Nach knapp 40 Stunden und dem Abschließen der eigentlichen Haupftstory bleibt es in etwa bei meinem Fazit.
Story of Seasons ist ein schön aufgemachtes Farmspiele, welches vieles richtig macht, gerade zu Anfang auch unheimlich motiviert, allerdings auch einige kleinere Schwächen hat.
Mir denen möchte ich auch anfangen. Die Hauotstory beispielsweise. Eine Farming Sim braucht diese nicht wirklich, und hier ist sie auch eher Beiwerk und relativ belanglos. Wenn ich aber schon eine kleines Dorf so ausbauen soll, dass dort Luxusschiffe halten, dann sollte das etwas besser dargestellt werden. Man ist zudem auch immer nicht recht schnell damit fertig, zumindest habe ich bei mir noch mehr als genügend auf der eigenen Farm zu tun. Da hätte man die Hauptstory etwas besser an den Fortschritt anpassen können..wobei sie wirklich nicht relevant ist. Oder mna hätte die abzugebenen Gegenstände etwas erhöhen können, so das es mehr fordert.
Das Museum ist eine super Idee, erinnert etwas an das Gemeindehaus in Stardew Valley. Hier ist es aber schade, dass ich für die abgegebenen Gegenstände außer zu erwerbenen Repliken nicht wirklich etwas erhalte.
Und manchmal übertreibt es das Spiel mit den Ressourcen ein wenig, wobei hier einige relativ egal sind, andere umso wichtiger. Fischen fand ich beispielsweise von den Gewinnen her etwas zu gering, hier zählen mehr die angebauten Sachen und vor allem Edelsteine. Das ist relativ realistisch, ja, aber diesen Aspekt legt man dann auch eher zur Seite, gerade da es wenig Anreize gibt wirklich alle Fische zu sammeln. Ähnlich sieht es beim Pflanzen von Bäumen aus, die nur zweimal pro Monat Früchte geben und gerade zu Anfang überteuert sind.
Genug gemeckert. Im Kern macht Story of Seasons eine ganze Menge richtig. Die Karte selbst ist recht klein, beinhaltet eigentlich auch nur die Stadt sowie die erweiterbare Farm und einige Spezialbereiche. Das kommt dem Spielfluss zugute, auch wenn die Ladezeiten gerade in die Stadt hinein merklicher ausfallen.
Als Farmer hat man mehr als genug zu tun, dafür sorgen allerhand Tiere, anpflanzbare Sorten von Obst, Gemüse und Pflanzen, vor allem aber wurde hier recht viel Wert auf ein Herstellungsmanagement gelegt. Viele Rohstoffe müssen weiterberaerbeitet werden, hier ist man wirklich genug beschäftigt. Drei unterschiedliche Minen gibt es natürlich auch.
Nebenbei freundet man sich mit der Stadtbevölkerung an, baut seinen Hof aus und kann natürlich auch wieder Heiraten. Es gibt über 30 Bewohner, welche bei gestiegenen Freundschaftswert mehr von sich preis geben und jeweils kleinere, meist eher witzigere Geschichten von sich geben. Später kommen auch Gnome, die euch mit Sachen hilfreich unterstützen und spezielle Bereiche hinzu, die u.a. Minispiele beinhalten.
Unterteilt ist das ganze wieder ein vier Jahreszeiten mit unterschiedlichen Anpflanzungsmöglichkeiten sowie je zwei Festaktivitäten pro Monat. Wer neue Fische, Schätze oder Wildtiere photografiert, der darf sie ins Museum bringen und sich hiernach Repliken für die eigene Farm kaufen.
Das ist auch eine große Stärke des Spiels, die Farmgestaltung. Diese darf man größtenteils frei nach Lust und Laune verwalten und da gibt's auch einige durchaus nette Sachen für. Die comicartige Grafik ist sehr charmant, die Steuerung beim Hacken oder plazieren leider nicht allzu genau, bei "Luftschlägen" verliert man aber zumindest keine Energie.
Alles in allem ist Story of Seasons ein Farming Spiel alter Machart, verfeinert mit einigen Sachen wie dem Herstellungspart aus My Time of Portia oder dem Gemeindehaus (Museum) aus Stardew Valley. Das macht das ganze abwechslungsreicher, da es mehr als genügend zu tun gibt und auch die täglich nutzbare Zeit und Energie gut angepasst wurde. In diesem Bereich ist es deutlich besser als das ähnlich gelagerte Harvest Moon One World, was auch für das Gesamtergebnis gilt.
Für (reguläre) 19,99 Eur gibt es zudem noch einen Season Pass zu erwerben, der neben neuem Anziehsachen auch drei neue Gebiete mit insgesamt 12 neuen Charakteren, größtenteils aus älteren Story of Seasons Spielen, bietet. Das ganze wird in monatliche Häppchen aufgeteilt, bis Ende August die letzten Inhalte folgen.
Es ist übrigens auch durchaus ein schönes Spiel für kleinere Kinder ab 6 bis 8 Jahren. Wirkliche Gewalt bis auf das Kloppen einiger maulwurfsartiger Wesen in der Mine gibt es nicht, auch die eigentlichen Dialoge sind kindgerecht. Die einzelnen Herstellungsprozesse können aber ein wenig Einübungszeit erfordern.
Fazit: Ein gut und liebevoll aufgemachtes Farming Spiel der alten Schule mit einigen sinnvollen Neuerungen und massig zu tun, auch wenn es hinsichtlich Umfang hinter Stardew Valley bleibt. Story und Museum hätten etwas ideenreicher gemacht werden können, insgesamt aber ein gelungenes Faremerlebnis.
82%