Greg und der Gamecubler haben mich gefragt, ob ich mal ein bisschen mehr zeigen könnte von der Malerei. Ich zeige anhand vom Audi von Martin Tomczyk, wie aus einem weißen Auto der fertige Cup-Wagen wird.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, soviel Aufwand steckt da nicht dahinter. Airbrushmotive und dergleichen in der Storefront sehen wesentlich komplexer aus. Fakt ist aber, das selbst ein normaler Rennwagen ohne fotorealistische Grafiken auf 800 Schichten Aufkleber pro Seite kommt. Und die springen da leider nicht von alleine drauf. Hier mal das Gesamtbild, bevor es ins Detail geht.
Wie man sieht, habe ich trotz simplen Designs enorm viele Schichten benötigt. Den Großteil macht die Red Bull-Dose aus.
Und jetzt ganz von vorn. So guckt einen der Audi an, wenn er frisch vom Händler kommt. Als erstes habe ich diesen Bogen genommen. Der ist äußerst hilfreich. Wenn ich irgendwelche Rundungen erzeugen will, nehme ich meist diese Form. Farbe drauf, und dann geht's an den unangenehmen Teil. Hier helfen keine Hilfslinien, hier hilft nur Augenmaß und der ständige Blick zur Vorlage. Duch Ändern der Größe, Neigen und Drehen muss der Bogen in die richtige Form gebracht werden.
So wie im mittleren unteren Bild sollte es dann passen. Jetzt habe ich die Form mit Y aufgedruckt. Das heißt, sie wird aufgestempelt und bleibt so. Die Form, die ich jetzt bewege, ist eine Kopie der Ersten. Diese habe ich gelb gefärbt und nach links verschoben. Aufdrucken erspart SEHR viel Zeit. Ich kann eine Form nach der Anderen einfügen und verschieben, ohne das Menü verlassen zu müssen. Wenn ich nicht so vorgehen würde, müsste ich jedesmal wieder die Form aus dem Auswahlmenü raussuchen und neu anpassen. Die aufgedruckte Kopie ist jedoch schon angepasst und ich kann direkt weiter arbeiten. Ist ein bisschen blöd erklärt, ich weiß...
Um es mal anders auszudrücken. Ich nehme mir einen Buchstaben und stelle Größe und Neigung ein. Jetzt ziehe ich ihn mir dahin, wo er hin soll. Anstatt das jetzt mit jeden Buchstaben aufs Neue zu machen, drücke ich einfach Y. Das druckt den Buchstaben auf und erstellt eine Kopie von ihm. Diese Kopie nehme ich dann, gehe auf "Muster ändern" und wähle einen anderen Buchstaben. Dieser hat exakt die gleichen Maße wie der Vorherige und muss lediglich nach rechts verschoben werden. So kann ich mir Kennzeichen und Schriftzüge schnell un einfach erstellen. Hoffe das war halbwegs verständlich erklärt.
Aber wieder zurück zu dem Audi. Der gelbe Bogen passt so, wie unten abgebildet, Jetzt muss er von einem weiteren blauen Bogen etwas überdeckt werden, weil er sonst zu dick erscheint.
Der gelbe Bogen wird nicht dünner, es sieht nur so aus. Die Reihenfolge, wie die Schichten angeordnet sind, spielen hier eine große Rolle. Das zeige ich gleich noch am Beispiel.
Im ersten Bild ist der gelbe Bogen zwar schon teilweise abgedeckt, aber noch nicht ganz. Also muss mit Drehen und Größe anpassen nachgeholfen werden. Doch Vorsicht. Immer wieder nachschauen, nicht das es so kommt wie im zweiten Bild. Da war die Form zu lang und dort soll eigentlich nichts Blaues zu sehen sein.
Danach habe ich noch 2 weitere Bögen aufgedruckt und ausgerichtet. Damit man das besser sehen kann, sind diese beiden Formen rot bzw grün gefärbt. Wenn sie wieder blau sind, sieht alles aus wie aus einem Guss. Und keiner sieht, das ich hier mit der gelben Form geschummelt habe. Dieses Abdecken von untenliegenden Formen ist der Trick bei der ganzen Sache. So kann man fast jede Form erzeugen.
Um die Übersicht zu behalten, habe ich die fertige Gruppe gleiche zusammen gefasst, hier als Gruppieren bezeichnet. Alle gewünschten Schichten müssen dafür bloß mit RT markiert werden. Danach wählt man Gruppieren und gut ist. Ich kann so schneller die einzelnen Objekte überspringen. Bei einem Objekt, welches 500 Schichten, macht sich das bezahlt. Ich muss so nur einmal nach rechts drücken, um zur nächsten Mustergruppe zu gelangen. Und nicht 500 mal, wie noch bei Forza 2.
Jetzt kommt die Startnummer drauf. Solche größeren Sachen bastle ich lieber im Menü "Mustergruppe erstellen". Das ist viel angenehmer und übersichtlicher zum Arbeiten. Das sollte man auch nutzen.
Im rechten Bild sieht man die einzelnen Bestandteile dieser Gruppe. Leider sind die Ecken nicht eckig, sondern rund. Somit muss ich mir was einfallen lassen, um es originalgetreu aussehen zu lassen.
Und so geht's. Mit dieser Form, die schöne runde Ecken hat, habe ich einen Hintergrund für die Startnummer gebaut. Einfach mit Y aufdrucken und die Kopie weiter verschieben. Hier macht sich die oben beschriebene Methode schon bezahlt. Stellt sich die Frage, warum legt der Onkel Danny 9 Formen übereinander, anstatt eine Große zu nehmen? Weil die Rundungen sonst viel zu groß werden würden. Also nehme ich lieber 9 Formen und passe sie aneinander an. So, jetzt markiere ich diese 9 Formen, färbe sie schwarz und drucke sie auf. Diesen Aufdruck färbe ich weiß und mache ihn 0,02 oder 0,03 Punkte kleiner. Was passiert jetzt? Die schwarze Gruppe scheint etwas um die weiße herum und es ensteht ein Rand. Die eigentliche Nummer, DEKRA und ADAC sollten eigentlich zu machen sein und ich gehe da jetzt nicht weiter drauf ein. Wenn alles fertig ist, auf Start drücken und das ganze Gedöns als Mustergruppe speichern. Diese kommt dann auf's Auto und das sieht dann so aus wie im rechten Bild.
Als nächstes kommt der Aufkleber von Auto Bild. Keine große Sache. Ein weißes Viereck nehmen, aufdrucken und den Aufdruck rot färben. Das rote Viereck verkleinern, so kommt der Rand hervor. Genau wie bei der Startnummer oben. Dann noch den Schriftzug drauf und gut ist. Ich weiß, dass der Aufkleber alles andere als akurat ist, aber das sieht später kein Mensch. Das liegt an der grottenschlechten Auflösung der Lackierung. Ein Problem, seit es solche Editoren gibt. Mir solls recht sein, sieht keiner meine Schlamperei.
Nun kommt die Red Bull-Dose drauf, wie ich die gemacht habe, steht weiter vorn in diesem Thread. Einfügen, Größe anpassen und drehen bis es passt. Soweit so gut. Jetzt liegt die Dose über der Startnummer, aber da soll sie nicht hin. Die Schichten müssen in ihrer Reihnefolge getauscht werden.