Khorny
Rentenbezieher
Ich glaube das ist allgemein ein Problem bei jRPGs. Irgendwelche Next-Gen Fassungen von Final Fantasy oder Dragon Quest kaufen die Leute auch, weil viele einfach große Fans der entsprechenden Franchises sind.Ich denke, es gibt da mehrere Faktoren. Die Persona-Fangemeinde ist schon sehr leidenschaftlich. Und sie bekommt halt nicht sonderlich oft neue Spiele. Grade im Vergleich zu anderen Franchises. Von daher wird "irgendwas Neues von Persona" wahrscheinlich einfach dankenswert angenommen.
Das spricht in jedem Fall dann sogar für die Royal. Aber man hätte die Geschichte auch eben als DLC-Erweiterung oder Upgrade verkaufen können, was man eben aus Profit Gründen dann nicht getan hat. Schon allein deswegen habe ich diese Fassung liegen lassen.Dann kommt halt auch noch dazu, dass Royal den ganzen DLC vereint, der zusammen genommen extrem teuer war.
Das ist mir noch nicht mal aufgefallen, aber ja, dass SP Management des Originals war eine Sache, die dem Titel gewissen Anspruch gab. Es war eben da auch von unschätzbarem Vorteil die Ärztin zu maximieren, um so an die tollen Anhänger zu kommen, wodurch man effektiv in späteren Palästen dann viel länger farmen konnte. Entsprechend hatte man mehr Freizeit und damit noch mehr Möglichkeiten, irgendwelche indirekten Buffs zu pushen. Wenn dies bei Royal schon von Beginn so ist, züchtet man natürlich komplette Monster.Du machst halt unfassbar viel Schaden und regenerierst nach jedem Kampf alle SP. Das nimmt halt eine Menge Grind aus dem Spiel.
Dann sind wir schon zu zweit.Insgesamt muss ich aber auch sagen, dass ich das Spiel zwar insgesamt großartig fand, aber eben auch nicht 95er-Metacritic-großartig.
Ich fand vor allem die Geschichte großartig, sowie auch überhaupt das (technische) Gesamtpaket. Gleichzeitig fand ich das Spiel (Original) schon sehr in die Länge gezogen und der ganze Schule und Soziale Kram, hat mich spätestens nach 80 Stunden nur noch genervt. Man hat mit sehr billigen Mitteln die Spielzeit erhöht und auch Mementos fand ich ab einem gewissen Punkt nur noch langweilig. Auch einige der Paläste waren gar nicht so überragend. Es gab ein paar echt Gute, aber den Rest fand ich eher so Mittelmaß.
Daher ist für mich auch P5 nicht dieses "eine Rollenspiel der letzten Generation", wie es von vielen schon nach Release bezeichnet wurde. Es hat wenn man ehrlich ist noch nicht mal besonders viel Tiefgang. (abseits der Story) Es setzt vielmehr auf eine sehr geschickte Formel, um eigentlich zu verschleiern wie wenig Content da drin steckt. Wobei diese Salamischeiben-Erzählweise hier auch gut funktioniert, aber dadurch ist es eben wie bei einem Visual Novel dann eine Einstagsfliege. Ein ziemlich schick präsentiertes Hamsterrad. Die Gebiete, vor allem in Tokyo sind wahnsinnig gut und authentisch, auch hat man den Plot wirklich sehr fein gesponnen. Aber gerade was alles dazwischen liegt, um genau diese großartigen Momente nochmal zu erreichen, rechtfertigt für mich augenblicklich keinen zweiten Durchgang.
Ich war mit dem Original rückblickend absolut zufrieden und es war ein sehr gutes Rollenspiel, aber nichts was ich jemals ein zweites Mal zocken wollte, was zugegeben aber ein Problem vieler moderner Rollenspiele ist. Da merkt man dann, dass heute viele Rollenspiele auch einen gewissen Schwerpunkt auf Spielzeit-Streckung legen. Für mich ist immer noch die PSX-Ära in Sachen jRPG unerreicht. Spiele wie Final Fantasy 7-9, Chrono Cross, Parasite Eve, Suikoden, Front Mission oder Valkyrie Profile könnte man z.B. beliebig oft durchspielen. Die Games wurden mit Liebe und Abwechslung in ihren jeweiligen Szenarien designt, wodurch man selbst im 5. Durchgang noch irgendwas Besonderes entdecken konnte. Dafür kann man diese Spiele mit genug Erfahrung auch irgendwann sehr schnell durchspielen. Ich finde bei Rollenspielen gehört auch ein gewisser Wiederspielwert mit dazu, aber dies ist etwas was sehr vielen Games heutzutage fehlt - nicht nur bei Rollenspielen.
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