Was macht ein gutes Coop-Spiel aus?

[Baumzebra]

Da gerade immer wieder Coop-Spiele besprochen werden und ich oft lese "hoffentlich kann man das allein spielen" und ich nicht jeden Thread mit meinem Nonsens verseuchen will mach ich mal ein neuen Thread auf.

Ich spiele gern und eigentlich fast nur Coop-Spiele und bin immer auf der Suche nach guten Coop-Spielen. Spiele die von den Spieler verlangen das sie zusammenarbeiten die neben den Spiel soziale Interaktion voraussetzten. Leider kann man in den letzten Jahren sehen das gerade durch den Wunsch der Entwickler möglichst viele Spieler zu erreichen die Spiele immer "matschiger" werden und meist den Coop-Teil so einbauen das er optional ist. Das führt meiner Meinung nach dazu, dass der Coop-Teil des Spiels nicht mehr "gut" ist. Ein gutes Coop-Spiel zeichnet sich meiner Meinung nach dadurch aus, dass das Ziel nur durch die Zusammenarbeit von mehrere Spieler zu erreichen ist wie z.B. in Portal2, Way Out, WOW-Raids/Instanzen. Interessant für mich ist, dass es im PVP-Bereich sehr viele Spiele gibt die das gut bis sehr gut umsetzten Overwatch, LoL, Paladins, Among Us, Team Fortress 2 oder Rainbow 6 Siege. Aber sobald des in den PVE-Sektor geht verwässert man die Mechaniken so stark das ein Zusammenspiele nur noch nötig ist damit man genügen Schaden gegen die Horden oder Kugelschwämme bringen kann. Was ich mich Fragen ist, gehen die Entwickler davon aus das PVE-Spieler das nicht können oder können es PVE-Spieler einfach nicht. Oder liegt es daran das die PVE-Spieler diese Art von Zusammenspiel nicht wollen.

Hier mal ei paar Beispiele.
Borderlands 3 (bis zum 2 DLC) - Synergien in den Skillthrees bzw. Skills die einen zweiten Spieler benötigen gibt es fast gar nicht. Bosse haben keine Mechaniken die einen zweiten Spieler nötig machen (umgehen, tanken, etc)
Anthem - Das gleiche, keine Synergien und keinen guten Bossmechaniken
TD2 (bis kurz vor Warlords) - nachdem man im ersten Teil für einige Teile des Spiels einen Heiler bzw. einen Tank (Schild-Skill) benötigt hat um erfolgreich zu sein hat man das im zweiten Teil wieder über Bord geworfen ... sowas wie Klassen bzw. Rollen gibt es glaube ich nicht
Deep Rock Galactic - der Coop-Teil ist gut aber auch nicht nötig ... man kann sich das Leben leichter machen aber mehr auch nicht
Outriders - da kann was drin sein ... Synergien sind zu erkennen die Frage ist wie sich im Spiel auswirkt und wie sehr das in den höheren World-Tiers benötigt wird
Sea of Thieves - die besten Mechaniken die ich in den letzten Jahren gesehen habe ... wer am Ruder steht kann nicht sehen was vor dem Schiff ist, alles auf dem Schiff lässt sich schneller mit mehr Spieler erledigen und auf großen Schiffe kann man fast nicht mehr allein spielen
Diablo III - Coop beschleunigt das Spiel an einigen Stellen meist lief das auch mehr nach dem Schema Spieler A geht nach Norden, Spieler B nach Süden, usw

Ich würde mir ja mal ein Coop-Spiel mit der guten alten Holy-Trinity (Tank, Heiler, DD) wünschen in dem jeder seinen Rolle spielen muss da man sonst am Ende des Tagen nichts bekommt. Von mir aus kann da gern auch ein Solo-Teil drin sein aber bestimmte Teile/Level des Spiele sind allein nicht machbar.

So das waren meinen 5cent dazu.

 

[Misc]

Ich würde mir ja mal ein Coop-Spiel mit der guten alten Holy-Trinity (Tank, Heiler, DD) wünschen in dem jeder seinen Rolle spielen muss da man sonst am Ende des Tagen nichts bekommt. Von mir aus kann da gern auch ein Solo-Teil drin sein aber bestimmte Teile/Level des Spiele sind allein nicht machbar.

Ja das wäre echt mal wieder was. Ich würde sogar noch ein Stück weiter gehen und Skilltrees fordern, bei denen man sich tatsächlich entscheiden muss was man skillt und nicht irgendwann alle Skills komplett aktiviert werden können.
Keine Ahnung ob es jemals nochmal solche Games geben wird oder ob es noch solche Spiele gibt.

 

[Feuerleitsystem]

ich weiß nicht, ob es bei Elder Scrolls Online mittlerweile anders ist und es bezieht sich auch nur auf Veteranen-Dungeons:

• Koop ✔
• Holy-Trinity ✔
• begrenztes Skillset ✔
• spezielle Boss-Mechaniken ✔
• fail = aufs Maul (bis auf wenige Solokönner) ✔

 

[Zäpp]

Leider kann man in den letzten Jahren sehen das gerade durch den Wunsch der Entwickler möglichst viele Spieler zu erreichen

Was ich mich Fragen ist, gehen die Entwickler davon aus das PVE-Spieler das nicht können oder können es PVE-Spieler einfach nicht. Oder liegt es daran das die PVE-Spieler diese Art von Zusammenspiel nicht wollen.

Ich glaube die beiden Punkte hängen zusammen: Du willst das Spiel möglichst vielen Leuten verkaufen, aber viele können sich keine feste Gruppe suchen oder möchten es auch einfach nicht. Um die nicht zu vergraulen muss das Spiel also auch allein spielbar sein. Und zwar komplett, denn sonst gibt es vermutlich ähnliches wie bei Sekiro und dessen Schwierigkeistgrad (da wurde von Spielern gefordert, dass man das Spiel verändert, damit es mehr Leute spielen können).

Du musst also entscheiden: Kannst du es dir leisten ein Nischenspiel produzieren oder musst du es allein Recht machen.

Ich vermisse auch die 40er Raid Instanzen bei WoW. Das kannst du aber eben heute nicht mehr bringen (auch bei WoW wurden die Raids ja peu a peu verkleinert)

 

[Baumzebra]

Ich glaube die beiden Punkte hängen zusammen: Du willst das Spiel möglichst vielen Leuten verkaufen, aber viele können sich keine feste Gruppe suchen oder möchten es auch einfach nicht. Um die nicht zu vergraulen muss das Spiel also auch allein spielbar sein. Und zwar komplett, denn sonst gibt es vermutlich ähnliches wie bei Sekiro und dessen Schwierigkeistgrad (da wurde von Spielern gefordert, dass man das Spiel verändert, damit es mehr Leute spielen können).

Aber wer keine Freunde hat die mit ihm das Spiel spielen und/oder wer kein Bock auf Randoms hat für den ist das Spiel halt nichts. Wenn ich mit Fußball nichts anfangen kann gehe ich doch auch nicht zu EA und sage die soll den Fußball aus Fifa bauen und lieber den Railgun einbauen. Ich frage mich immer wann der Punkt kommt an den jemand den COD-Thread stürmt und sich aufregt das dauernd irgendwelche Spieler in seinem Match/Team sind.

Du musst also entscheiden: Kannst du es dir leisten ein Nischenspiel produzieren oder musst du es allein Recht machen.

An der stelle muss man halt entscheiden will ich einen Coop-Spiel oder einen Solo-Spiele das man auch zu zweit Spiele kann. Der Punkt ist das was heute als Coop beworben wird ist eher zweiteres. Ich denke den Genre würde es gut tun wenn es wieder zurück zum AA gehen würde und die ganzen Blockbuster-Milionen-Produktionen eher im Singleplayer wo man sie dann auch für sich genießen kann zu finden sind.

Ich vermisse auch die 40er Raid Instanzen bei WoW. Das kannst du aber eben heute nicht mehr bringen (auch bei WoW wurden die Raids ja peu a peu verkleinert)

Aber selbst in Random-Gruppen in WoW musste der Tank tanken und der Heiler heilen. Es kommt ja nicht auf die Gruppengröße an, 3-5 Spieler finde ich okay es müssen ja nicht immer 40 Spieler sein.

ich weiß nicht, ob es bei Elder Scrolls Online mittlerweile anders ist und es bezieht sich auch nur auf Veteranen-Dungeons

Ich habe auch letzte kürz überlegt ob ich nochmal mit ESO anfange aber ich bin mittlerweile eher der Typ für kurze und knackige Spielesessions.

 

[scorpionmj]

Ich denke, das ist dem geschuldet, dass die Spiele möglichst viele kaufen sollen. Also sind sie der Meinung, der Mittelweg wäre der Beste. Der Mittelweg wird aber Beides nicht zur vollsten Zufriedenheit bedienen. Es spielen halt nicht alle im koop , aber man möchte halt auch das Geld von denen, die nur Single spielen. Deshalb sind Spiele wie A way out oder We were here ja auch eher Nischenprodukte. Was letztendlich entscheidet sind Verkaufszahlen und der dadurch generierte Profit. Was kein Geld bringt interessiert nicht wirklich.

 

[Baumzebra]

Der Mittelweg wird aber Beides nicht zur vollsten Zufriedenheit bedienen.

Warum wird der Mittelweg so oft (auch bei uns) gefordert? Ist das Problem das die Spieler sich auch mit mittelmäßigen Spielen zufrieden geben, was zur Folge hat das die großen Studios nur noch mittelmäßigen Spielen machen die von möglichste vielen Spielen gespielt/gekauft werden können?
Wie du schon sagt sind die meisten Spiele keine guten Coop-Spiele und keine guten Singleplayer warum kaufen wir sie dann? Ich glaube zwar nicht das wir da ne Antwort drauf finden aber interessant finde ich es schon und vielleicht hat da ja noch jemand ein Eingebung.

 

[scorpionmj]

Viele Gamer möchten halt alles spielen können/wegkonsumieren können. Stell Dir ne Gears Kampagne vor, die entweder NUR im Koop oder nur als Singleplayer funktionieren würde. Ich spekuliere auf nen Shitstorm. Also wird beides bedient. Den Mittelweg zu fordern ist ja dann eher die Kooperation (herrlich.....) aus zwei Lagern. Das eine fordert nen Singleplayer und das andere ne Koopvariante. Kombiniert wird dann der Mittelweg draus. Warum? Weil so alle bedient werden und dies den grössten Gewinn abwirft. Warum kaufen wir es dann? Weil doch der jeweilige Wunsch erfüllt wurde. Das bedeutet dann ja nicht, dass das Spiel schlecht ist. Es ist eventuell nur nicht der erhoffte Kracher, aber trotzdem kann es ein gutes Spiel sein.

 

[Zäpp]

Aber wer keine Freunde hat die mit ihm das Spiel spielen und/oder wer kein Bock auf Randoms hat für den ist das Spiel halt nichts.

Ja, aber alle Spieler wollen eben alles spielen bzw. denken sie hätten ein Recht darauf. Also zumindest wirkt es so.

An der stelle muss man halt entscheiden will ich einen Coop-Spiel oder einen Solo-Spiele das man auch zu zweit Spiele kann.

Ja eben, weil es finanziell sinnvoller ist, Spiele für eine weiter Spielerschaft zu produzierern.

Ich frage mich immer wann der Punkt kommt an den jemand den COD-Thread stürmt und sich aufregt das dauernd irgendwelche Spieler in seinem Match/Team sind.

Manchmal frage ich mich aber schon, was die Randoms da in den Matches machen (anderes Thema)

Aber selbst in Random-Gruppen in WoW musste der Tank tanken und der Heiler heilen. Es kommt ja nicht auf die Gruppengröße an, 3-5 Spieler finde ich okay es müssen ja nicht immer 40 Spieler sein.

Ja, die 40 sind schon eher extrem. Das ging auch nie Random. Aber selbst bei kleineren Gruppen hattest du es damals schwer Heiler oder Tanks zu finden, weil der restliche Content als DD deutlich einfacher war. Und vermutlich ist das auch der Grund, dass es diese Rollen kaum noch so gibt.

Am Ende ist es aber sicher auch schwer ein Spiel zu spielen, dass man nur in der Gruppe spielen kann. Du bist dann ja wirklich immer auf andere Leute angewiesen. Haben die keine Zeit oder Lust mehr auf das Spiel wars das auch erstmal für dich.

 

[Seb007]

Ich fand A Way Out klasse und freu mich auch auf it takes two und ich bin auch ein großer Fan von Koop-Spielen, aber ich bin kein Fan von Spielen welche nur im Koop spielbar sind oder funktionieren.
Das liegt bei mir einfach daran dass ich nicht die Lust und Zeit habe mich dauernd auf feste Gruppen einzulassen bzw. dass ich meistens einfach zu Unterhaltung zocke und froh bin wenn ich dabei nicht "arbeiten" muss. Und ich finde es muss auch nicht sein dass ein komplettes Spiel nur im Koop geht, ich finde es durchaus interessant wie es in Destiny früher war (ich geh mal davon aus es ist immer noch so aber ich weiß es nicht weil ich da schon zu lange nicht mehr aktiv bin).
In Destiny konnte ich früher viel alleine machen wenn ich Lust und gerade Zeit hatte, dann gab es die Strikes welche auch alleine möglich waren aber zu zweit oder zu dritt deutlich einfacher wobei richtiges Zusammenspiel nicht wirklich notwendig war. Und dann gab es eben noch die Raids, ja auch die haben manche Experten vielleicht alleine geschafft aber dort musste man eigentlich schon eine feste Gruppe haben und die eine gute Absprache war auch zwingend notwendig um erfolgreich zu sein. Mit Destiny hatte ich damals richtig viel Spaß und wir hatten auch ne richtig schöne Truppe zusammen, das war ne wunderschöne Zeit. Aber in den Raids ist es dann das ein oder andere mal auch etwas rauer geworden. Wenn jemand mal wieder seinen Einsatz verpasst hat oder eben einfach nicht so gut war das kann dann schon Spannungen geben. Auch hat nicht jeder Lust das gleiche zig mal zu probieren nur um es dann endlich mal zu schaffen. Natürlich kann man jetzt sagen dann hat was in der Gruppe nicht gestimmt, aber es war ja zum Glück eher die Ausnahme bzw. vermehrt am Ende unserer Zeit. Und wenn 6 Leute zusammen spielen und jeder seine Aufgabe hat und immer einer versagt, na der hat dann sicher auch kein gutes Gefühl, selbst wenn ihm die anderen gut zureden merkt er irgendwann dass es nur wegen ihm nicht weiter geht.
Bei einfacheren Koop Spielen wo man eben einfach zusammen unterwegs ist aber das Zusammenspiel nicht von so großer Bedeutung ist da fällt das in meinen Augen alles nicht so sehr ins Gewicht. Da belebt eben der eine den anderen ein paar mal öfter aber insgesamt ist das einfach stressfreier.

Hier hat ja auch schon jemand geschrieben das gutes Zusammenspiel in PvP-Spielen wohl öfter erforderlich ist und besser ankommt als in PvE-Spielen. Und dass das so ist denke ich ist einfach dem Unterschied von PvP- und PvE-Zockern geschuldet. PvP-Zocker suchen doch eher eine Herausforderung bzw. den Wettkampf, PvE-Zocker aber wollen öfter einfach nur Spaß haben oder spielen halt mehr zur Unterhaltung. Natürlich kann man das nicht so verallgemeinern, das gibt es sicher viele Zwischenbereiche, aber im Grunde bin ich schon dieser Meinung.

Und so macht für mich ein gutes Koop-Spiel eigentlich nur aus dass es zusammen in der Gruppe mehr Spaß macht als alleine und dass der Schwierigkeitsgrad bzw. die eigene Stärke so angepasst wir dass auch unterschiedliche Spieler schön zusammen spielen können.