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Machine Head´s Retro-Reigen

Machine Head

Altenpfleger
Ich habe die Warhammerwelt zwar erstmals mit "im Schatten der gehörnten Ratte" kennengelernt, aber Mark of Chaos fiel zeitlich ungefähr mit meinen ersten eigenen Miniaturen zusammen.

Es freut mich, dass der Bericht bei dir ein paar Erinnerungen wachhält.
 

Khorny

Moderator
Team
Die erste Figur war bei mir jene aus Warhammer: Age of Reckoning.

Das erste Mal überhaupt von Warhammer gehört hatte ich über Firewarrior auf der PS2, aber hab's nie gespielt. Zu der Zeit stand ich auch mal vor einem örtlichen Games Workshop und hab die Chaoskrieger im Schaufenster bewundert.
 

Machine Head

Altenpfleger
Age of Reckoning... Da sagst du was. Bin ich leider zu spät eingestiegen, aber war auch ein tolles Spiel und ein tolles MMORPG.

Ist es beim Bewundern geblieben? Ich hoffe doch nicht. ;)
 

Machine Head

Altenpfleger
Eintrag 9: Warhammer: Mark of Chaos (PC)

Cover.jpg

(Quelle: Bandai Namco)



Einleitung:



Nachdem ich das Hauptspiel Warhammer: Mark of Chaos bereits im März durchgespielt habe, hab ich mir im Anschluss auch das Addon vorgenommen. Der Bericht erfolgt erst jetzt, weil die Schreibmotivation zuletzt nicht ganz so groß gewesen ist.

Ursprünglich am 16.05.2008 erschienen, bietet das Addon "more of the same" und gleichzeitig doch mehr als das. Aber lest selbst.

Orks.jpg
(Quelle: Bandai Namco)



Eindruck:


Für eine detaillierte Ausführung zum Kerngameplay verweise ich einfach mal auf die Vorseite und die Zeilen zum Hauptspiel. Hier soll es nun ausschließlich um die Besonderheiten der Erweiterung gehen.



Zu allererst komme ich zum "more of the same". In Battle March erwartet uns nicht weniger als eine komplett neue Kampagne mit den im Hauptspiel noch nicht selbst spielbaren Orks und Dunkelelfen. Wie bereits bekannt erwarten einen auch hier verschiedene Schlachten, durch die man sich nach und nach kämpft und die durch die große Kampagnenkarte miteinander verbunden sind. Auch hier ist der Weg sehr linear, Überraschungen gibt es quasi keine. Ebenfalls bekannt ist die motivierende Armeeverwaltung zwischen den Schlachten, bei der man weiterhin seine Truppen auffüllt und sukzessive verbessert.

Fürderhin kommt es auch in dieser Kampagne irgendwann zum Wechsel des spielbaren Volkes, welches eng mit der recht netten Story verknüpft ist.



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(Quelle: Bandai Namco)



Nun aber zu den Besonderheiten.

Zum einen wären da die 2 neuen Völker zu nennen. Sie sind nicht nur neu, sie spielen sich auch so. Wo sich beispielsweise Imperium und Hochelfen in Mark of Chaos quasi identisch spielten und mehr oder wenige lediglich unterschiedliche Skins aufwiesen, gibt es hier gänzlich neue Facetten.

Dabei gefallen mir die Orks spielerisch sogar noch ein Stückchen besser als die Dunkelfen. (Mal ganz davon ab, dass Grünhäute sowieso die Besten sind...) Die meisten Einheiten haben praktisch keine Rüstung und fallen wie die Fliegen. Dafür können sie im Nahkampf aber auch ganz gut austeilen. Der Fernkampf ist im Vergleich zu den meisten anderen Fraktionen dabei eine vernachlässigbare Komponente, denn die Schützen der Orks treffen schlecht und machen kaum Schaden. "Ballerburgenstrategien" können also getrost über den Haufen geworfen werden! Weiterhin nutzen die Orks eine Vielzahl an extrem billigen und entsprechend unterdurschnittlichen Truppentypen wie Goblins und Nachtgoblins. Die Armeezusammenstellung machte mir daher gleich doppelt Spaß!



Die Dunkelelfen sind nicht nur Namenstechnisch nah an den Hochelfen; Spielerisch gibt es ebenfalls Parallelen, wobei der Einsatz von Fertigkeiten deutlich wichtiger ist, um hier zum Erfolg zu kommen. Zudem gibt es beispielweise mit Assassinen eine kleine Auswahl an mächtigen Spezialeinheiten, die einen besonderen Umgang im Einsatz erfordern.



Weiterhin hat das Missionsdesign quasi an allen Ecken zugelegt und ist deutlich kreativer als noch im Hauptspiel. Beispielsweise muss man mit den eben angesprochenen Assassinen der Dunkelelfen eine feindliche Stadt infiltrieren und den brandschatzenden Orks gleich an mehreren Stellen der Vertreidigungsanlagen die Tore öffnen, damit sie, angereist ohne jede Belagerungsausrüstung, nicht vor den Steinmauern niedergeschossen werden. Hat man das letzte Tor geöffnet kommt es zur Schlacht zwischen den bis dahin noch übrigen Orks und den den verhassten Menschen. Cool!

Aber auch in anderen Missionen gibt es immer wieder verschiedenste Auflockerungen durch diverse Skriptereignisse oder besondere landschaftliche Begebenheiten, die ein Umdenken erfordern.



Ebenfalls besonders ist der Schwierigkeitsgrad im Vergleich zum Hauptspiel. Während man Mark of Chaos noch im Halbschlaf mit 40 Fieber relativ entspannt bewältigen konnte, zieht der Schwierigkeitsgrad hier deutlich an. Nein, das reicht nicht, er zieht ÜBERDEUTLICH an! Ich hab direkt die erste Mission 3x spielen müssen, weil meine Orks nur auf die Fresse gekriegt haben und die Verluste zu hoch waren!

Apropos Verluste: diese sind teils extrem hoch, sodass man sich daran gewöhnen muss auch mal Einheiten komplett zu verlieren. Da auch die Belohnungen nach erfolgreichen Missionen deutlich gesunken sind, herrscht quasi immer finanzieller Notstand. Das führt dazu, dass man dann eben häufig nicht alle Einheiten wieder komplett auffüllen kann und die Missionen dann schon direkt zum Start noch schwieriger werden. Auf der Habenseite steht allerdings auch, dass man nun noch genauer die Armeeverwaltung angeht und Einheiten einem auch wirklich ans Herz wachsen, wenn sie es erst einmal zu ein paar Erfahrungsstufen geschafft haben und vielleicht auch schon das eine oder andere Upgrade erhielten. Der Spannungsbogen zieht also ebenfalls an.


Dunkelelfen.jpg
(Quelle: Bandai Namco)


Spielbarkeit:


Diese ist ähnlich wie beim Hauptspiel, daher auch hier der Verweis auf die Vorseite und den ausführlicheren Bericht.


Fazit:

Battle March ist insgesamt eine gute Ergänzung zum Hauptspiel, dem man die 1 1/2 Jahre zusätzlicher Entwicklungszeit anmerkt. Die zuvor von mir kritisierte mangelnde Abwechslung ist hier sowohl von Missions- als auch von Völkerseite her behoben. Auch das Balancing wurde angefasst, allerdings so stark, dass es von einem Extrem ins andere wechselte und leider immer noch nicht gut ist.

Festzuhalten bleibt also: Wem das Kerngameplay gefallen hat, sich aber mehr Abwechslung wünschte und zugleich einen hohen Schwierigkeitsgrad nicht scheut, kann hier bedenkenlos ein paar Stunden versenken. Ich hatte jedenfalls wieder Spaß.
 

Anhänge

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Machine Head

Altenpfleger
Das letzte Update ist schon wieder so lange her, dass ich mal kurz ein Lebenszeichen geben wollte.

Es ist nicht so, dass ich keine Retrospiele mehr seit April angefasst hab, ganz im Gegenteil. Ich könnte schon wieder 3-4 Beiträge verfassen, aber ich habe einfach noch keine Lust gehabt, mich wieder 1-2h hinzusetzen und zu Schreiben. Lange wird es aber nicht mehr dauern. Ich schiele derweil mal auf die Liste eurer "Wünsche". :)
 

Machine Head

Altenpfleger
Eintrag 10: LiveALive (Nintendo Switch)


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(Quelle: Square Enix)


Willkommen zu einem kleinen Meilenstein, nämlich dem 10. Eintrag in meinem kleinen Retroreigen! (Ob hier auch mehr als 10 Leute mitlesen?) Ich habe im Traum nicht gedacht, dass ich es so lange durchhalte, hier mehr oder weniger regelmäßig zu schreiben. Umso mehr freut es mich, dass auch immer noch hier mitgelesen wird! Danke dafür und auf die nächsten 10 Einträge!


Einleitung:

LiveALive habe ich seinerzeit, also 1994, und auch die Jahre danach nie gespielt, geschweige denn etwas davon gehört. Erst mit der Ankündigung des Remakes und dem netten Pixelstil, den ich bis heute nicht satt habe, wurde mein Interesse geweckt. Ich bin an der Stelle so frei und lasse es mal trotzdem als "Retro" durchgehen...
Das Spiel selber habe ich wohl schon 2 Jahre eingeschweißt hier liegen und immer mal wieder in die Hand genommen.
Ein kleines J-RPG, dass mehrere lose miteinander verbundene Geschichten erzählt, die selten länger als 2-3 Stunden dauern? Klang nach genau dem richtigen Spiel zur richtigen Zeit für mich. Schauen wir doch mal!
Ein Hinweis noch Vorweg: ich werde im Folgenden Text nicht spoilern!

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(Quelle: Square Enix)

Eindruck:

Gleich zu Beginn hat man die Auswahl zwischen mehreren Kapiteln, die alle in verschiedenen Zeitepochen spielen und dabei andere Hauptcharaktere in den Fokus stellen. Ich habe mich in meinem Durchgang für eine chronologische Herangehensweise entschieden und begann somit in der Steinzeit. Es wäre aber auch jede andere denkbare Reihenfolge möglich.
Hier, aber auch in allen anderen Kapiteln scheint man einen für sich genommenen und abgeschlossenen kleine Plot zu spielen. Ziemlich schnell wird aber klar, dass es das nicht gewesen sein kann und so schaltet man mit dem Beenden der anfangs sichtbaren Kapitel am Ende tatsächlich noch ein Finale frei.

Die einzelnen Geschichten sind in den allermeisten Fällen sehr kurzweilig und bieten durch unterschiedliche Gameplayaspekte, Schwerpunkte oder nette Details einiges an Abwechslung.
Hier nur mal ein paar Beispiele: In der Steinzeit unterhalten sich die Charaktere mit Lauten und Emojis - die Sprache war eben noch nicht enwickelt. In einem Kapitel spielt man einen Martial-Arts Kämpfer, der nach und nach gegen verschiedene andere Kämpfer antritt, was teils so aussieht und sich so anfühlt, wie in einem BeatemUp, inklusive Auswahlscreen und Stages! In einem anderen Kapitel wiederum gilt es einen Thriller mit kleineren Horrorelementen und ohne Kämpfe zu erleben. Außerdem gibt einen Abschnitt mit starken Stealthelementen und mein persönliches Lieblingskapitel mit einer Hommage an die vielen alten Westernstreifen. Wenn man bei jeder Menge Tumbleweed, Staub und gepfiffenen Musikelementen den Schwachen gegen eine Übermacht beisteht und der Held bei seinen wenigen Textzeilen kaum die Zähne auseinanderbekommt, ist das einfach cool gemacht! So viel sei an der Stelle gesagt: So richtig langweilig fand ich nur 1 Kapitel, ein weiteres war eher so lala.

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(Quelle: Square Enix)

Abseits der sehr stilsicheren Grafik fallen besonders die hervorragenden Sprecher auf, denen ihr auf englisch oder japanisch lauschen könnt. Es ist zwar nicht jede Zeile eingesprochen, aber wenn, dann immer auf konstant sehr hohem Niveau! Auch der Soundtrack hat einige tolle Stücke zu bieten, hat für mein Empfinden aber auch ein paar dudelige Lückenfüller dabei, die zu allem Überfluss in Dauerschleife abgespielt werden. Als kleine Hörempfehlung lass ich euch mal einen Bosstrack hier.

Neben dem sehr linearen und meist auch simplen Storyablauf sind natürlich auch die Kämpfe ein wichtiges Element in einem J-RPG und so ist es hier auch nicht anders. Wenn auch nicht in jedem Kapitel gekämpft wird, so aber doch in den meisten und zum Glück punktet LiveALive für mich in dem Bereich ebenfalls. Im Grunde haben wir es hier mit klassischen rundenbasierten Kämpfen zu tun, in denen ein Initiativesystem zum tragen kommt. Auch hier gibts verschiedene Elemente, Schadenarten, Schwächen, Resistenzen etc., deren Wechselwirkung man sich nach und nach erschließt, die aber dabei nicht so wichtig werden, wie in anderen Genrevertretern. Es gibt aber auch einen Clou: Das Kampffeld ist gerastert und die einzelnen Attacken haben verschiedene "Muster", die nur bestimmte Felder erreichen. Die Kämpfe, insbesondere Bossfights, sind also sehr dynamisch, wenn man permanent versucht sich in die richtige Ausgangsposition für die gewählte Attacke zu bringen, was der Feind natürlich ebenso tut.
Durch diesen kleinen Kniff konnten mich die Kämpfe dann auch wirklich bis zum Schluss bei Laune halten.

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(Quelle: Square Enix)


Port:

Hier muss ich nicht viele Worte verlieren, denn der Port für die Switch ist sehr gelungen.
Das Spiel sieht klasse aus, läuft flüssig mit 30FPS, hat ein top lesbares UI und eine intuitive Steuerung.
Gerade durch die kurzen Kapitel und den Grafikstil ist es in meinen Augen wie gemacht für einen Handheld.

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(Quelle: Square Enix)

Fazit:

Bei LiveALive dreht sich alles um seine kurzen unterschiedlichen Kapitel. Dieses Konzept zieht sich durch das komplette Spiel.
Auf der Habenseite jedes einzelnen Abschnitts wäre der Grafikstil, Abwechslung, Vertonung und die Kurzweiligkeit zu nennen. Die recht flachen bzw. oberflächlichen Charakteren, simplen Geschichten und ebenso unaufgeregten Kämpfe stehen dem entgegen.
Ich fand zudem das verbindende Ende nicht sehr rund.

Ob man LiveALive letztlich mag, kommt wohl darauf an, wie man obiges Fazit interpretiert. Für mich kam das Spiel genau zur richtigen Zeit und so habe ich meine rund 20h gerne investiert und jede Geschichte für sich stehend betrachtet.
Ein ausuferndes Rollenspiel mit 50+ Stunden und entsprechendem Tiefgang bei Charakteren, Plot und Kampfsystem wird man hier aber definitiv nicht finden. Als Gegenentwurf zu heute meist eindimensional gedachten Großproduktionen taugt es aber durchaus.
 

Machine Head

Altenpfleger
Eintrag 11: Stronghold/ Stronghold Definitive Edition (PC)


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(Quelle: Amazon)


Einleitung:

Stronghold darf in meiner Retroliste sicherlich nicht fehlen, denn das Spiel ist für mich pure Liebe!

Gerne denke ich noch (oft auch mit einem sehr guten Freund zusammen) an Weihnachten im Jahre 2001 zurück. Damals befand ich mich in der unfassbar guten Situation, mich zwischen Empire Earth und Stronghold auf dem Gabentisch entscheiden zu dürfen. Im Vorfeld habe ich mich natürlich ausgiebig via diverser Fachmagazine über beide Spiele informiert und mich nach kindlicher/früh-jugendlicher Logik schlussendlich für den Titel entschieden, der mehrere Epochen abdeckt und überhaupt um einiges moderner daherkam. Das war natürlich Empire Earth. Besagter sehr guter Freund entschied sich hingegen für Stronghold.
Empire Earth machte Spaß und ich war mir sicher eine kompetente Kaufentscheidung getroffen zu haben. Bis, ja bis...
Es muss irgendwann nach den Weihnachtsfeiertagen gewesen sein, als ich diesen Freund besuchte. Wir spielten den ganzen Abend Stronghold, bis er dann irgendwann schlafen ging und ich weiterspielen durfte. Und, oh boy, war das ein Brett! Ich hatte so viel Spaß, dass ich mich auch Stunden nach meinem absoluten Müdigkeitstiefpunkt nicht lösen konnte und es plötzlich draußen wieder hell wurde. Um 9:00 Uhr morgens sollte ich schließlich abgeholt werden und kroch vor Müdigkeit und Erschöpfung leicht zitternd ins Auto meines Vaters... Das war das erste Mal in meinem Leben, dass mir so etwas passiert ist und es war auch das letzte Mal. Umso schöner die Erinnerung.

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(Quelle: Playstronghold)


Eindruck:

Es wird wohl kaum einen Strategiefan der alten Schule geben, der Stronghold nicht kennt. Damals wurde es als "Burgenbausimulation" beworben, was es zwar nicht perfekt trifft, aber zumindest erahnen lässt, wohin die Reise beim Spielen geht.
Kern des Spiels ist dabei die (Kriegs-) Kampagne, bei der man einer netten kleinen Rachestory folgt und nach und nach Ländereien von charaktervollen Schurken erobert. Die Kampagne fängt sehr leicht an und führt einen Stück für Stück an die einzelnen Spielmechaniken heran.
Wie in unzähligen anderen Echtzeitstrategiespielen auch, baut man in einer typischen Mission zu Beginn seine Wirtschaft auf und befeuert wenig später auch schon die ersten Waffen- und Rüstungsbetriebe. Das geht ebenso schnell, wie es einfach geht und ehe man es sich versieht, sind die ersten Bogenschützen und Speerkämpfer ausgehoben. In der Regel folgen dann je nach Szenario diverse Wellen feindlicher Soldaten, die man ebenso schnell wie einfach zur Strecke bringt. Zusätzlich baut man sich nach und nach Befestigungen aus Holz und später aus Stein auf, um weitere Überfälle direkt im Keim zu ersticken. Auch das geht super intuitiv und schnell und sorgt dafür, dass man innerhalb von 10 Minuten Herr seiner ersten kleinen Burg ist.
Es gibt aber auch Missionen in denen man selbst der Angreifer ist und eine feindliche Burg belagern muss. Diese Missionen variieren von sehr leicht bis absurd bescheuert schwer, weil Trial and Error Pflicht ist! (Ich denke da besonders an eine Belagerung der Burg des Schweins...)

Außerhalb der Kriegskampagne, die übrigens in der deutschen Version auf einer Deutschlandkarte ohne Schleswig-Holstein stattfindet, findet man noch eine Wirtschaftskampagne und das freie Bauen, Einzelmissionen sowie einen Leveleditor. Neu in der Definitive Edition sind noch zusätzlich kaufbare DLC Kampagnen.

Den sehr schwankenden Schwierigkeitsgrad mancher Missionen habe ich ja schon erwähnt, aber es gibt bis heute noch diverse andere Macken und Makel. Da wären zum Beispiel die immer noch strunzdumme KI, die z.B. ihre immer gleichen Pfade läuft, auch wenn davor schon tausende Soldaten in meinen Pechgräben verbrannt sind. Da wären die Tücken des Mauerbaus, da z.B. über kreuz gesetzte Mauerstücke als nicht verbunden zählen. Da wären aber auch diverse nervige Kleinigkeiten, wie zum Beispiel "Streitkolbenkämpfer", obwohl diese einen Flegel einsetzen oder andere (historische) Ungenauigkeiten. Selbst das Gameplay, sofern man es in seine einzelnen Bestandteile zerlegt, ist nichts besonderes. Der Wirtschaftspart? Überschaubar, einfach, nahezu redundant. Der Kampf? Sich überlappende hunderte Pixelmännchen, die dumm wie 2m Feldweg agieren. Der Burgenbau? Gut zu bedienen, aber mit seinen Tücken bei der Ausrichtung und mangelnder Tiefe.

Aber warum ist Stronghold dann Liebe, fragt ihr euch?

Weil die einzelnen Versatzstücke aus meiner Sicht nahezu perfekt ineinandergreifen. Wirtschaftspart, Kampf und Burgenbau sind für sich betrachtet für heutige Verhältnisse vielleicht simpel, aber bilden einen nahezu perfekten Gameplayloop! Es entsteht eine Sogwirkung, die mich auch heute noch fast jährlich wieder in seinen Bann zieht. Insbesondere die Invasionsmissionen in denen man hektisch seine Wirtschaft aufbaut und die Burg peu á peu erweitert, um immer neuen Gegnerwellen in einer Art Towerdefence abzuwehren, machen viel Spaß!
Das ganze ist eingebettet in einer fantastischen Atmosphäre, die durch den erstklassigen Soundtrack, hervorragende Sprecher (Das Spiel ist komplett vertont!), die Charaktere und liebevolle Details getragen wird.


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(Quelle: Playstronghold)



Spielbarkeit:

Mit der Definitive Edition ist Stronghold für sehr kleines Geld auf allen modernen Systemen spielbar und ist dabei mit seiner verbesserten Grafik hübsch anzusehen und modern zu bedienen. Es gibt keinerlei Einschränkungen der Spielbarkeit.

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(Quelle: Playstronghold)


Fazit:

Das Fazit fällt diesmal sehr kurz aus, denn was soll ich auch groß sagen? Stronghold ist für mich bis heute eines meiner Lieblingsspiele und wird regelmäßig wieder installiert. Wenn ihr Strategiespiele mit Mittelalterthematik mögt und es bisher noch nicht gespielt habt, ist hiermit die dringende Kaufempfehlung der Definitive Edition ausgeschrieben.
Auch Veteranen einer der ursprünglichen Versionen können bedenkenlos zuschlagen, wenn sie diese Burgenbausimulation nochmal in einer würdigen angepassten Versionen erleben wollen.
 
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