Noch ein Erfahrungsbericht vom Wochenende mit State of Decay 2 Update 21.2, auch falls es kaum jemanden interessiert.
Seit geraumer Zeit verbessert UL die ursprünglich zweifelsfrei bescheidene KI der Verbündeten und deiner direkten Begleiter.
Während ich es immer als eine schöne und spannende Idee empfand, Begleiter dabei zu haben, so wurde spätestens mit Einführung der Albtraumschwierigkeit klar, dass die suizidal veranlagte Begleiter-KI weit unter dem Niveau von Weißbrot agierte.
Nach und nach wird sie aber echt immer brauchbarer. In jedem Update steht mindestens eine Verbesserung in den Patchnotes. Also wollte ich der KI eine neue Chance geben, zumal sie in vielerlei Hinsicht eine extrem starke Unterstützung sein könnte. Denn sie verbraucht keinerlei Munition, scheint fast nie zu ermüden und verursacht kaum Aufmerksamkeit (Lärm) bei den Zombiemassen.
Ich berichte von Nightmare, denn in den anderen Modi ist es einem erfahrenen Spieler kaum möglich, einen Überlebenden zu verlieren.
Zuerst der Kampf. Hier wurde viel verbessert. Die KI stürmt nicht mehr voran und will alles in Nahkampf erledigen. Das führte seit Nightmare zum sicheren, schnellen Tod durch Blutseuche bei Seuchenherzen und Plague-Juggernauts. Begleiter nutzen endlich ihre Schusswaffen, wenn der Spieler durch seine Spielweise in den Kampf geht. Wenn man geduckt ist, signalisiert das der KI eben NICHT anzugreifen. Sie bleibt geduckt hinter einem, solange sie nicht selbst angegriffen wird. Endlich! Zudem trifft die KI endlich entsprechend ihrer Skills. Ein Begleiter mit vollem „Revolverheld“ landet einen Headshot nach dem anderen - auch bei Ferals! Auch meidet die KI mittlerweile aktiv Areaeffects wie Feuer, Bloatergas und Blutseuchewolken. Allerdings gelangt sie dabei an ihre Grenzen, wenn sie z.B. in einer Raumecke in der Geometrie gefangen ist. Das kann noch immer zum schnellen Tod durch Dauerausweichen gegen eine Wand in einer Wolke führen. In freiem Gelände wird es allerdings nicht mehr vorkommen, dass die KI vollkommen verblödet immer und immer wieder die gleiche Wegfindung durch das Bloatergas antritt.
Beim Schleichen verhält sie sich vorbildlich und profitiert auch vom Geruchsblocker (Scentblock), den man selbst benutzt hat. D.h. die Zombies bemerken sie ebenfalls nicht,obwohl man ihr keine Extradosis verabreicht hat.
Um die Dummheit ein wenig zu kompensieren, scheint die KI auch weiterhin nur einen prozentualen Teil des Gesamtschadens zu erleiden, den man als aktiver Spieler erleiden würde. Nice.
Sie taugt echt mittlerweile zu mehr als nur einem suizidalen Muli.
Ich habe meinem Begleiter ein schallgedämpftes Kaliber .50 Scharfschützengewehr in die Hand gedrückt. Oh,yeah! Sie hat unendlich Munition und erledigt gepanzerte Zombies mit einem Schuss. Juggernauts werden mit jedem Schuss gestaggert und wenn man nicht aufpasst, killt sie die Riesen mit nur fünf Schuss, bevor man den Einfluss selbst einsacken kann. Gegen Zombiemassen ist sie manchmal überfordert, aber man soll sich ja ergänzen: Ich binde die Trashmobs einer Horde im Nahkampf, während die KI von hinten alles regelrecht zerpflückt.
Weiterhin nervig beim Kämpfen nah beieinander ist die Interaktion. So startet immer wieder ein Dialog mit der KI mitten im Kampf, weil die Exekution eines Zombies auf derselben Taste liegt. Das kann nervig und frustrierend werden.
Mein Fazit:
Endlich bringt es auch auf hohen Schwierigkeitsgraden etwas, einen Begleiter mitzunehmen. Während einer Mission kann man hin und her wechseln. Das ermöglicht schöne Synergieeffekte in den Skills. Einer ist Scout, einer der Schleicher. Einer nutzt schwere Waffen, einer schnelle leichte. Wenn man einen Begleiter mit dem fünften Skill „Fahrer“ hat, werden Plündertouren besonders effektiv. Dann wechselt man zum Fahrer, wenn man im Auto unterwegs ist und profitiert von geringeren Spritverbrauch sowie der erhöhten Widerstandskraft des Fahrzeugs.
Der immersive Spaß ist auch viel höher. Die situationsbedingten Kommentare des Begleiters sind manchmal urkomisch und man hat das Gefühl, ein echtes Team zu sein. In Nightmare hilft es immens, mit der knapp bemessenen Munition viel besser klarzukommen.
Meine klare Empfehlung, dem Communitycoop im Feld eine Chance zu geben!