Zuletzt gesehener Film

[Pimpifax]

Sorry, aber zumindest für meinen Geschmack hat Marvel bereits mehr als lediglich einmal, oder plötzlich ins Klo gegriffen. Wirklich überzeugt haben mich zuletzt eher lediglich, die quasi "Neben-"Filme, wie z.B. Werewolf by Night. Aber Geschmäcker sind nun mal verschieden...

Wie du ja bereits geschrieben hast ist was, wer unter "totaler Katastrophe" versteht/meint halt unterschiedlich. Wenn sich das für dich anhand von Bewertungen definiert, ist das wohl eine ganz andere Sache, wie wenn jemand, wie z.B. ich so eine Aussage mehr auf den persönlichen Geschmack bezieht.

Ich fand z.B. bereits Black Panther grottig und eine Katastrophe. Die öffentliche/mehrheitliche Meinung mag da sicherlich zu einem anderen Schluss kommen. Auch z.B. der Oscar ist ja bekanntlich für viele ein Qualitätsmerkmal. Für mich hingegen ist das eher genau das Gegenteil. Ein Oscar ist für mich eher ein Indiz, dass ein Film potenziell mein persönlichen Geschmack wohl eher nicht treffen wird. Aber das ist voll ok und kann ebeso eine Orientierung sein.

Ich finds ehrlich gesagt auch müssig über die "Richtigkeit oder Falschheit" des Durchskippens zu diskutieren. Manchen ist die Zeit dafür schlichtweg zu schade. Manche widerstehen wiederum der Neugierde, wie der Film ausgeht, trotz der Abneigung nicht und skippen daher durch. Oder mit der Hoffnung, dass der FIlm vielleicht wieder besser wird. Ich mach das mal so, mal so. Es gab Filme da habe ich z.B. nur die für mich einfach zu kitschigen und schlecht gemachten Liebesszenen geskipped. Der Rest vom Film war voll ok. Muss das wer andrer verstehen? Nein, definitiv nicht.

 

[haGrOck]

@Pimpifax Ich finde bei z.B. Filmen und Musik gibt es immer eine persönliche Wahrnehmung & Bewertung und auch eine objektive, eher allgemeine Wahrnehmung. Wo sich das persönliche Empfinden eher beim Inhalt wiederfindet und das Objektive eher bei sachlichen, handwerklichen Dingen. Aber auch letztere können sehr wohl sehr gut gemacht sein und dennoch einem persönlich nicht gefallen.

Von allgemeiner Meinung, Oscars & Filmkritiken halte ich mich normalerweise meilenweit entfernt. Nicht, weil ich dagegen etwas habe oder die mir nicht passen, sondern weil ich gerne erst meine eigene Meinung bilde, bevor ich mir die Meinung anderer anhöre.

Ein sehr guter real life Freund ist da z.B. komplett anders aufgestellt: Er schaut im Grunde keinen Film an, bevor er nicht irgendwie irgendwo etwas drüber gelesen und sich informiert hat. Ich finde das schrecklich, ich möchte bei dem was ich so konsumiere am besten so wenig wie möglich darüber wissen um mich dann quasi "jungfräulich" überraschen zu lassen. Und entweder freu ich mich dann, weil es ne positive Überraschung ist, oder ich ärgere mich über etwas verschwendete Lebenszeit. Wobei sogar bei nem "Griff ins Klo" die meiner Meinung nach nicht verschwendet ist. Aus Fehlern lernt man (im Grunde sogar fast ausschließlich durch Fehler ) und das stärkt dann auch den Charakter oder so.

Beim Durchskippen gehts oder gings mir nicht um richtig oder falsch, sondern einfach dass das für mich persönlich unmöglich ist. Das kann und möchte ich nicht, denn dann bekomme ich nicht alles mit. Letzteres ist mir einfach wichtig. Böse Zungen behaupten auch, mit mir Filme zu schauen sei manchmal etwas anstrengend, weil ich hin und wieder zurückspule um eine Szene nochmal zu sehen.

Das geht im Kino nicht, jedoch finde ich Kino mittlerweile etwas überbewertet. Da hab ichs lieber ungestört (oder mit Freunden) und gemütlich auf der Couch und glotze auf meinem für meine Bude völlig ausreichenden 55" 4k TV.

Ich finds aber halt schwierig, wenn Leute einen Film bewerten, die dann aber nicht die Ruhe/Muse/Geduld haben sich komplett darauf einzulassen und genervt oder gelangweilt vorspulen. Entweder ganz oder gar nicht. Es gibt vielleicht insgesamt ~10 Filme, die ich in meinem gesamten Leben abgebrochen habe. Das lag dann aber daran, dass mir in den ersten Minuten schon der Stil, die Besetzung, das Schauspiel (etc.) gar nicht gepasst/gefallen haben. Aber wenn ich grundsätzlich Bock auf nen Film habe, dann schaue ich den auch - ohne vorzuspulen - bis zum Ende.

Übrigens: Wenn viele Leute etwas schlecht finden ist das für mich oft eine Art "Qualitätsmerkmal", meist gefällt es mir dann umso besser! Genauso im Gegenteil: Wenn vielen auf irgendwas übertrieben einer abgeht, ist das für mich meist ein Zeichen da lieber einen Bogen um die Sache zu machen. Bin kein Freund jeglicher Art von Hype mit ÄUSSERST wenigen Ausnahmen...

 

[haGrOck]

"Doctor Strange In The Multiverse Of Madness"
(2022 - Disney+)

Wow, das nenne ich mal Popkorn-Kino!

Eine Freundin kam gestern noch spontan vorbei und wir haben uns den genüsslich reingezogen! Der Film wird während der gesamten Länge von knapp über zwei Stunden nicht ein einziges Mal langweilig oder langatmig und man wird gradezu in einer Tour mit einem Effekt-Gewitter bombardiert, das sich sehen lassen kann.

8/10

-> Bin schon gespannt auf Teil 3

 

[knusperzwieback]

Fall – Fear Reaches New Heights - (2022)

Frozen: Die Sommeredition

Fängt so klischeehaft und behäbig an, dass ich schon fast die Lust verlor weiterzuschauen. Wenn dann aber das Klettern beginnt wirds besser. Schöne Kamerabilder - die für feuchte Hände sorgen und Schauspieler die zeigen, dass sie auch richtig überzeugend aufdrehen können. Das Rad wird zwar nicht neu erfunden, aber als Genrefan kommt man auf seine Kosten.

 

[Scaramanga]

Ich muss gestehen, dass ich "Knives Out" vor ziemlich langer Zeit gesehen habe und nicht mehr genau weiß, wann die Lösung präsentiert wurde. Aber ja, es stimmt auch, dass Rian Johnson hier sehr klug mit den filmischen Mitteln rangegangen ist, weil er dem wachsamen Zuschauer schon früh mitgeteilt hat, was die Auflösung ist, dann den Film aber noch eine ganze Weile weiterlaufen ließ. (ich muss aber zugeben, dass ich auch erst ganz am Ende wußte, was die Auflösung war).
Klar, bei ner zweiten Sichtung hätte ich wahrscheinlich schon nach 20 Minuten durch eindeutige Hinweise gewusst, dass alles so enden müsste. Aber bei "Glass Onion" sind es diese winzigen Irregularitäten, die man zwar bei der Erstsichtung wahrnimmt, aber sie eben so subliminal passieren, dass man sie gar nicht als wichtig mitnimmt. Da tritt dann tatsächlich am Ende der "Sixth Sense"-Effekt ein, dass man es eigentlich schon früher hätte wissen müssen.
Wie gesagt, ich mochte beide, weil sie eben nicht so wie "Cluedo" mit Oberst von Gatow mit der Rohrzange im Kaminzimmer gestrickt sind, sondern viel mehr mit der Erfahrung und den Sehgewohnheiten der Zuschauer spielen und diese ins Gegenteil verkehren. Ziemlich clevere Filme, die Rian Johnson da gemacht hat, und deswegen wohl auch insgesamt so positiv bewertet worden.

Exakt.

 

[Scaramanga]

Ich denke, dass gerade diese Riege von absoluten Unsympathen völlige Absicht war. Ab hier muss ich leider etwas spoilern, deswegen - Klammer auf:

Spoiler: Inhalt von "Glass Onion"

Man wird ja in der Mitte des Films plötzlich an die Figur der Helen Brand herangeführt und dass diese vor Einsetzen der Haupthandlung Benoit Blanc aufsucht, und ihm erklärt, dass einer von den Freunden und Geschäftspartnern ihrer Schwester, der brillanten Cassandra Brand, hinter deren Mord stecken muss. Benoit Blanc und Helen gehen somit mit dem Wissen auf die Insel, dass das Krimidinner zweckentfremdet werden muss, um den eigentlichen Mord aufzuklären. Allein dieses Wissen, und dass Blanc die ganze Zeit über mit Miles spielt, der auch als einziger wirklich überrascht ist Blanc zu sehen, da er ihn natürlich nicht eingeladen hat, lässt das Spiel umso interessanter wirken. Aber auch das hilft dem Zuschauer kaum zu ergründen, wer jetzt der Mörder ist.

Und da kommen wir eben zu den Figuren, die du eingangs beschreibst:
Alle sind so furchtbar narzisstisch, eklig, oberflächlich und verschlagen genug, um hinter Cassandras Mord stecken zu können. Nur hier liegt eben die Aufgabe von Blanc - rauszufinden, wer es denn nun war.
Die Figuren sind aber auch ein absoluter Stinkefinger an die ganzen neureichen Prolls, Internetmilliardäre, Influencer und auch Politiker, denen andere Menschen und deren (geistiges) Eigentum völlig egal sind. Und dass es eben einer klassischen Spürnase bedarf, deren verschlagene Spielchen zu durchschauen.
Und irgendwie hingen ja auch alle irgendwie drin. Haben also alle sozusagen ihr Fett wegbekommen und das am Ende auch verdient.

Klar, ob man von "Glass Onion" in 10 Jahren nochmal spricht, glaube ich kaum. Aber er war absolut kurzweilig und man konnte sich den für zwei Stunden schon mal geben.

Habs zwar nicht ganz so ausführlich beschrieben ein paar Posts zuvor, aber... auch hier Exakt.
Hängt viel davon ab wie man als Zuschauer dem Film begegnet.

 

[knusperzwieback]

The Bunker Game - (2022)

Indie-Kammerapiel dem leider die Spannung fehlt

Die Grundidee ist ok und als Kammerspielfanboy fing das ganze auch interessant an. Dann - wenns eigentlich richtig losgehen sollte - verliert der Film an Schwung bzw. wird wirr. Gut, das mag Leuten gefallen, ich fand die Idee dahinter aber eher suboptimal umgesetzt und wirkt eher wie ein besseres Film-AG-Schulprojekt. Daher, am besten selbst mal ein Auge drauf werfen obs gefällt.

 

[haGrOck]

Infiesto (2023 - Netflix)

Düsterer und kurzweiliger Krimi aus Spanien

Infiesto ist relativ gradlinig und keine mega Produktion, kommt aber solide und stimmungsvoll vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie daher. Ist wohl - was letzteres angeht - eine Art nachträglicher Verarbeitungsversuch, was so auch ganz gut funktioniert, jedoch sich für mich an manchen Stellen als lückenfüllend oder als etwas unnötiger Ballast anfühlte.

Der Film wird mit atmosphärischer Musik unterlegt und kommt ohne überschwengliches Geplapper und bis auf ein bis zwei kurze Szenen im Grunde ohne Action oder andere Höhepunkte aus.

Ich denke der Krimi möchte gerne abgründig und ein kleines bisschen wie z.B. "Die Brücke" (slandinavische Krimiserie, ist ne absolute Empfehlung!) sein, schafft es aber innerhalb der kurzen 96 Minuten nicht wirklich, den Zuschauer emotional nachhaltig an das Ermittler-Gespann zu binden.

Der Wiedersehenswert ist aufgrund der Geschichte und dem fehlenden gewissen Etwas meiner Meinung nach leider nicht gegeben. Wer aber einfach nur etwas abschalten möchte, ohne großes Rätselraten und ohne nervenzerfetzende Spannung, der ist mit Infiesto ganz gut beraten.

Ich habe dem Film bei Netflix einen Daumen nach oben gegeben, weil er technisch gut gemacht und in sich stimmig ist.

 

[Zäpp]

Dank der Oscarnominierungen hatte ich Donnerstag die Chance Im Westen nichts Neues doch noch im Kino zu sehen. Ich habe das Buch nie gelesen und auch keine der anderen Verfilmungen gesehen. Ich kann also nicht beurteilen, was der Film nun alles weglässt. Ich hatte aber nicht das Gefühl das etwas fehlt. Einfach zynisch, bitter und eindrucksvoll.

Gestern Abend wars dann wieder etwas leichter mit Scream 2. Sicher nicht ohne Fehler, aber ich mag die Serie. Hatte ihn auch länger nicht mehr gesehen und konnte so wieder mit rätseln wer der hinter der Maske stecken könnte. Mal sehen ob ich bis zum Start von Teil sechs auch noch die restlichen wiederholen kann.

 

[haGrOck]

Letzten Samstag:

Good Vibrations (2013 - Bluray)

Punkrock Feel Good Movie nach wahren Begebenheiten

Über das Leben von Terri Hooley, der in den 70ern inmitten der Unruhen des Nordirlandkonflikts einen Plattenladen eröffnet. Später hat er dann auch ein Plattenlabel und ist maßgeblich für die Entwicklung der Belfaster Punkrockszene verantwortlich.

Absolut genialer Film. Terri lässt sich nicht unterkriegen, unmöglich gibts für ihn nicht und er hat ein wahrlich sonniges Gemüt. Er bringt Katholiken und Protestanten zusammen, feiert den Punkrock und scheißt aufs Establishment - jemand mit dem ich gerne mal ein Bier getrunken hätte oder trinken würde...aber ich trinke ja nicht mehr.


eXistenZ (1999 / - Bluray)

Was ist Realität?

eXistenZ ("großes X, großes Z") ist ein äußerst schräger SciFi/Body Horror Film von David Cronenberg über eine Spieleentwicklungsbranche. Ein neuartiges Spiel kommt auf den Markt, in dem man mit dem Controller und dem Spiel selbst verschmilzt - quasi Virtual Reality der Zukunft.

Der Film nimmt einen mit auf einen irren Trip. Die ganze Zeit über hängt eine Art beängstigende oder bedrohliche Atmosphäre über dem Film und man harrt der Dinge was noch passieren mag und wie es wohl weitergeht.

Die Bluray hat ein leichtes Bildrauschen, der Film an sich ist aber gut gealtert und hat über die Jahre nichts an seiner Intensität verloren. Ich denke auch, dass grade die - verglichen mit heutigen Hochglanz/High End Filmproduktionen - etwas schlechtere Bildqualität noch mehr zur Immersion, zum völligen Eintauchen in der Geschichte positiv beiträgt.

eXistenZ ist definitiv einer meiner Alltime-Faves-Filme der einen festen Platz im Regal hat und den ich in den letzten ~20 Jahren schon etliche Male gesehen habe. Und er wurde mir nie langweilig, bleibt immer frisch, spannend und faszinierend.