X30 C64 Forever
Altmeister
Da ich (m)einen Urlaubs-Thread natürlich nicht sterben lassen kann, puste ich jetzt mal kräftig den Staub runter und foltere Euch mit neuen Urlaubsfotos
Dieses Mal gibt es Bilder aus meinem New York-Urlaub Ende 2015.
Davor muss ich aber noch etwas ausholen, damit Ihr die Bedeutung dieses Urlaubs für mich auch richtig einstufen könnt… Ich habe schon als kleiner Junge davon geträumt, einmal im Leben nach New York zu fliegen. Kann gar nicht genau sagen, warum eigentlich… Vermutlich liegt das daran, dass man den Big Apple schon aus Hunderten von Filmen und Fernsehsendungen kannte. In der Schule hatten wir damals auch den Diercke Weltatlas. Und ich kann mich noch heute an einen Stadtplan von New York erinnern, auf dem die gefährlichen Gebiete (Stand: 80er-Jahre natürlich) farbig markiert waren. Und ich weiß noch, dass die Zone südlich der 110. Straße (also der nördlichsten Begrenzung des Central Parks) sowohl tagsüber als auch nachts als ungefährlich (grün) eingestuft wurde. Und die Zone nördlich davon als tagsüber und nachts gefährlich (rot). Und ich erinnere mich noch, wie mich das damals fasziniert hat. In meiner Vorstellung – ich war ja erst 11 oder 12 – gab es dann im Süden viel Sonne, Eis und lachende Weiße, während der Norden eher an Mordor erinnerte, wo marodierende Horden von Farbigen die Straßen unsicher machten (in der Realität ist vermutlich das Überqueren eben jener Grenze das Gefährlichste an der ganzen Sache, weil der Verkehr auf der 110. mörderisch ist). Das alles wollte ich jedenfalls mal mit eigenen Augen sehen!
Als Sohn eines alleinverdienenden Handwerkers (erst angestellt, dann selbständig, dann insolvent) und mit zwei Geschwistern in petto waren wir keine von diesen hippen Familien, die es sich leisten konnten, ständig in den Urlaub zu fliegen. Unser Urlaubsziel hieß traditionell in jedem Jahr „Bensersiel“! Während also der Großteil meiner Schulklasse regelmäßig Urlaub auf Bali und in Kalifornien machte, verbrachte ich meine Sommer (zumindest die, in denen wir es uns leisten konnten) an der Nordsee. Geflogen bin ich dann tatsächlich mit über 20 das erste Mal. Und bis ich endlich mal in die USA kam, sollten weitere 20 Jahre vergehen.
Wie auch immer: Ich war noch niemals in New York! Und wollte schon immer mal hin. Aber jedes Mal, wenn ich beschlossen hatte, hinzufliegen, kam irgendwas dazwischen: Entweder keine Zeit, oder kein Geld, oder beides. Und so kam es, dass ich eines Morgens im Spiekeroog-Urlaub von meiner Freundin mit einem Umschlag überrascht wurde, begleitet von den Worten: „Hier, das habe ich noch für Dich, ist aber nur ne Kleinigkeit und nicht sooo toll.“ Und dazu muss man sagen, dass sie ansonsten eher zu Overstatements neigt. Gelegentlich bringt Sie mir nämlich „was ganz ganz Tolles“ aus der Stadt mit, dass sich dann im Nachhinein als Knopf, Pommes oder ein Steuererklärungsblankoformular entpuppt…
Um es kurz zu machen: Ich habe nicht viel erwartet… Ich reiße also den Umschlag auf und mir fliegt ein Flugticket nach Newark entgegen. Wo zur Hölle ist denn Newark? Schnell auf dem Tablet gegoogelt, gesehen, dass es einer von drei Flughäfen in New York ist, einen Jubelschrei ausgestoßen, den man auf ganz Spiekeroog hören konnte, dann die Bestätigung über eine Hotelbuchung gefunden, einen weiteren Jubelschrei ausgestoßen, der bis zum Festland zu hören war, dann im Umschlag noch einen Zettel gefunden mit dem Hinweis „Urlaub ist schon eingereicht und bestätigt. P.S. Kind und Frau bleiben zu Hause, dafür kommt dein Kumpel Ralf mit.“, einen dritten Jubelschrei ausgestoßen, der noch von einem Seismographen in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad erfasst werden konnte (8,8 auf der Richterskala).
Wieder zuhause im Münsterland, startete auch schon die Vorbereitung: Reiseführer besorgt, unzählige Tipps im Internet nachgelesen, Touren gebucht, Einreise in die USA über ESTA beantragt etc. Ich sollte an dieser Stelle auch noch erwähnen, dass es schon immer mein Traum war, in der VORWEIHNACHTSZEIT nach New York zu fliegen (auch das geht wohl auf unzählige Filme zurück). Schneegestöbere, all die Weihnachtsdeko, Schlittschuhlaufen am Rockefeller Center, Santa Claus bei Macys besuchen – was kann es Schöneres und Romantischeres geben? Also wurde – in Erwartung der üblichen Schnee-Blizzards und zweistelliger Minusgrade – noch der Vorrat an warmer Unterwäsche aufgestockt. Und dann war der große Tag Anfang Dezember auch schon da! Mit dem Zug ging es dann nach Düsseldorf und ab zum Flughafen! Dort habe ich es dann geschafft, mich noch vor dem Abflug gleich zweimal zu blamieren, als ich mir
1. von einem Zehn- oder Elfjährigen erklären lassen musste, wie diese sch… E-Tickets aus dem Automaten kommen (auch durch höfliches Nachfragen, ob er denn GTA V zocken würde, konnte ich meine Coolheit nicht zurückgewinnen)
2. und im Ganzkörperscanner mit erhobenen Arme die Handflächen an die Rollwand gepresst habe (ganz in bester US-Cop-„wir suchen sie jetzt mal nach Waffen ab“-Manier), um mir dann vom Sicherheitsbeamten anzuhören, dass ich wohl zu viel RTL 2 gesehen hätte.
Musste dann noch einmal grinsen, als mein Kumpel beim Sicherheitscheck die Schuhe ausziehen musste. Und ich dachte, dieser Check wäre extra dafür da, vor Giftstoffen zu schützen. Aber egal. Im Flugzeug dann der nächste Grinser, als mein äußerst flugunerfahrener Mitreisender den Sitzabstand in der Economy begutachtete (er hatte beim Schnick-Schnack-Schnuck verloren und den Fensterplatz bekommen). Muss dazu sagen, dass wir beide über 1,90m groß sind. Ähnlich wie das bei Hundejahren ist, muss man bei großen Leuten die Flugzeit mal sieben nehmen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was sie beim Fliegen durchmachen. Der Flug selber verlief dann unspektakulär. Nach romantischen Momenten,
, einigen Bieren & Tomatensäften
und zwei unsagbar langweiligen Filmen (der „neue“ Mad Max und Bridge of Spies) haben wir dann bei Erreichen des amerikanischen Luftraums spontan ein Ave Maria angestimmt.
Nach sieben Stunden Flug in der Economy zu nachtschlafender Zeit und mit über 1,90m ist man einfach nur müde und ausgelaugt. Nach weiteren 2 Stunden am Flughafen Newark, in denen man einem gelangweilten, etwa 250 Pfund schweren Afro-Amerikaner unzählige Fragen zur Einreise beantworten muss, kann man beinahe im Stehen schlafen. Nach zusätzlichen 2 Stunden Fahrtzeit zur Rush Hour, um von New Jersey nach Manhattan zu kommen, ist einem alles egal! Wirklich alles! Kann mich nicht erinnern, schon einmal so müde gewesen sein. Glücklicherweise hatten wir einen netten Taxifahrer, der uns (und ein paar andere Gäste) gleich an der passenden Metro absetzen wollte (unser Hotel befand sich nämlich aus Kostengründen in Queens und nicht in Manhattan). Das muss man sich so vorstellen: Zwei Landeier aus dem Münsterland, beide auch nicht mehr die jüngsten, werden völlig übermüdet am Times Square aus dem Wagen geschmissen… eine Reizüberflutung, die man mit Worten nicht beschreiben kann: Hunderte von Neon-Reklamen und Displays, Tausende von Leuten, ein bombastischer Krach aus unzähligen Lautsprechern und von unzähligen Autos und LKWs. Wir waren beide so beeindruckt, dass man uns in diesen 2-3 Minuten wohl komplett hätte ausrauben können. Wir hätten es ganz sicher nicht gemerkt.
Gott sei Dank ging alles gut und wir saßen dann auch ganz fix in der passenden U-Bahn. Im Hotel angekommen, gleich der nächste Kracher: Mein Kumpel wollte sein Hotelzimmer aufschließen, doch irgendwie passte der Schlüssel nicht. Beim genauen Hinhören konnte man TV-Geräusche und Stimmen hören. Also erst mal anklopfen. Und noch mal anklopfen. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich dann die Tür und ein Ami stand vor uns – im Adamskostüm. Wirklich splitterfasernackt! Im Hintergrund war ein Mädel zu hören. Offenbar hatten wir ihn gerade beim Poppen gestört. Also noch mal runter zur Rezeption und beim nächsten Zimmer ging alles gut! Bei einem Bierchen haben wir dann auf dem Balkon die grandiose Aussicht genossen:
Und bei Tage
Dieses Mal gibt es Bilder aus meinem New York-Urlaub Ende 2015.
Davor muss ich aber noch etwas ausholen, damit Ihr die Bedeutung dieses Urlaubs für mich auch richtig einstufen könnt… Ich habe schon als kleiner Junge davon geträumt, einmal im Leben nach New York zu fliegen. Kann gar nicht genau sagen, warum eigentlich… Vermutlich liegt das daran, dass man den Big Apple schon aus Hunderten von Filmen und Fernsehsendungen kannte. In der Schule hatten wir damals auch den Diercke Weltatlas. Und ich kann mich noch heute an einen Stadtplan von New York erinnern, auf dem die gefährlichen Gebiete (Stand: 80er-Jahre natürlich) farbig markiert waren. Und ich weiß noch, dass die Zone südlich der 110. Straße (also der nördlichsten Begrenzung des Central Parks) sowohl tagsüber als auch nachts als ungefährlich (grün) eingestuft wurde. Und die Zone nördlich davon als tagsüber und nachts gefährlich (rot). Und ich erinnere mich noch, wie mich das damals fasziniert hat. In meiner Vorstellung – ich war ja erst 11 oder 12 – gab es dann im Süden viel Sonne, Eis und lachende Weiße, während der Norden eher an Mordor erinnerte, wo marodierende Horden von Farbigen die Straßen unsicher machten (in der Realität ist vermutlich das Überqueren eben jener Grenze das Gefährlichste an der ganzen Sache, weil der Verkehr auf der 110. mörderisch ist). Das alles wollte ich jedenfalls mal mit eigenen Augen sehen!
Als Sohn eines alleinverdienenden Handwerkers (erst angestellt, dann selbständig, dann insolvent) und mit zwei Geschwistern in petto waren wir keine von diesen hippen Familien, die es sich leisten konnten, ständig in den Urlaub zu fliegen. Unser Urlaubsziel hieß traditionell in jedem Jahr „Bensersiel“! Während also der Großteil meiner Schulklasse regelmäßig Urlaub auf Bali und in Kalifornien machte, verbrachte ich meine Sommer (zumindest die, in denen wir es uns leisten konnten) an der Nordsee. Geflogen bin ich dann tatsächlich mit über 20 das erste Mal. Und bis ich endlich mal in die USA kam, sollten weitere 20 Jahre vergehen.
Wie auch immer: Ich war noch niemals in New York! Und wollte schon immer mal hin. Aber jedes Mal, wenn ich beschlossen hatte, hinzufliegen, kam irgendwas dazwischen: Entweder keine Zeit, oder kein Geld, oder beides. Und so kam es, dass ich eines Morgens im Spiekeroog-Urlaub von meiner Freundin mit einem Umschlag überrascht wurde, begleitet von den Worten: „Hier, das habe ich noch für Dich, ist aber nur ne Kleinigkeit und nicht sooo toll.“ Und dazu muss man sagen, dass sie ansonsten eher zu Overstatements neigt. Gelegentlich bringt Sie mir nämlich „was ganz ganz Tolles“ aus der Stadt mit, dass sich dann im Nachhinein als Knopf, Pommes oder ein Steuererklärungsblankoformular entpuppt…
Um es kurz zu machen: Ich habe nicht viel erwartet… Ich reiße also den Umschlag auf und mir fliegt ein Flugticket nach Newark entgegen. Wo zur Hölle ist denn Newark? Schnell auf dem Tablet gegoogelt, gesehen, dass es einer von drei Flughäfen in New York ist, einen Jubelschrei ausgestoßen, den man auf ganz Spiekeroog hören konnte, dann die Bestätigung über eine Hotelbuchung gefunden, einen weiteren Jubelschrei ausgestoßen, der bis zum Festland zu hören war, dann im Umschlag noch einen Zettel gefunden mit dem Hinweis „Urlaub ist schon eingereicht und bestätigt. P.S. Kind und Frau bleiben zu Hause, dafür kommt dein Kumpel Ralf mit.“, einen dritten Jubelschrei ausgestoßen, der noch von einem Seismographen in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad erfasst werden konnte (8,8 auf der Richterskala).
Wieder zuhause im Münsterland, startete auch schon die Vorbereitung: Reiseführer besorgt, unzählige Tipps im Internet nachgelesen, Touren gebucht, Einreise in die USA über ESTA beantragt etc. Ich sollte an dieser Stelle auch noch erwähnen, dass es schon immer mein Traum war, in der VORWEIHNACHTSZEIT nach New York zu fliegen (auch das geht wohl auf unzählige Filme zurück). Schneegestöbere, all die Weihnachtsdeko, Schlittschuhlaufen am Rockefeller Center, Santa Claus bei Macys besuchen – was kann es Schöneres und Romantischeres geben? Also wurde – in Erwartung der üblichen Schnee-Blizzards und zweistelliger Minusgrade – noch der Vorrat an warmer Unterwäsche aufgestockt. Und dann war der große Tag Anfang Dezember auch schon da! Mit dem Zug ging es dann nach Düsseldorf und ab zum Flughafen! Dort habe ich es dann geschafft, mich noch vor dem Abflug gleich zweimal zu blamieren, als ich mir
1. von einem Zehn- oder Elfjährigen erklären lassen musste, wie diese sch… E-Tickets aus dem Automaten kommen (auch durch höfliches Nachfragen, ob er denn GTA V zocken würde, konnte ich meine Coolheit nicht zurückgewinnen)
2. und im Ganzkörperscanner mit erhobenen Arme die Handflächen an die Rollwand gepresst habe (ganz in bester US-Cop-„wir suchen sie jetzt mal nach Waffen ab“-Manier), um mir dann vom Sicherheitsbeamten anzuhören, dass ich wohl zu viel RTL 2 gesehen hätte.
Musste dann noch einmal grinsen, als mein Kumpel beim Sicherheitscheck die Schuhe ausziehen musste. Und ich dachte, dieser Check wäre extra dafür da, vor Giftstoffen zu schützen. Aber egal. Im Flugzeug dann der nächste Grinser, als mein äußerst flugunerfahrener Mitreisender den Sitzabstand in der Economy begutachtete (er hatte beim Schnick-Schnack-Schnuck verloren und den Fensterplatz bekommen). Muss dazu sagen, dass wir beide über 1,90m groß sind. Ähnlich wie das bei Hundejahren ist, muss man bei großen Leuten die Flugzeit mal sieben nehmen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was sie beim Fliegen durchmachen. Der Flug selber verlief dann unspektakulär. Nach romantischen Momenten,
, einigen Bieren & Tomatensäften
und zwei unsagbar langweiligen Filmen (der „neue“ Mad Max und Bridge of Spies) haben wir dann bei Erreichen des amerikanischen Luftraums spontan ein Ave Maria angestimmt.
Nach sieben Stunden Flug in der Economy zu nachtschlafender Zeit und mit über 1,90m ist man einfach nur müde und ausgelaugt. Nach weiteren 2 Stunden am Flughafen Newark, in denen man einem gelangweilten, etwa 250 Pfund schweren Afro-Amerikaner unzählige Fragen zur Einreise beantworten muss, kann man beinahe im Stehen schlafen. Nach zusätzlichen 2 Stunden Fahrtzeit zur Rush Hour, um von New Jersey nach Manhattan zu kommen, ist einem alles egal! Wirklich alles! Kann mich nicht erinnern, schon einmal so müde gewesen sein. Glücklicherweise hatten wir einen netten Taxifahrer, der uns (und ein paar andere Gäste) gleich an der passenden Metro absetzen wollte (unser Hotel befand sich nämlich aus Kostengründen in Queens und nicht in Manhattan). Das muss man sich so vorstellen: Zwei Landeier aus dem Münsterland, beide auch nicht mehr die jüngsten, werden völlig übermüdet am Times Square aus dem Wagen geschmissen… eine Reizüberflutung, die man mit Worten nicht beschreiben kann: Hunderte von Neon-Reklamen und Displays, Tausende von Leuten, ein bombastischer Krach aus unzähligen Lautsprechern und von unzähligen Autos und LKWs. Wir waren beide so beeindruckt, dass man uns in diesen 2-3 Minuten wohl komplett hätte ausrauben können. Wir hätten es ganz sicher nicht gemerkt.
Gott sei Dank ging alles gut und wir saßen dann auch ganz fix in der passenden U-Bahn. Im Hotel angekommen, gleich der nächste Kracher: Mein Kumpel wollte sein Hotelzimmer aufschließen, doch irgendwie passte der Schlüssel nicht. Beim genauen Hinhören konnte man TV-Geräusche und Stimmen hören. Also erst mal anklopfen. Und noch mal anklopfen. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich dann die Tür und ein Ami stand vor uns – im Adamskostüm. Wirklich splitterfasernackt! Im Hintergrund war ein Mädel zu hören. Offenbar hatten wir ihn gerade beim Poppen gestört. Also noch mal runter zur Rezeption und beim nächsten Zimmer ging alles gut! Bei einem Bierchen haben wir dann auf dem Balkon die grandiose Aussicht genossen:
Und bei Tage