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Harvest Moon - The Winds of Anthos

Harvest Moon: The Winds of Anthos
Firmen
Natsume, Numskull Games
Genres
Role-playing (RPG), Simulator, Adventure

StephanKo

Kaffeefahrtpendler
Sponsor
Genre: Farming Sim
System: Xbox/Playstation/Switch (PC folgt)
Preis: 49,99 Eur / 64,99 Eur (Deluxe Edition)


Natsume hat gestern den neuesten Ableger ihrer Harvest Moon Reihe auf die Konsolen gebracht. Und der ist, so zumindest mein Eindruck nach den ersten Spielstunden, durchaus gelungen, was wohl tatsächlich die größte Überraschung sein dürfte..

Zum besseren Verständnis (und im Kurzformat): Die eigentliche Harvest Moon Reihe wird heute vom damaligen Entwickler Marvelous unter den Story of Seasons Spielen weiterentwickelt. Natsume war damals Publisher dieser Spiele, hat aber die Namensrechte behalten dürfen.

Während also Story of Seasons in den letzten Jahren eine relativ gute Qualität an den Tag legte, sah es bei den Harvest Moon Spielen eher mau aus. Light of Hope war noch ganz in Ordnung, hatte aber Probleme mit der Zeiteinteilung und viel zu kurzer Hauptstory, One World war auch eher durchwachsen.


Nun also Winds of Anthos. Direkter erster positiver Aspekt, es erscheint auf allen Konsolen auch direkt in Deutschland. Da hatten Xboxler in der Vergangenheit mit zu kämpfen, denn Light of Hope gab es hier im Gegensatz zu allen anderen Konsolen nur in Englisch, One World hate wiederum deutsche Untertitel..erschien aber nicht in Europa, zumindest nicht auf der Xbox. Scheinbar hat man jetzt den Publisher gewechselt, auf jeden Fall ist das Spiel auf allen Konsolen mit deutschen Untertiteln digital erhältlich. Eine Sprachausgabe gibt es nicht.


Spielerisch bleibt man seinen Wurzeln zunächst treu. Die Grafik ist im typischen Harvest Moon 3D Stil und zumindest in naher Entfernung eigentlich recht schön aufgemacht..da gibt es schlechteres in dem Gerne.

Eine Hintergrundstory gibt es auch, die aber jetzt nichts wirklich Neues erzählt. Im Endeffekt bewirtschaften wir auch hier wieder unsere Farm, erfüllen Quests für die Dorfbewohner, freunden uns mit diesen an und schauen das wir die einzelnen Dörfer wieder ausbauen. Heiraten und Kinder kriegen steht natürlich auch als Option offen.

Dörfer? Yep. Denn Winds of Anthos ist quasi ein Open World Farm Spiel. Nach dem knapp einstündigen, guten Turtorial steht uns schnell eine größere Welt mit weiteren Dörfern zur Verfügung, welche wir erkunden können. Hier wurde im Endeffekt das Prinzip der in One World eingeführten Farmwechsel weiter fortgeführt.

Das Turtorial ist wie erwähnt gut gelungen und führt gerade Einsteiger gut in die Soielmechaniken ein. Recht schnell erhalten wir auch einen so genannten DocPad, durch den wir schnell Ressourcen in der Welt ausfindig machen können, auch das ist eine sinnvolle Neuigkeit.

Gewisse Stärken der Vorgänger wurden beibehalten, so wählt das Spiel direkt die richtigen Werkzeuge fürs Farmen, Bewässen, Mineralien abbauen, etc aus.

Langeweile kommt auch bei der Tagesplanung nicht auf, im Gegenteil. Es gibt viele Pflanzen, Fische und Tiere zu entdecken, an welche man sich teils auch anschleichen muss um ihr Vertrauen zu erwecken.

Zwar hat man auch hier anfangs nur wenig Energie, kann aber durchs Kochen schnell eigene Gerichte zaubern um sich damit ganz gut durch den Tag zu arbeiten.

Das wirkt alles recht ordentlich. Also alles gut im Harvest Moon Land? Nicht ganz..

Manch Übersetzungsfehler kann man durchaus hinnehmen, größenteils geht die soweit schon in Ordnung. Das der Charakter auch mit dem schnellen Laufen eher langsam unterwegs ist liegt halt auch an der großen Welt, das wird später wohl per Pferd und Schnellreise deutlich einfacher gehen.

Und die offene Welt ist auch eine gute Idee. Allerdings merkt man dem Titel dann doch irgendwo seine Budgetgrenzen an. Gerade die NPCs stehen teils doch recht starr in der Gegend herum, sofern es nicht gerade wichtige Personen sind. Und manche davon könnten auch aus der Klonfabrik stammen.

Zudem ist unser Hauptcharakter nicht gerade der agilste. Über Zäune springen oder kleinere Abhänge hoch/runter? Fehlanzeige. Das ist gerade in einer offenen Welt eher hinderlich und erschwert die Laufwege.

Auch das mit der Vorbestellung hat mich etwas geärgert. Denn ja, man konnte das Spiel Vorbestellen..allerdings auf Xbox meines Wissens nur die reguläre Version. Die digitale Version bietet noch vier Dlcs, von denen bisher aber nur einer erschienen ist und die für Käufer der regulären Version separat erhältlich sein werden..preoslich aber wahrscheinlich teurer als die Standardvariante.


Genug gemeckert. Aufgrund der bisher nur wenigen Spielstunden kann ich natürlich noch keine Wertung abgeben, aber meinen Eindrücken nach den ersten Stunden zufolge ist Natsume hier auf einem guten Weg. Die Spielbalance ist deutlich besser als beispielsweise in Light of Hope, es gibt massig zu tun und zu entdecken.


Reviews oder Testberichte habe ich noch meine gefunden, verweise daher für weitere Eindrücke wieder mal auf diese (englischsprachige) Seite für weitere Eindrücke und Trailer.
 

StephanKo

Kaffeefahrtpendler
Sponsor
Nach einigen Spielstunden bin ich zwar größtenteils immer noch positiv gestimmt, aber gerade am Anfang ist Harvest Moon eher eine Strapaze.

Das liegt an der anfangs zur Verfügung stehenden Ausdauer. Die ist mit ihren fünf Herzen immens wenig. Beackert man beispielsweise morgens sein Feld, ist bereits ein Herz weg. Da jede Aktion im Endeffekt Energie kostet (selbst das normale Gehen bei bestimmten Wetter), darf man sich anfangs mit dem Essen von Pilzen, Obst und Feldfrüchten versorgen um irgendwie durch den Tag zu kommen.

Wer anfangs die Quests nacheinander recht schnell angeht (was hier zu empfehlen ist), kommt relativ schnell (3 - 4 Spielstunden) zu einer Stelle, an der man die Ausdauer erhöhen kann, was hier auch bitter notwendig ist. Problem hier, für eine der Quests braucht man Silber..und dafür darf man erstmal ca. 15 Level die Mine runter, was massig Energie benötigt. Zwar gibts auch hier wieder einzelne Schnellreisen (wer Level 11 erreicht hat, kann da wieder anfangen), aber das zieht das Spiel gerade am Anfang ordentlich.

Auch kommen die meisten Quests etc, tatsächlich erst dann, wenn man die Startlocation abgeschlossen hat. Das macht den Start doch etwas langatmiger als es sein müsste.


Dennoch, bisher auf jeden Fall eines der besseren Harvest Moons.
 

StephanKo

Kaffeefahrtpendler
Sponsor
Da ich jetzt seit knapp 40 Spielstunden dran bin, mal kurz meine weiteren Eindrücke.

Wie schon erwähnt, halte ich Winds of Anthos für eines der besseren Harvest Moons der aktuellen Zeit. Der Umfang mit der Open World ist riesig, es gibt viel zu erkunden und hier geht das Prinzip mit der "wanderbaren" Farm auch durchaus auf. Die Grafik ist für ein Spiel dieser Art ganz nett gemacht, die Ladezeiten bei den Übergängen von Häusern in die offene Welt ist sehr gering. Nachdem man einmal aus dem Startgebiet raus ist und ein wenig erkundet, bieten sich auch genügend Möglichkeiten seine Ausdauer zu erhöhen, in dem man genügend goldene Wichtel findet..die sind nicht allzu schwer in der offenen Welt zu entdecken. Auch kann man sich hierdurch seine Trageinheiten erhöhen.


Allerdings ist dieses Harvest Moon auch teils erschlagend. Das fängt mit der enorm großen Zahl von sammelbaren Samen, Obst und Tieren an. Ich kenne wirklich viele Spiele dieser Art, aber so viele anpflanzbare Sachen wie in diesem Spiel habe ich noch bei keinem gesehen. Zumal diese, je nach Jahreszeit, auch noch eigene Varianten hervorbringen. Das kann schon ordentlich in Arbeit ausarten.

Dazu hört sich euer Essenslager mit 100 Plätzen im Kühlschrank durchaus viel an. Da aber da die oben erwähnten Pflanzen, aber auch Obst und Fische mit einfließen, brauch man recht bald die Erweiterung des Hauses und des Kühlschrankes. Gerade zweiteres geht aber nur mit zwei Pflanzen, die halt zu einer bestimmten Jahreszeit angepflanzt werden müssen..und dann muss man, nachdem man rausgefinden hat welche das sind, auch noch Glück haben das die richtige Kreuzung bei raus kommt.

Kurz, das ist viel Arbeit und viel experimentieren. Darauf sollte man sich einstellen, in diesem Spiel ist nicht die Story im Fokus, sondern der Wiederaufbau der einzelnen Dörfer, das Sammeln von Ressourcen und das Experimentieren von Samenpflanzen.

Das ist Geschmackssache, kein direkter Kritikpunkt. Der wäre eher beim Geld verdienen gegeben. Denn da gibt es, auch relativ früh im Spiel, eigentlich nur einen wirklich lukrativen Weg, den ich jetzt natürlich nicht spoilern werde.

De facto macht er aber das Sammeln anderer Sachen in finanzieller Hinsicht eigentlich obsolet, da es sich meist nicht lohnt diese zu verkaufen, sondern wenn nur für die Quests zu nutzen.

Quests..das wäre die nächste Sache. Gerade die Anforderungsquests der Bewohner sind sehr generisch und wiederholen sich schnell. Allgemein sind das eher Hol und Bring Quests, gepaart mit einigen Photomissionen. Aber das ist in dem Genre so und zu verschmerzen.

Problematisch wirds, wenn man dann bei den wichtigeren Dorfquesfs (mit kleinem blauen Sternchen markiert) beispielsweise den entsprechenden Gegenstand besorgt..ihn dann aber nicht abgeben kann, weil die jeweilige Person da nicht drauf reagiert, sondern erst, wenn man weitere Quests erfüllt hat.

Da wären dann schon gewisse Erklärungen sinnvoll gewesen.


Wie gesagt, schlecht ist das Spiel nicht und auch die neuen Ansätze gefallen mir. Es ist aber hier klar das Erkunden, Pflanzen und Sammeln im Vordergrund. Es ist auch nicht ganz so "familiär" wie beispielsweise ein Stardew Valley oder My Time at Portia, wo regelmäßig Zwischensequenzen mit den Dorfbewohnern vorkommen.

Wer aber gern erkundet und sammelt, der dürfte hier seine Freude dran haben :)
 
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