Bilder aus New York folgen in Kürze (dann auch alles etwas knapper gehalten; will ja Eure Geduld nicht überstrapazieren ;)

Mach das ruhig weiter so ausführlich, dafür ist der Thread ja da:top:

Wollte auch schon immer mal nach NY, mich bekommt aber keiner in ein Flugzeug.
 

X30 C64 Forever

Altmeister
Weiter geht es!

Nach dem spektakulären Highlight, dem Intrepid Museum, brauchten wir dringend mal etwas Erholung. Und da sich ganz in der Nähe der Aufgang zum High Line Park befand, haben wir uns entschlossen, den auch noch am ersten Sightseeing-Tag mitzunehmen. Der High Line Park ist erst in den 2000ern eingerichtet worden und dabei in mehreren Abschnitten für die Öffentlichkeit freigegeben worden. Er ist etwa 3 km lang und befindet sich auf einer ausrangierten Güterzugtrasse, etwa 5-10 Meter über dem Boden. Da man also quasi auf „Gleisen“ läuft, ist dieser sog. Park nie mehr als 10-20 Meter breit. Wie eine Art grünes Band schlängelt er sich zwischen den Hochhäusern durch. Darauf zu laufen, ist wirklich ein Erlebnis. Insbesondere im Sommer, wenn die komplette Anlage in allen Grüntönen leuchtet. Im Winter wirkt die Bepflanzung natürlich nicht einmal halb so eindrucksvoll, da alles vertrocknet ist. Trotzdem: Bei gutem Wetter herrlich entspannend und immer wieder mit fantastischen Panoramablicken auf die umliegenden Skyskraper.

Hier kann man mal sehen, wie das dann konkret aussieht. Alle paar Meter befinden sich Bänke, die wir (mittlerweile recht erschöpft) auch dankbar ausprobiert haben.

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An vielen Stellen kann man auf die Straße runterschauen und wir haben zig kleinere Eisflächen gesehen, die insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt waren.

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Und da wir gleich in der Gegend waren, haben wir auch noch dem Washington Park einen Besuch abgestattet, der insbesondere durch den großen Bogen (dem Washington Square Arch) bekannt ist. Ein sehr beliebter Treffpunkt für Studenten (die New York University befindet sich gleich um die Ecke). Viele bekannte Musiker haben hier wir früher live gespielt, z. B. Bob Dylan in den 60ern.

Hier mal eine Impression. Das Haus, das im Durchgang des Bogens zu sehen ist, ist übrigens das Haus, in dem Will Smith in „I am Legend“ wohnte. Habe ich leider erst später erfahren, sonst hätte ich noch mal ein paar extra Fotos davon gemacht.

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Mittlerweile wurde es langsam dunkel und der Hunger setzte ein. Wer mal teuer und schlecht essen möchte, kann das hier tun:

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So langsam wollten wir den Tag ausklingen lassen. Wir waren auch echt im Ar…, schätze wir sind den ganzen Tag über an die 20 – 25km gelaufen. Trotzdem haben wir es uns nicht nehmen lassen, den kompletten Weg zum Times Square noch einmal hochzulaufen. Dort wollten wir uns noch mal mit nem Bierchen irgendwo hinsetzen.

Auf dem Weg zum Times Square kamen wir übrigens auch an der New York Public Library vorbei, die immer wieder in Filmen zu sehen ist (z. B. Ghostbusters) und über einen der schönsten Lesesäle der Welt verfügt. Leider konnten wir davon kein Bild machen, da der komplette Lesebereich renoviert wurde. Wer sich das aber mal anschauen möchte, klickt hier.

Hier mal ein Bild von außen:

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Und ein leicht verwackeltes Bild von innen (da bekommt man schon eine Vorstellung von der Größe)

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Nach einer gefühlten Stunde sind wir dann endlich am Times Square angekommen. Den hatten wir ja schon kurz am Abend vorher gesehen, als uns der Taxifahrer völlig übermüdet dort rausgeschmissen hat. Außerdem sind wir nachmittags auf dem Weg zum Intrepid-Museum schon mal kurz drüber geschlendert. Daher gibt es nun Bilder mit Tageslicht und Nachtaufnahmen.

Hier mal bei Tag (die Leute stehen übrigens für Broadway-Tickets an)

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Und mal ein Bild vom benachbarten Broadway. Selbst der McDonalds fügt sich in das Gesamtbild ein:

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Und das ist der Times Square abends. Kann man nicht beschreiben, muss man mal gesehen habe! Ist wirklich irre! Die US Army hat da übrigens auch ein großes Rekrutierungsbüro, mitten auf dem Platz. Man stelle sich das mal bei der Bundeswehr vor.

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Wir haben hier jedenfalls noch mal „lecker“ bei McDreck gegessen und uns dann einfach auf eine Art Tribüne gesetzt, ziemlich weit oben, und den Ausblick genossen – bei einem herrlichen kühlen Bierchen. So langsam kamen dann die Kräfte auch wieder und wir haben beschlossen, den Tag doch noch nicht ausklingen zu lassen. Davon aber mehr beim nächsten Mal.
 

X30 C64 Forever

Altmeister
Ich hatte ja beim letzten Mal schon angedeutet, dass wir uns am Times Square entschlossen haben, noch nicht zurück ins Hotel zu fahren. Wir waren zwar hundemüde, aber New York ist einfach zu aufregend und spannend, um zeitig ins Bett zu gehen. Stattdessen wollten wir noch einmal im Bryant Park vorbeischauen und einen Blick auf die Eisfläche und den benachbarten Weihnachtsmarkt werfen. Immerhin hatten wir uns ja extra den Dezember ausgesucht, um die ganze vorweihnachtliche Stimmung in NY aufzusaugen. Der Markt selber ist aber eher eine Enttäuschung. Da haben wir hier in Deutschland deutlich schönere Weihnachtsmärkte. Was es aber wieder rausgerissen hat, das war die Eislaufbahn! Man muss sich das so vorstellen: Hunderte von Leuten, die auf dem Eis zu besinnlicher Weihnachtsmusik ihre Kreise ziehen, eingerahmt von Wolkenkratzern, die ihren Namen wirklich gerecht werden! Das Foto unten kann diese Stimmung leider nicht mal annähernd wiedergeben, geschweige denn die Proportionen der umliegenden Hochhäuser. Man bekommt tatsächlich eine Gänsehaut, wenn man das sieht!

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Eigentlich hatten wir dann noch vor, in einer der berühmten Rooftop-Bars mit Blick über halb New York einen Absacker zu trinken. Wir waren aber viel zu erschöpft und wollten nun nur noch zur Metro. Und um das schon mal vorwegzunehmen: Wir haben es tatsächlich nur an einem einzigen Tag geschafft, in eine Rooftop-Bar zu gehen! An den anderen Tagen sind wir abends beinahe im Stehen eingeschlafen. Son Städtetrip ist schon echt anstrengend.

Auf dem Weg zur Metro sind wir dann aber irgendwie vom Weg abgekommen, weil wir nur stumpf die Fifth Avenue hochgelaufen sind. Dabei kamen wir dann auch noch an einigen tollen Hochhaus-Panoramen vorbei:

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Plötzlich, wir haben das gar nicht so mitgekriegt, waren wir am Rockefeller Center. Und das Rockefeller Center ist eines der absoluten Zentren der New Yorker Weihnacht. Hier steht nämlich der berühmte riesige Tannenbaum und hier findet sich die wohl berühmteste Eisfläche New Yorks, die schon in unzähligen Filmen zu sehen war.
Unseren Traum, einmal am Rockefeller Center Schlittschuh zu laufen, mussten wir allerdings aufgeben, da uns eine Wartezeit von mehreren Stunden prophezeit wurde (neben knapp 50 Euro, die der Spass inkl. Verleih gekostet hätte). Hier mal zwei Bilder, die zeigen, wie unglaublich voll es dort war! Ein chinesischer Badestrand im Hochsommer kann unmöglicher noch voller sein!

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Ein Blick auf den Tannenbaum:

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Unmittelbar neben dem Rockefeller-Center befindet sich das Kaufhaus Sacks, das durch seine weihnachtliche Lichtershow mittlerweile weltberühmt ist. Natürlich hatten wir davon noch nichts mitbekommen. Als wir dann aber auf dem Weg zur Metro waren, standen plötzlich unzählige Leute auf der Straße und auf dem Bürgersteig. Und gerade, als wir uns fragten, was es denn zu sehen gibt, ging die Lichtershow los – begleitet von weihnachtlicher Mucke (war der Soundtrack zu irgendeinem Weihnachtsfilm). Und davon macht man sich wirklich kein Bild! Die ganze Veranstaltung dauert nur so 3-4 Minuten, aber ich habe selten etwas so beindruckendes gesehen. Hunderte von Leuten, die anschließend geklatscht haben, was das Zeug hält. Viele (wir eingeschlossen) sind auch gleich bis zur nächsten „Vorstellung“ geblieben (alle 10-15 Minuten).

Hier mal ein Bild davon:

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Das Bild wird dem Spektakel aber in keinster Weise gerecht! Daher bitte unbedingt noch ein You Tube-Video anschauen: KLICK.


So, nach etwa 14 Stunden auf den Beinen und unzähligen Kilometern wollten wir nur noch ins Hotel. Also ab in die Metro, dann schnell zum Supermarkt um die Ecke, um ein paar eisgekühlte Biere zu kaufen und ab ins Bett. Dummerweise haben wir uns dann doch noch verquatscht und ich habe sämtliche meiner EISKALTEN BIERE mehr oder weniger zu schnell weggezogen. Das sollte sich dann am nächsten Morgen rächen… Aber davon mehr beim nächsten Mal.

Nun noch schnell ein paar Fotos, die die weihnachtliche Stimmung in New York illustrieren sollen. Wenn das Wetter mitspielt, dann muss New York in der Vorweihnachtszeit wirklich einer der romantischsten Plätze der Welt sein. Dummerweise spielte das Wetter bei uns nicht mit… Es war nämlich VIEL ZU WARM! Wir hatten fast durchgängig 15-20 Grad und am letzten Tag im Central Park habe ich mir doch tatsächlich einen Sonnenbrand eingefangen – im Dezember! Besonderen Spass hatte mein Kumpel, der nur eine einzige megadicke Winterjacke dabei hatte (die er aber tapfer durchgehend getragen hat!).

Wir waren dann etwa 4 Wochen wieder zuhause, also so Mitte-Ende Januar, da konnte man in der Zeitung schon wieder etwas von einem rekordverdächtigen Schnee Blizzard lesen, der auf New York zuzog inkl. zweistelligen Minusgraden. Tja, Schnee, das wäre schon was gewesen. Aber gut, fürs das Sightseeing kam uns das Wetter natürlich entgegen.

Trotzdem hier jetzt ein paar Bilder mit Weihnachtsstimmung (passend im Hochsommer):

Das Kaufhaus Sacks von innen:

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Und zwei Hochhäuser irgendwo (habe ich vergessen):

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Im nächsten Post kommen dann noch ein paar weihnachtliche Impressionen mehr.
 

Daniel04

Frührentner
Andalusien 2018

Meine Frau und ich planten aus Gründen den letzten Urlaub zu zweit. Wir gingen im Vorfeld diverse Reiseziele durch, entschieden uns dann letztlich für eine Tour mit dem Mietwagen durch Andalusien. Am 02.06. ging es mit Condor von Düsseldorf nach Jerez. Der Flug verlief problemlos und vor Ort nahmen wir den Mietwagen in Empfang. Es erwartete uns ein Opel Adam, für zwei Personen mit zwei Koffern auch völlig ausreichend. Trotz seiner erst rund 75.000 gelaufenen Kilometer war er stellenweise schon mit ziemlich vielen Kratzern befallen. Gut, soll uns nicht stören, aber man stellt sich schon die Frage, wie manche Menschen mit geliehenen Dingen umgehen.

Vom Flughafen Jerez fuhren wir dann zu unserem ersten Hotel, dem Hotel Serit mitten in Jerez. Aufgrund vieler Einbahnstraßen und teils verwirrender Straßenführung waren wir später da als es hätte sein müssen, aber irgendwann findet man sein Ziel. :D Nachdem wir eingecheckt hatten, spazierten wir ein wenig durch Jerez und sahen uns die nicht zahlreichen, aber doch netten Sehenswürdigkeiten vor Ort an. Nächsten Morgen sind wir um die Ecke in ein kleines Café nahe des Hotels und haben gefrühstückt, danach den Stadtbummel fortgesetzt. Da die Spanier gerade Fronleichnam nachfeierten, war die Stadt mit allerlei christlicher Kunst geschmückt.

Die Stadttour hinter uns gebracht, machen wir uns auf nach Sevilla. Dort hatten wir ein Hostel mitten in der Altstadt gebucht, d.h. in Sachen Parkplätzen war hier nichts zu machen, also entschieden wir uns für ein 24-Stunden-Parkhaus in der Nähe des Hostels. Anschließend wurde Sevilla zu Fuß erkundet und die Stadt hat wirklich sehr viel zu bieten. Im Grunde gibt es an jeder Ecke irgendwas zu sehen, sei es Moderne oder eben viele klassische Bauten. Es würde den Rahmen sprengen, jede Sehenswürdigkeit namentlich zu erwähnen, doch Highlights waren definitiv der Plaza de Espana sowie der Real Alcazar. Letzterer war u.a. Kulisse für die Wassergärten von Dorne, Game of Thrones Fans wissen Bescheid. Trotz einer gewissen Fülle an Touristen fühlten wir uns nirgendwo unwohl und die Stadt war auch nicht überlaufen. Wir sind jedoch im Nachhinein froh, dass wir den Besuch im Alcazar noch am ersten Tag gegen späten Nachmittag gemacht haben, denn am kommenden Tag war es immens voll dort, während wir zu der Zeit dort gemütlich spazieren gehen konnten.

Am anderen Morgen haben wir dann noch mal einen kleinen Rundgang durch Sevilla gemacht, u.a. noch die am Tag zuvor ausgelassene Kathedrale von innen angeschaut. Anschließend checkten wir im Hotel aus und unsere nächste Station sollte Ronda sein. Da die Strecke dorthin etwas länger war, entschieden wir uns jedoch dazu, auch unterwegs noch interessante Orte mitzunehmen. Auf etwa halber Strecke hielten wir im malerischen Örtchen Zahara de la Sierra. Auf dem Weg hoch in die Stadt wunderten wir uns über die gesperrten Straßen, doch als wir dann ankamen, wurde uns auch bewusst wieso: auch hier fand wohl ein christliches Fest anlässlich Fronleichnam statt und der ganze Ort war geschmückt sowie mit Stroh ausgelegt. Sehr surreales Bild. :D Wir hielten uns dort ein wenig auf und traten dann die Weiterreise nach Ronda an.

In Ronda angekommen suchten wir auch zuerst einmal das Hotel auf. Wir kamen im Hotel Polo mitten in Ronda unter. Dort suchten wir uns dann erstmal ein nettes Restaurant, aßen was und machten uns dann auf den Weg, die Stadt zu erkunden. Zentralpunkt der Stadt ist natürlich die alte Brücke über einer Schlucht. War von unserem Hotel aus sogar kein großer Weg, die Brücke von den Gärten Rondas das erste Mal zu erblicken. Wirklich schönes Bauwerk in der bergigen Gegend. Der eine Punkt sollte natürlich nicht reichen, also liefen wir einfach mal drauf los und suchten den Aussichtspunkt in der Nähe, von dem die meisten Fotos der Brücke existieren. Also Google Maps angeschmissen und los gelaufen. Da Google Maps keine Wanderwege hatte, liefen wir uns einen Wolf und der Weg wollte gefühlt nie enden. Als wir dann dort ankamen, entschädigte aber die tolle Sicht für vieles. Am Aussichtspunkt angekommen kam meine Frau dann mal auf die Idee, über Google Maps die Satellitenansicht zu starten und siehe da: es gibt Wanderwege. Wir müssen also die ewig lange Strecke nicht noch mal zurück laufen. Hätten wir das das doch nur mal vorher gewusst, es hätte uns einen sehr langen Fußweg erspart. :D Den Abend ließen wir dann noch mal an der abends dann beleuchteten Brücke und im örtlichen Irish Pub ausklingen. Durch den ewig langen Fußmarsch waren wir am Ende auch gut geschafft. :D

Am anderen Morgen sind wir dann noch mal durch Ronda spazieren gegangen und haben uns im Anschluss auf den Weg gemacht. Diesmal sollte es nach Tarifa gehen. Da die Strecke jedoch auch nicht so kurz war, entschieden wir uns natürlich auch hier für Zwischenstopps. Über Google findet man ja ganz gute Routen mit interessanten Punkten zum Anhalten. Erster Haltepunkt war der Ort Parauta, auch eines dieser verschlafenen "weißen Dörfer" in den Bergen Spaniens. Viel gab es hier nicht zu erleben, dennoch ein schönes Örtchen, wo wir dann noch was getrunken haben und dann weitergefahren sind. Zweiter Haltepunkt war San Pedro de Alcantara. Die Stadt begeisterte uns allerdings gar nicht. Wir fragen uns so ein wenig, wieso es ein Tipp war, dort einen Zwischenstopp einzulegen, denn es war einfach nur eine "ganz normale Stadt", teils auch ziemlich überlaufen, weil eben schon nah an der Küste. Wir überlegten, von hier noch auch schnell den Katzensprung rüber nach Marbella zu machen, haben wir dann aber doch gelassen. So ging es von San Pedro weiter nach Estepona, ebenfalls an der Küste gelegen und ungefähr auf halber Strecke, die wir noch zu fahren hatten. Dort suchten wir uns ein schönes Restaurant am Hafen und erkundeten zuvor noch etwas die Hafengegend, den Leuchtturm an der Küste sowie den Strand vor Ort. Nachdem wir dort dann fertig waren, sind los nach Tarifa, wo wir die kommenden 5 Nächte verbringen wollten.

In Tarifa angekommen checkten wir direkt im Hostal El Levante ein. Das Hostel hatte bei Booking.com viele positive Wertungen und sollte auch sehr nah am Strand sein. Darüber stutzten wir bei Ankunft ein wenig. Der Strand war zwar sichtbar, aber so wirklich einen Weg dorthin erblickten wir erstmal nicht. Aber gut, kann man sich in den Tagen, die man dort ist, ja mal angucken. Wir machten es uns erstmal im Zimmer gemütlich, da es jedoch noch früh war fuhren wir noch mal zu einem sehr beeindruckenden Aussichtspunkt in der Nähe des Hostels, wo man bis nach Marokko rüber gucken konnte. Wirklich tolle Aussicht dort. Mein Handy wählte sich auch erstmal ins marrokanische Netz ein, schnell Datenroaming deaktiviert. :D Den Abend an sich ließen wir dann auf der Terrasse im Hostel ausklingen.

Für den nächsten Morgen nahmen wir uns vor, Tarifa selbst zu erkunden. Die kleine Stadt an der Straße von Gibraltar am südlichsten Punkt Spaniens ist vor allem ein Mekka für Kitesurfer, da hier wirklich viel Wind vorherrscht. An gemütliches am Strand liegen ist da bei ca. 20°C nicht zu denken, wäre etwas kühl. An sich ist Tarifa ein nettes Städtchen, bietet aber eben auch nichts so besonderes. Aufgrund dieser Dinge und der fehlenden Nähe zum Strand machten wir uns Gedanken, ob wir hier mit der Unterkunft "irgendwo im Nirgendwo" nicht etwas daneben gegriffen hatten und schauten uns direkt mal um, ob es nicht in der Nähe noch viel per Mietwagen zu erkunden gibt. So entschieden wir uns an dem Tag ein weiteres der "weißen Dörfer", Vejer de la Frontera, aufzusuchen. Dies lag etwa 50 km von Tarifa entfernt, war also locker zu wuppen. War auch wieder eine sehr gute Entscheidung, dort hingefahren zu sein. Ein wirklich schöner Ort. Hier gab es auch wieder sehr gutes Essen zu einem fairen Preis fernab der "Touristen-Abzocke". Da nach der Stadtbesichtigung der Tag immer noch recht jung war, hielten wir unterwegs noch am Strand von Zahara de los Atunes und spazierten dort ein wenig. Hier war es nicht ganz so windig wie in Tarifa, doch zum Baden immer noch recht frisch. So beließen wir es beim Strandspaziergang. Anschließend ging es noch in den Supermarkt, etwas für den Abend geholt und diesen wieder auf der Terrasse am Hostel ausklingen lassen. Nachdem wir hin und her überlegt hatten, ob wir es tun, beschlossen wir, dass wir nächsten Morgen den Weg nach Gibraltar auf uns nehmen wollten, was auch nur knapp 50 km von Tarifa entfernt lag. Ein wenig eingelesen, wo man parken kann und der Plan stand.

Den Tag in Gibraltar würde ich zweifelsohne als in den interessantesten Tag der Woche bezeichnen. Wir haben nahe der Grenze in La Linea geparkt und sind dann zu Fuß rüber, weil wir zum Einen keine Versicherung für den Mietwagen für Gibraltar hatten und das Parkplatzangebot in dem kleinen britischen Örtchen jetzt auch nicht so üppig ist, dass man unbedingt rüber fahren musste. Ja, zu Fuß zur Grenze marschiert, die Ausweise vorgezeigt und dann erstmal an einer Schranke warten müssen, weil der Grenzübergang über das Rollfeld des gibraltanischen Flughafens verläuft. Schon ein skurriles Bild. Sowohl die Autos als auch die Fußgänger mussten hier einen Easyjet passieren lassen ehe es weiterging. Über der Grenze dann alles direkt anders als in Spanien. Die Schilder im britischen Stil, die Bauweise im britischen Stil - gut, nicht verwunderlich, weil Gibraltar ja dazu gehört, aber eben doch sehr kurios.

Wir ließen die Busse dann links liegen und haben uns erstmal aufgemacht in die Innenstadt Gibraltars. Es war relativ voll vor Ort, aber weit davon entfernt überlaufen zu sein. Die Innenstadt ist im Grund hier "nur" eine Shoppingmeile mit Geschäften und Pubs, wo man sich niederlassen kann. Hier zahlt man eben alles in Pfund. Wenn man mit Euro in bar zahlt, gibt es eben Pfund als Wechselgeld. Wir haben uns darauf beschränkt, Ausgaben per Kreditkarte zu machen, egal wie klein die Summe nun war, da der angeschlagene Wechselkurs nicht wirklich fair war. Aber gut, die Leute wollen ja auch ihr Geld verdienen. Durch die Innenstadt durch haben wir uns dann auf den Weg zur Seilbahn begeben, die hoch hinauf auf den Felsen von Gibraltar fährt. Man kann die Strecke zwar auch laufen, aber a) ist meine Frau ja schwanger und b) hatten wir auch beide nicht die Muße, den elend langen Fußweg anzutreten. Wir sind im Urlaub ja bisher schon genug gelaufen.

Preislich ist die Seilbahn mit 15,50 Pfund pro Person für maximal je 5 Minuten Fahrt hin und zurück zwar alles andere als günstig, aber der Ausblick entschädigt und man ist eben schnell oben. Auf dem Felsen hat man dann wirklich eine tolle Sicht in alle Himmelsrichtungen und als Tüpfelchen auf dem i wird man von allerlei Berberaffen begrüßt, die dort oben frei leben. Es ist nicht so recht geklärt, woher diese Affen kommen und wieso sie dort oben zu Hause sind, aber sie leben dort frei vor sich hin. Füttern ist verboten und kostet bis zu 4000 Pfund Strafe, sollte man also tunlichst unterlassen. Genauso tunlichst unterlassen sollte man das Tragen von Plastikbeuteln oder direkt Essen wie Sandwiches o.ä., da die Affen einem dies auch gerne mal entwenden. Gerade Plastikbeutel sehen sie wohl als Beute an und sind da schnell hinterher. Meine Frau und ich wurden von den Tieren verschont, also angegriffen hat uns kein Affe, aber für Fotos posiert haben die kleinen haarigen Tierchen "gerne". Da sie dort leben und Menschen gewohnt sind, sind sie auch nicht scheu. Trotzdem sollte man sie natürlich nicht anfassen oder so. Wir haben aber auch erlebt, dass vor allem die jüngeren Tiere gerne mal auf die Schultern der Menschen springen, die dann teils natürlich panisch reagieren. :D

Die meiste Zeit in Gibraltar verbrachten wir oben auf dem Felsen, da es einfach ein tolles Landschaftsbild war. Wir hätten dort auch noch Eintritt für einen Skywalk und ein Natur-Reservat zahlen können, darauf verzichteten wir aber aufgrund des eh schon hohen Preises für die Seilbahn und den "genügenden" Ausblick auch ohne die Zusatzaktivitäten. Neben dem Affen sahen wir übrigens auch noch zwei Möwen-Junge, die von ihrer Mutter gut bewacht wurden. Haben natürlich einige Fotos der kleinen laufenden Plüschbällchen gemacht und die aufmerksame Mama hat uns dabei nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen, wenn wir uns den Tieren mal näherten. Haben aber natürlich immer noch respektvollen Abstand gehalten.

Nach etwas Spazieren dort oben, haben wir dann irgendwann den Weg mit der Seilbahn nach unten angetreten, dort unten noch für Mutter Rhyno günstige Zigaretten geshoppt, etwas getrunken und dann langsam aber sicher den Weg zurück über die Grenze nach Spanien angetreten, zum Auto gelaufen und wieder gen Hostel gefahren. Unterwegs noch im Lidl mit Essen versorgt und den ereignisreichen Tag in Großbritannien auf der Terrasse des Hostel ausklingen lassen. Dabei kam uns noch die Idee, doch einfach mal an der Rezeption zu fragen, ob wir aufgrund der Lage "irgendwo im Nirgendwo" einen Tag eher auschecken dürfen, ohne die von Booking.com berechnete 40€ "Strafe" für vorzeitige Stornierung zahlen zu müssen. Der nette Herr an der Rezeption meinte, dass das überhaupt kein Problem sei, er ändert dies einfach bei sich im Booking.com System für Anbieter und wir können gerne einen Tag eher abreisen. Die Nachfrage für das Hotel ist in der Hochsaison generell sehr hoch und es ist ein beliebter Anlaufpunkt für Kitesurfer, sodass wir davon profitierten. Wir suchten uns stattdessen ein Hotel mit Pool in Jerez für die letzten beiden Tage aus, da es dort zum Einen relativ warm war, wir eh dorthin zum Flughafen zurück mussten und wir zum Anderen nach dem ganzen "Kulturprogramm" so auch noch etwas entspannen konnten.

An unserem letzten Tag in Tarifa ging es dann zum Whale Watching mit der Stiftung FIRMM. Da wir morgens nichts gefrühstückt hatten, wollten wir eigentlich die Tour um 12.00 Uhr machen und vorher bei FIRMM anfragen, ob noch Plätze frei sind. Wir waren gegen 9.15 Uhr vor Ort, der Herr sagte uns dann, dass um 10.00 Uhr bei der Ausfahrt sehr gutes Wetter und nicht zu viel Wind wäre, wir also gerne auch morgens noch mit rausfahren können. Wir haben uns in einem Café in Hafennähe dann noch etwas gestärkt und sind um 10 Uhr raus auf die Straße von Gibraltar. Insgesamt ging die Tour rund 2 Stunden. Zu sehen bekamen wir einen ganzen Haufen Finnwale und einige Delfine. Tags zuvor haben die Leute wohl auch Pottwale zu sehen bekommen, aber man kann ja nicht alles haben. Im Anschluss an die Tour auf See hört man noch einen kurzen Vortrag über die verschiedenen Meeressäuger, die dort leben und dann ist nach rund 2,5 Stunden Gesamtprogramm das Whale Watching beendet. Interessant ist es sicherlich vor allem zwischen Juli und August, wo sich auch Orcas dort tummeln, die sicher noch einen Ticken faszinierender sind als "nur" Finnwale und Delfine. Aber trotzdem hat es Spaß gemacht und es ist besser, die Tiere ungestört in freier Natur zu sehen als in irgendeinem Delfinarium, wo sie für Kunststücke dressiert werden.

Am Nachmittag haben wir uns nochmal in den Mietwagen gesetzt und sind zum Bolonia Strand gefahren, wo wir noch etwas spazieren gehen konnten. Die durch den Wind frischen, wenn auch nicht kalten Temperaturen an dem Tag waren eben auch wieder wenig einladend, um sich einfach irgendwo an den Strand zu legen, zumal auch ziemliche Bewölkung vorherrschte. Nachdem wir den Spaziergang am Bolonia Strand beendet hatten, fuhren wir noch auf die große Natur-Sanddüne, die sich an der Küste hier aufgebaut hat und durch die eine Straße gebaut wurde. Von dort aus hatte man nochmal eine schöne Aussicht über das Meer. Den Abend ausklingen ließen wir dann in einem Burger-Restaurant unweit des Hostels. Anderen Morgen sollte unser Aufenthalt in Tarifa dann auch ein Ende finden.

Wir checkten morgens direkt auf und machten uns auf den Weg zurück nach Jerez. Auf dem Weg machten wie Station in Cadiz, ein Ort, den wir in Andalusien nicht auslassen wollten. Zu unserem Leidwesen ankerten an dem Tag noch zwei Kreuzfahrtschiffe vor Ort und die Stadt, die nun auch nicht SO groß ist, war überlaufen mit deutschen und britischen Rentnergruppen und es war wenig gemütlich, sich dort umzusehen. Nichtsdestotrotz haben wir soweit alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert, einen Kaffee getrunken und dann noch die rund 20 min mit dem Auto weiter nach Jerez gefahren. Dort haben wir noch zwei entspannte Tage im Hipotels Sherry Park verbracht. Das Hotel hatten wir uns während der Reise als Alternative zu unserem anderen letzten Standort ausgesucht, da es a) gute Wertungen hatte und b) auch einen Poolbereich. Letztlich wirkte es wie eines der typischen Strandhotels, die man sonst an der Küste findet - nur eben im Inland ohne Strand. Wir fühlten uns dort jedoch pudelwohl. Am 11.06. ging es dann morgens zum Flughafen, nur rund 15 min mit dem Auto vom Hotel entfernt, wir gaben den Mietwagen ab und hoben um 10.30 Uhr pünktlich ab nach Düsseldorf.

Fotos von der Reise:
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