Für was genau sollte man sich eine Xbox kaufen?
Nun, theoretisch hast du ja aktuell noch einige Spiele konsolenwxklsiv für einen gewissen Zeitraum. Und Personen, welche bereits eine größere Spielebibliothek haben, können die weiterhin größtenteils nutzen dank AK. Und eigentlich ist die Series X auch keine schlechte Konsole.
Aber ja, ich verstehe deine Frage absolut und stelle mir die selbst. Microsofts gesamte PR ist momentan darauf aus, die Konsole Xbox so unattraktiv zu machen, wie es nur geht. Eigene Spiele werden wenn überhaupt nur wenig beworben, Studios mit tollen Spielen geschlossen, in vielen Fällen gibt es die eigenen Spiele nur noch digital (die dann auf anderen Plattformen Retail veröffentlicht werden), attraktive Programme wie die Rewards werden immer mehr beschnitten..und es kommt nicht wirklich mehr irgendwas innovatives.
Ich muss da noch mal den Vergleich zur Xbox/X360 Ära ziehen: Top Exklusivtitel und Start von Marken wie Halo, Gears of War, Fable oder Forza, man war quasi der erste hinsichtlich digitalen Marktplatz, das gleiche galt im Indiesektor auch mit dem eigenen Bereich der Indies auf X360.
Davon ist heute wenig übrig. Alles geht auf Gewinnmaximierung aus. Unfertige Spiele, Games as a Service Modell,die dauerhaft Gelder generieren sollen. Da sind Microsoft nicht der einzige in dem Business, die Spieleindustrie ist komplett auf diesem Wege. Es generiert ja leider auch entsprechende Gewinne. Und ja, wir hier mögen uns über solche mikrotransaktionsverseuchten Spiele wie Topspin-2k25 oder die EA Spiele aufregen..nur ein Fifa beispielsweise führt jedes Jahr brav die Verkaufscharts an, es gibt zahlreiche erfolgreiche Youtube Channels, die regelmäßig das Öffnen von Packs zelebrieren.
Aber gut, das ist die Spieleindustrie allgemein. Microsoft hat hier aber halt auch noch eine eigene Konsole am Start. Phil Spencer merkte vor einiger Zeit mal an, der Konsolenmarkt würde nicht mehr wachsen, die Käufer aktueller Konsolen wären Wiederkäufer alter Generationen.
Das mag soweit teils stimmen. Aber hat man sich da denn auch mal Gedanken gemacht, warum das so ist? Wer alles spielen will, greift heute zum PC. Die Zeiten haben sich da geändert, die Konsolen geraten immer mehr in den Hintergrund. Was auch nicht verwundert, Xbox Spiele sind ja sowieso immer Day One auch auf PC zu haben.
Eine Konsole kauft man sich heutzutage eigentlich nur noch, weil man gemütlich ohne irgendwelche Konfigurationen von der Couch spielen möchte und ohne weitere Investitionen ein Spielegerät für ca. 6 Jahre hat. Oder halt speziell mit der Marke verbunden ist.
Aber zurück zu Phil's Aussage. Von der X360 hatte man knapp 86 Millionen Einheiten verkaufen können. Für die Series Geräte liegen keine offiziellen Verkaufszahlen vor, man schätzt etwas von 20 Millionen verkauften Geräten. Klar, der Lebenszyklus dauert noch an, aber seien wie ehrlich, mehr als 35 Millionen werden das bei aktueller PR nicht werden. Wo sind denn da all die von Phil zitierten Wiederverkäufer hin?
Bei der Konkurrenz. Die PS5 liegt bereits bei über 50 Millionen Verkäufen und die ist neben dem PC wohl der Hauptkonkurrent. Und gerade im PC Sektor passiert in den letzten Jahren immer mehr attraktives. Seien es Steam Deck oder ROC Ally, man öffnet sich immer mehr potentiell neuen Käuferschichten.
Microsoft hängt da in allem hinterher. Man sichert sich durch Millardendeals Studios wie AB oder Bethesda,die man allein durch Verkäufe auf Xbox Konsolen finanziell nun mal nicht stemmen kann. Und gerade aufwendige Bethesda Spiele brauchen locker mal 6 bis 10 Jahre in der Entwicklung. Also muss man auf allen möglichen Plattformen anbieten im da Gewinn zu machen.
Eine Möglichkeit wären kleinere Spiele. Da scheint man ja inzwischen auch zu einer Einsicht gekommen zu sein, wie der verlinkte Beitrag von
@Thommysoft aufzeigt. Und gleichzeitig macht man dann Tango Game Works, also den Entwickler mit einem der besten kleineren Spiele und einem der wenigen Lichtblicke dieser Xbox Spielegeneration (neben Pentiment) zu. Wow.
Also macht man gerade genau das Gegenteil von dem, was man PR mäßig raushaut.
Mir dem AB Deal hat man sich komplett verhoben. Und auch der war, wie wir heutzutage sehen, ja auch nicht zu Stärkung der eigenen Konsole gedacht. 3rd Party Unterstützung? Vielleicht durch Sega, ja. Aber halt auch nichts Exklusives. Für kleinere Entwickler ist die Xbox aufgrund der geringen Verbreitung unattraktiv..und das mehr denn je, seitdem die Gerüchte ala Microsoft goes Multiplattform nicht abreißen..und auch nicht klar zurück gewiesen wurden.
Und jetzt gehen wir mal zum Start der Konsolengeneration zurück. Man hatte gerade Bethesda gekauft, die Series selbst hatte zur Veröffentlichung weit mehr Potenzial als die One, mit der Series S gab es zudem ein preiswertes Einstiegsmodell. Gut, es hab die Pandemie, aber auch die hatte eher noch der Konkurrenz geschadet. Neue, interessante Spiele wurden angekündigt..klar,man würde weiterhin hinter der PS bleiben, aber das war kein verkehrtes Gesamtpaket.
Jetzt, ein paar Jahre später, ist davon wenig übrig. Ich glaube nicht, dass die Konsole Xbox noch lange Bestand hat, wenn es so weiter geht und sie nicht von Microsoft wieder ernst genommen wird. Dieser Sektor ist dort wohl inzwischen ein Nischenprodukt. Und man ist da jetzt halt auch, nicht ganz unschuldig, in einem Höllenkeislauf. Man muss Studios schließen um rentabel zu bleiben und Multiplattform veröffentlichen, der zeitgleiche Release auf PC scheint nicht mehr auszureichen.
Das alles hat Sony besser hinbekommen. Auch da läuft nicht alles rund, im Gegenteil. Und auch hier öffnet man sich schon dem PC Markt. Nur braucht man da eben nicht den in Relation gesehen, kleinen Xbox Markt. Aber man hat seine Fanbasis halten können und auch die Unterstützung der 3rd Party Publisher. Dort kann man es sich leisten ein Jahr ohne Exklusivtitel auszukommen, da liefern dann halt die 3rd Parties, siehe Final Fantasy 7 oder Stellar Blade.
Und auch wenn man hier sicher aufgrund obiger Zeilen den Eindruck gewinnen kann, ich mag meine Xbox Konsole. Ich bin nur wirklich fassungslos, wie Microsoft die zu Grabe trägt. Weitere Einsparungen sollen da ja folgen..mal sehen wie lange es Ninja Theorie nach Hellblade 2 noch geben wird..
Allgemein sehe ich aber den ganzen Weg der Spiele Industrie inzwischen noch kritischer als vor ein paar Jahren. Die goldenen Jahre scheinen da erstmal vorbei. Vielerorts wurde wohl mit größeren Gewinnen gerechnet und sich verkalkukiert, die ganzen Entlassungen in der Branche sprechen da ja eine deutliche Sprache. Da bräuchte es sicher auch mal eine Ursachenforschung. Von den großen Firmen werden die Kosten für die längere Entwicklungszeit wohl immer mehr in Richtung Games as a Service und Mikrotransaktionen abgefangen, zu Lasten der Spiele Qualität. Anders kann man es wohl nicht auffangen. Und ich denke, es wird immer mehr in Richtung Multiplattorm gehen, was zumindest ein guter Schritt wäre.
Meine Hoffnungen liegen da aber inzwischen mehr im Indiebereich. Gerade kleinere und nicht Triple A (oder Quadrible A Spiele, danke @Ubisoft) Titel haben mich die letzten Jahre eher begeistern können.