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Forza 3-Setup Thread

Rigor Mortiis

Stütze der Senioren-WG
Die Anleitung von Noah macht auf mich einen unvollständigen Eindruck. Das ist nicht böse gemeint. Der Richtwert für die Reifentemperatur fehlt z.B. Andere Sachen wie Federwegsbegrenzer oder Anfangsdrehmoment beim Differenzial kommen bei Forza nicht vor, aber in der Anleitung wird darauf eingegangen. Außerdem fehlen Erklärungen wie „was machen ich, wenn…“ oder „was hilft gegen Untersteuern?“ Ich versuche das mal zu ergänzen.

Bevor man sich aber an das Setup heran wagt, sollte man folgende Dinge berücksichtigen:

Fahrhilfen ausstellen.
Die Strecke muss man auswändig gelernt haben.
Danach sollte man sichergehen, dass man die Strecke auch wirklich auswändig gelernt hat ;)
Das hat man, wenn die Zeiten nicht mehr schneller werden und man auf der letzten Rille gefahren ist.
Man sollte am Anfang bei Dämpfern, Federn, Stabilisatoren, Differenzialen, Flügeln und Bodenfreiheit die Werte auf die Mitte stellen. Dann kann man mal jede Einstellung abwechselnd auf Minimum bzw. Maximum stellen, um zu sehen, was da passiert. Und immer nur einen Wert ändern! Danach kann man sich in 20%-Schritten an die optimale Einstellung rantasten. Das Feinjustieren kommt mit der Zeit.

Als grobe Hilfe kann man sagen, dass die Federn auf der Achse härter sein sollten, wo der Motor liegt. Wenn man die Vorderachse vorn härter macht, neigt das Auto zum Untersteuern. Wenn man die hintere Achse härter macht, neigt das Auto mehr zum Übersteuern. Hart = das Auto reagiert schneller; Weich = das Auto reagiert träger.

Mit Setups ist das so eine Sache. Wenn man sich an ein bestimmtes Setup gewöhnt hat, kommt man vielleicht mit einem aus dem Shop nicht gleich zurecht und verwirft es wieder. Doch wenn man sich mal hinsetzt und erstmal gelernt hat, damit zu fahren, kommt man wahrscheinlich auf ähnliche Zeiten wie mit dem alten Setup. Da kommt man eventuell mit dem alten gar nicht mehr klar und fragt sich, wie es die ganze Zeit damit gehen konnte… Mir ging es schon öfter so.

Das untermauert Folgendes: Es gibt kein perfektes Setup. Jedes Setup ist ein Kompromiss, und viele verschiedene Einstellungen sind möglich für ähnlich gute Zeiten.

Wann ist ein Setup gut?

Wenn man genug Leute in der Freundesliste hat, die auf vielen Strecken in allen möglichen Klassen Bestzeiten gefahren haben, weiß man mit der Zeit, wer ähnlich schnell ist wie man selbst. Hält die eben gefahrene Zeit mit den Zeiten der Anderen mit, passt das Setup von der Schnelligkeit. Fühlt es sich noch dazu gut an und lässt sich leicht fahren, dann haut alles hin.
 

Rigor Mortiis

Stütze der Senioren-WG
Reifendruck

Die optimale Reifentemperatur liegt zwischen 90 und 95°C. Liegt sie leicht höher, z.B. bei 100°C, hat der Reifen auch noch genügend Haftung, baut aber schneller ab. Der Temperaturunterschied zwischen Außen, Mitte und Innen sollte nicht mehr als 10°C sein. Hat der Reifen zu wenig Druck, werden die Außenkanten zu schnell heiß. Hat er zu viel Druck, überhitzt die Mitte mit der Zeit. Bei optimalem Druck erwärmt sich der Reifen gleichmäßig. Um den Druck richtig einstellen zu können, müssen die Reifen warm gefahren sein.

In Forza 3 liegt der optimale Druck zwischen 1,9 und 2,0 bar im kalten Zustand. Wenn die Reifen warm sind, sollte der Druck 2,1 bis 2,2 bar betragen.

Getriebe

Der 1. Gang dient in der Regel nur zum Anfahren. Bei Leistungsstarken Hecktrieblern nimmt man selbst enge Haarnadelkurven mit dem 2. Gang. Sonst hat man Probleme mit durchdrehenden Rädern. Bei dem Audi A4 Touring Car habe ich den 1. Gang so eingestellt, dass er bis 120 Km/h dreht. So bekommt man die Leistung ordentlich auf die Straße. Der 6. Gang darf nicht in die Nähe vom Begrenzer kommen. Erstens fehlt da die Motorleistung. Und zweitens muss man eventuellen Windschatten mit einplanen (sonst kommt man da schnell an den Begrenzer)

Radsturz

Nur negativer Sturz macht Sinn. Vorn etwas mehr als hinten. Wird ein Reifen innen zu heiß, muss man den Sturz verringern. Schon 0,1° können das Handling wesentlich beeinflussen. Beim Einstellen darauf achten, dass der Reifen nicht einseitig überhitzt, und dass der Sturz auch in Kurven immer leicht negativ bleibt (Telemetrie benutzen).

Werte zwischen -0,5° und -1,0° haben bei mir zu guten Ergebnissen geführt.

Spur

Die Spur beeinflusst einerseits den Geradeauslauf, andererseits das Einlenkverhalten. Dabei gilt:
negativ = bessere Haftung, aber träge
positiv = schnelleres Einlenken, aber weniger Haftung

Mit einer Spur von -0,5° bis -0,7° hinten wird der Audi A4 Touring Car wesentlich ruhiger/stabiler beim Rausbeschleunigen.

Mit kleinen Schritten (0,1°) lässt sich Unter-/Übersteuern einstellen/ausgleichen.
Stellt man zu viel Spur ein, „schleifen“ die Räder und der Wagen lässt sich nicht mehr vernünftig fahren.
Je mehr Spur eingestellt ist, desto wärmer werden die Reifen und verschleißen deswegen schneller.

Nachlauf

Der Nachlaufwinkel beeinflusst das Einlenkverhalten. 1° bewirkt, dass das Auto sofort ums Eck zieht. 7° lassen das Auto träge erscheinen, jedoch erhöht sich die Stabilität. Untersteuern beim Einlenken kann man einem niedrigen Wert ausbessern.

Stabilisatoren

Die Stabis erzeugen zusammen mit der Federhärte die Bodenhaftung. Man muss sich hier langsam herantasten. Es gibt ein bestimmtes Fenster, in dem man maximalen Grip hat. Stellt man zu viel oder zu wenig Stabilisatorhärte ein, verringert sich die Haftung.

Es gilt: wenn der Stabi vorn härter gestellt wird, neigt der Wagen zum Untersteuern. Wenn der Stabi hinten härter gestellt wird, neigt der Wagen zum Übersteuern.
Ich habe beim A4 das permanente Untersteuern wegbekommen wollen, in dem ich den Stabilisator vorn etwas weicher gemacht habe. Der Stabilisator war aber im optimalen Bereich, also verlor ich Haftung, obwohl ich welche dazu bekommen wollte. Das ist mir dann aufgefallen, als ich im Vergleich zu meinem Geist die Kurven nicht mehr so schnell nehmen konnte.

Wenn man also Unter-/Übersteuern in den Griff bekommen will, aber die Stabilisatoren schon im optimalen Bereich sind, sollte man die so lassen und z.B. an der Spur oder am Differenzial was ändern. Sonst verschenkt man wertvolle Bodenhaftung.

Die Stabilisatoren sind zu hart, wenn der Wagen in der Kurve das Hoppeln anfängt. Das fängt ganz leicht an und wird immer deutlicher, je härter man einstellt. Wenn man das beobachtet, reduziert man die Härte etwas und erreicht somit die beste Haftung.
 
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Rigor Mortiis

Stütze der Senioren-WG
Federhärte

Hier kann ich keine genauen Angaben machen, bin selbst noch im Lernprozess. Folgende Dinge kann man pauschal sagen.

Auf der Achse, wo der Motor sitzt, müssen die Federn straffer sein.


Je niedriger das Auto liegt, desto härter sollten die Federn sein, um nicht aufzusetzen.

Vorne härter = Neigung zum Untersteuern, hinten härter = Neigung zum Übersteuern.

Das Rantasten an die optimale Haftung erfolgt wie bei den Stabilisatoren. Wenn das Auto anfängt seitlich zu flattern/springen in der Kurve, sind die Federn zu hart eingestellt.

Bodenfreiheit


Die Bodenfreiheit sollte so gering wie möglich eingestellt werden. So, dass der Wagen gerade so nicht aufsetzt. Wenn der Wagen tief liegt und die Federn weich sind, bringt das nichts. So setzt man nur auf. Man muss die Federhärte ebenfalls mit anpassen. Je tiefer das Fahrwerk, desto härter sollten die Federn eingestellt werden. Ein tieferes Fahrwerk bewirkt ein direkteres Einlenken, der Wagen reagiert schneller.

Dämpferdruck und Dämpferzug

Wenn ich hier was einstelle, weiß ich nicht, was ich tue :eek: Meist nehme ich mir Feuerdogs Tuning Calculator zur Hand, um einen Anfang zu finden.

Generell kann man sagen:
Vorne härter = Neigung zum Untersteuern, hinten härter = Neigung zum Übersteuern.

Der Druck sollte 1/2 bis maximal 2/3 der Zugstufe entsprechen.

Bremsbalance

Bei der Fahrphysik von Forza 3 ist eine Einstellung der Balance von 47 – 48% vorn empfehlenswert.

Bremskraft

Ich habe die Bremskraft bei 100% gelassen. So muss ich mich nicht umgewöhnen, wenn ich einen Wagen fahre ohne einstellbare Bremskraft. Bei denen ist immer 100% eingestellt. Manche Fahrer bevorzugen 90 oder sogar nur 75%, das ist mir aber zu lasch. Bei einer Vollbremsung blockieren die Räder nicht, sollen sie aber.

Flügel vorn

Ein höherer Frontflügel erleichtert das Fahren durch schnelle Kurven. Auf die Höchstgeschwindigkeit wirkt er sich nicht so stark aus wie der Heckflügel. In langsameren Kurven ist der Nutzen nicht so groß, da der Luftwiderstand fehlt.

Flügel hinten

Ein höherer Heckflügel verbessert das Rausbeschleunigen bei Hecktrieblern. Jedoch wird hierdurch die Höchstgeschwindigkeit enorm beeinflusst. Auf Strecken wie Road Atlanta hat man mit einer hohen Heckflügeleinstellung keine Chance auf den Sieg. Die Zeit, die man in den Kurven gut macht, verliert man 10 mal wieder auf den langen Geraden. Auf engen und langsamen Strecken hat man den größten Nutzen vom Heckflügel. Da ist es wichtig, schnell vom Fleck zukommen.
 
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Rigor Mortiis

Stütze der Senioren-WG
Differenzial Beschleunigung

Diese Einstellung greift nur, wenn man Gas gibt.

Eine höhere Einstellung verbessert die Beschleunigung. Vor allem beim Start und nach Haarnadeln macht sich die gleichmäßigere Beschleunigung bezahlt. Jedoch leidet das Handling im Allgemeinen dadurch.

Wenn man bei Allradfahrzeugen die Beschleunigung vorn erhöht, untersteuert das Auto mehr;
wenn man die Beschleunigung hinten erhöht, übersteuert das Auto mehr beim Gasgeben.

Hier gehen die Meinungen auseinander. Ich brauche für meine Fahrweise so um die 25 – 30% hinten beim Audi A4. Andere sagen, 0% ist besser. So komme ich allerdings überhaupt nicht zurecht.

Differenzial Verzögerung

Diese Einstellung ist nur wirksam, wenn man bremst oder kein Gas gibt.

Eine höhere Einstellung verbessert das Bremsen. Aber das Handling verschlechtert sich dadurch. Bei Allradfahrzeugen lässt sich Untersteuern verringern, indem man vorn den Wert runtersetzt. In der Regel reichen mir vorn 5 – 15%. Viele stellen hier 0% ein.

Wenn man ruckartig vom Gas geht in einer Kurve und das Heck ausbricht, kann man das durch eine Erhöhung der Verzögerung an der Hinterachse ausgleichen.

Drehmomentverteilung

Nur Allradwagen haben das. Stellt man 100% vorn ein, hat die Eigenschaften eines Fronttrieblers. Bei 100% hinten hat man im Prinzip einen Hecktriebler. Die Physik in Forza 3 ist ehr auf Untersteuern ausgelegt. So ist ein Wert von 75% hinten sinnvoll, um dem entgegen zu wirken. 50/50 neigt in meinen Augen zu sehr zum Untersteuern. Ich hatte bei manchen Autos mit 90% hinten noch sehr gute Fahreigenschaften. Wenn ein Allradler zu stark übersteuert beim Rausbeschleunigen, kann man das Drehmoment nach vorne verlagern so die Kraft sinnvoll verteilen.

Das war soweit alles, was ich zum Thema weiß. Es sind alles Erfahrungswerte, die ich seit Forza 1 gesammelt habe. Kann großer Mist sein, aber vielleicht hilft's auch jemandem weiter ;)
 

10tacle

Pförtner des Altenheims
Rigor dafür hast du dir nen Kuss verdient... (aber nicht von mir ;) ) ist auch tauschbar gegen nen Bier.
Denke das wird viele ein gutes Stück nach vorne bringen was die Setups angeht.:thumbsup:
 

Rigor Mortiis

Stütze der Senioren-WG
Ich nehme das Bier :D

Naja, ich habe es heute auf der Arbeit geschrieben, quasi aus freien Stücken. Habe bestimmt die Hälfte vergessen...

Und wie gesagt, nur weil ich mir meine Autos so einstelle, heißt das nicht, das es richtig ist.
 

smartyone

Rentenbezieher
Sensationell , muss ich schon sagen vielen Dank für die Tipps werde mich mal ran machen ein optimales Setup zu finden.
 

cleaner3978

Altenpfleger
Für die die es noch nicht kennen.

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Vieles davon ist in Forza anzuwenden.
Bei der Schnellreferenz am Ende des Artikels, sollte man jedoch immer nur einen Wert verändern. Gerade Veränderungen bei den Druck und Zugstufen haben hinsichtlich der Balance und Gewichtsverteilung beim Bremsen und Beschleunigen starke Auswirkungen.

Auch sind die Beiträge von fit4aking auf forzamotorsport.net zu empfehlen um weiter in die Materie vorzudringen.


 

X30 Moskito

Frührentner
sehr schoen Euch allen vielen Dank...kann aber nur den ersten Tip von Rigor extrem bestätigen....Fahren Fahren Fahren...ich habe zuvor auch erstmal wie wild rumgefummelt und kannte kaum die Strecke absolut sinnlos und führt definitiv zu Frust....man kann mit Strecke und Linie üben extrem viel rausholen sogar mit dem Standard Setup......
 
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