In einem hat er Recht.
Entweder man mag den Film oder hasst ihn, da werden sich noch viele in den nächsten Jahren in irgendwelchen Foren die Köpfe blutig schlagen.
Ich würde es auch ein bisschen anders formulieren, obwohl ich weiß, wie du es meinst.
Das Schöne an der Kritik ist, dass sie eine sehr, sehr ambivalente Sicht auf die Dinge zulässt. Der Autor ist sich seiner Zwitterrolle sehr wohl bewusst, einerseits Fan, andererseits aber auch Kritiker zu sein. Und genau das verstehe ich auch - er muss bei diesem Film (wahrscheinlich bei diesem mehr, als bei jedem Film davor) zwischen Emotion und Ratio hin- und herschalten.
Er liebt ihn, er findet ihn "billig" (im Sinne von billig gelöst), er hat Verständnis, er hat kein Verständnis - und das immer wieder im Wechsel. Sowas kann einen ziemlich aus dem Gleichgewicht bringen.
Ich kann das nachfühlen, weil es mir genauso ging: Ich wollte den Film mögen, aber es gab immer wieder diese Entscheidungen und Plot Conveniences, die es mir unmöglich machen. Ja, er fühlt sich manchmal einfach gut und richtig an, aber er ist als Film einfach schlecht, weil er nicht als Film funktioniert.
Auch in mir hadern Fan der Serie mit dem Kritiker und dem Cineasten, der nun einmal auch in den Kontext setzen muss. Und bei mir überwiegen einfach die Frustmomente gegenüber den richtig vielen, tollen Szenen, die der Film auch hat. Deswegen ist für mich "Der Aufstieg Skywalkers" eben nur eine riesengroße Enttäuschung (mit der ich aber im Verlauf der Zeit immer mehr meinen Frieden mache, ohne dass ich ihn öfter sehen muss), aber er ist eben auch kein Totalflop.
Aber Star Wars war einfach nie nur so ein Ding für das Mittelmaß - entweder gab es die richtigen Heuler, und dann gab es dagegen auch die richtigen Highlights. Aber dieser hier ist im Kern ein (wie er richtig beschrieben hat) "Best Of"-Album, das ihn leider zu einem schlechten, weil unlogischen Film macht.
Wenn wir schon in diesem Genre (SciFi-/Fantasy) sind, dann muss ich leider sagen, dass es Disney besser kann, nämlich mit den MARVEL-Filmen und der (bisher) 22 Filme umspannenden Reihe, die in sich viel geschlossener wirkt, also diese, neun Filme umfassende Skywalker-Saga.
Auch wenn "Avengers: Endgame" auch den leichten Eindruck eines "Best Of"'s erweckt, so ist er trotzdem ein guter, eigenständiger Film, der auch funktioniert, selbst wenn er einige seltsame Entscheidungen oder Plot Conveniences benutzte. Davon ist "Der Aufstieg Skywalkers" leider meilenweit entfernt.