Zwischenfazit nach knapp über 100 Stunden (bin kurz vor dem Endgame, Stufe 50, erkunde aber noch die Welt soweit es geht):
Ein großartiges Oldschool Action RPG, welches ein absolut würdiger Nachfolger des ersten Teils ist. Dragons Dogma 2 nimmt einen auf eine große Reise durch eine fantasievolle Mittelalterwelt mit, die es absolut lohnt erkundet zu werden. Darauf sollte man sich auch drauf einlassen, wie schon von mir erwähnt verpasst man sonst einen Großteil des Spiels.
Ein paar Kritikpunkte habe ich aber dennoch. Die Gegnervielfalt beispielsweise. Hier hätten es gern mehr außergewöhnliche Gegnertypen sein können, gerade da man einige davon auch nur abseits der Hauptquest überhaupt erst zu Gesicht bekommt. Da hoffe ich auf ein Add On, was sehr wahrscheinlich auch kommen wird, zumindest führt Capcom da aktuell schon eine Umfrage durch
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Dann das Speichersystem. Damit meine ich nicht das man kein neues Spiel beginnen kann wenn man einen Charakter erstellt hat, das wurde zwischenzeitlich via Patch geändert. Aber die automatische Speicherung ist hier wirklich nach jedem Kampf oder auch jeder Entscheidung. Prinzipiell ist das gut. Wenn aber eine Quest nicht so verläuft wie ihr euch das erhofft, dann müsst ihr auch mir dem Ergebnis leben..und das ist bei einigen gar nicht mal so leicht abzuschätzen, wie man sich entscheidet bzw was man vielleicht noch vorher an Informationen suchen sollte. Das Spiel nimmt euch da nicht an die Hand. Man kann zwar noch den Spielstand im letzten Gasthaus laden, das kann dann aber schon ein paar Stunden zurück liegen.
Und manchmal hat man es auch ein wenig übertrieben. Die Aufgaben der Sphinx beispielsweise..wer die alle ohne Lösung hinbekommt, Respekt. Selbst die hilft aber auch nicht immer..wenn ihr bei einer Sache nicht mehr wisst wo ihr sie eingesammelt habt..viel Spaß beim Suchen..
Dazu technische Probleme, wobei die bei der Series X zumindest zu vernachlässigen sind. Ja, die Framerate bricht ab und an mal ein, gerade in den größeren Städten. Aber ansonsten läuft diese Version rund, Abstürze hatte ich bisher keine. Selbst das Quick Resume klappt hier anstandslos, wobei ich mich da nicht zu sehr drauf verlassen würde.
Dann das Romanzen System. Das ist bei Dragons Dogma eher rudimentär und wirkt sich auch nur gering aus. Prinzipiell kann man jeden der Bewohner als seinen Liebling auserkoren, aber nur bei zwei weiblichen Charakteren gibt es dort auch (sehr spärliche) Videosequenzen zu. Da hatte der Erstling mehr Vielfalt, und da war das schon rudimentär. Klar ist das jetzt kein K.o. Kriterium, aber es sei erwähnt und ich zumindest würde mir hier ein wenig mehr wünschen.
Auch sollte man bedenken, dass es einige Quests gibt, welche einen Timer haben. Das sieht man aber in der Aufhaben Liste, diese sollte man dann wirklich bevorzugt angehen.
Zu den Mikrotransaktionen: Ignoriert sie. Ihr braucht sie nicht, sondern eher im Gegenteil, ihr macht euch damit die Spielatmosphäre kaputt. Es sind alles Items, die man im Spiel erhalten kann. Durch die Käufe mag man sich Zeit und Bequemlichkeit einsparen, aber damit nehmt ihr dem Spiel halt auch viel von seiner Spielbalance. Es ist nun mal ein Spiel was darauf ausgelegt ist das ihr die Welt und ihre Geheimnisse entdeckt.
Genau darum dürfte es auch nicht für jeden etwas sein. Es gibt halt im Endeffekt nur 10 Schnellreisepunkte die man setzen kann und diese Welt ist groß. Die dazu nötigen Kristalle erhält man nur durch manch Quest oder halt durch Finden beim Erkunden. Was im übrigen auch für die Quests gilt, denn die in eurem Aufgabenbereich angezeigten sind längst nicht alle..oftmals müsst ihr auch nach einiger Zeit noch mal mit bestimmten Personen sprechen, was sich grundsätzlich eh lohnt. Das heißt wiederum viel reisen, und da Gegner erneut spawnen dürft ihr euch da auch auf ordentlich Kämpfe einstellen.
Man kann das aber auch positiv sehen, das Spiel lässt euch alle erdenklichen Freiheiten. Klar gibt es einen Hauptstrang, prinzipiell könnt ihr aber tun und lassen was ihr wollt. Und da ist für mich neben dem Vasallensystem auch das Highlight des Spiels gegeben, die Erkundung in der Gruppe. Wenn man sich beispielsweise mal wieder den Tag über mit Erkunden beschäftigt hat, die Zeit vernachlässigt und dann ohne Lager und mit wenig Energie seinen Weg durch die Dunkelheit mit vielen härteren Gegnern versucht zu finden..
Oder wie man die Gegner angeht. Die Medusa beispielsweise mit ihrem netten Steinblick. Die kann man normal bekämpfen und die kann einem auch durchaus in höheren Levels Probleme bereiten. Es gibt aber beispielsweise auch einen Ring, welcher vor Versteineinerung schützt. Oder einen speziellen Schild.
Es gibt geheime Wege, die man erstmal freischalten muss..durch eine Balliste beispielsweise. Oder spezielle Schmieden, die man erstmal finden muss.
Und dann halt so "spezielle" Momente..wenn man beispielsweise die Vasallen voll beladen hat, zu nah an eine Klippe gelaufen ist und zwei davon ins Wasser fallen und tot sind..man amüsiert sich eher als sich zu ärgern
Oder wenn eine Reise ins Unbekannte einem wieder eine tolle Rüstung oder Waffe beschert hat..denn die besten Sachen findet man nicht zum Kaufen in den Städten, sondern beim Erkunden.
Die Vasallen arbeiten gut mit, man fühlt sich wirklich einer Gruppe zugehörig, die Spaß an der Erkundung dieser Welt hat.
Dazu eine große Auswahl an Kampfstilen, wo wirklich für jeden was dabei ist. Die höherrangigen muss man natürlich erst mal entdecken, was manchmal nicht wirklich offenkundig ist. Das Kampfsystem ist zudem gut anpassbar und nicht überladen.
Genau für diese Punkte liebe ich das Spiel und sehe da..wie auch beim Erstling, über einige Schwächen hinweg. Hoffentlich bringt Capcom da alsbald eine Erweiterung, gerne ähnlich wie beim Vorgänger mit mehr Herausforderungen