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[PC/XBOX] Tutorial: Funknavigation

  • Themenstarter Gelöschtes Mitglied 234
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G

Gelöschtes Mitglied 234

Guest
Da in den kommenden Flugevents auch Funknavigationspunkte mit angegeben werden möchte Ich Euch recht laienhaft aber leicht nachvollziehbar die Funknavigation erklären. Ist wirklich sehr einfach, wenn man das Grundkonzept verstanden hat.


Zunächst einige Begriffserklärungen die man hier verwendet:
VOR/DMEVOR with Distance Measuring EquipmentVOR mit Entfernungsmessanlage
LOCLocalizerLandekurssender (Teil des ILS)
ILSInstrument Landing SystemInstrumentenlandesystem (Navigationshilfen für einen Landeanflug)

VOR/DME: In der Regel so um die 130NM Reichweite gibt Euch die Richtung zum Sendemast (VOR) und Eure Entfernung zum Sendemast (DME).
LOC: Gibt Euch die Richtung zur Landebahn. In der Regel so um die 22NM Reichweite. Man sollte hier in einem recht schmalen Korridor zum Localizer fliegen. Daher wird hier immer eine °-Zahl mit angegeben.
ILS: Hier wird die Flugrichtung und der Gleitpfad zur Landebahn übermittelt. Reichweite um die 22NM. Der Gleitpfad folgt einem bestimmten Winkel. Man sollte schauen wann der Gleitpfad vom Autopiloten erfasst wird und dann erst den APPR-Mode am Autopiloten einschalten. Man kann dies natürlich auch von Hand abfliegen. Alte Flugzeuge sind oft ILS-fähig haben aber nur eine rudimentäre Gyrosteuerung als AP.

Ich zeige hier eine sehr einfache Flugplanung einer Runde um den Flughafen EGLC herum.

Für ein Event könnten die Daten so aussehen:
Start:
EGLC, RW27
Heading 270° für die erste Steigphase
DME: TO Detling (DET) - Freq: 117,30MHz
Heading: 293° From DET 10NM

Ziel:
EGLC, RW27
ILS: 111,15 MHz (DME), 272°, GS5.5°

Das Ganze auf der Karte gezeigt:
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Hier die ILS Infos zur Landebahn. Es wird von der RW27 also in 270° gestartet. Daher sollte der Headingmode vor Start auf 270° gestellt werden. Dazu eine Steighöhe und steigrate eingeben. Für so eine kleine Runde reichen 3500-4500 Fuß. Damit kommt man erstmal auf eine sichere Flughöhe.

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Hier ein Bild des Funkfeuers DET mit seiner Freq. Da ist hier weit südlich des ILS Gleitstrahls bin habe ich mir hier eine Hilfslinie gezeichnet. Erreiche ich mit TO den Punkt DET werde ich mit From ungefähr 10NM mit Kurs 356° fliegen um auf eine Höhe des ILS Leitstahls zu kommen.

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Hier die gedachte Linie zu Ende geführt. Mit Roh habe ich hier händisch nur fürs Tutorial eine Orientierungslinie gemalt. Nach gut 10NM From DET kann ich also NAV 1 aktivieren und der Localizer bringt mich auf den Kurs der Landebahn. Wie im ersten Bild der ILS Infos gezeigt in ungefähr 270°. So aus der Erfahrung heraus würde ich sagen +/- 10° bis max. 15° sollte die Abweichung betragen. Sonst kann es sein, dass der AP das Localizersignal nicht sauber einfängt. Damit fliegt Ihr schonmal zielsicher Richtung RW27. Irgendwann wird der Gleitpfad eingefangen. Das sieht man daran, dass meist rechts irgendwo am Rand sich ein Marker von oben nach unten bewegt und in der Mitte einen Mittelstrich hat. Das Variiert je nach Flugzeug.

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Hier das Ganze im G1000

Die wichtigen Teile habe ich rot unterstrichen. Was müsst Ihr bei Eurem Flugzeug können:

1. Freq von Nav 1 und Nav 2 eingeben und diese von passiv auf aktiv setzen können
2. Das Heading einstellen können
3. Die aktive "Datenquelle" für die Navigation einstellen können (NAV1,NAV2, GPS, bei großen Flugzeugen FMS/FMC)

Primär müsst Ihr also gezielt von der GPS-Navigation auf die Funknavigation umstellen können. Dann natürlich im AP wissen wie Ihr nach Heading oder NAV fliegt. Das variiert bei den Flugzeugen erheblich und wird daher hier nicht beschrieben!

Hier beim G1000 habe ich auf dem CDI auf NAV2 gestellt. Oben seht Ihr die NAV-Frequenzen. NAV1 ist bei mir immer bei Anflügen das ILS und NAV2 immer sonstige Funkfeuer. Mit Hilfe der aktiven und passiven Frequenzen könnt Ihr also 4 unterschiedliche Frequenzen auf Knopfdruck gespeichert haben.

Heading steht hier auf 270° für den Abflug.
Nav 2 ist auf die Freq von DET eingestellt. Die Kursnadel Richtung DET gestellt. Das Nav 2 aktiv ist seht Ihr am LOC2. Der grüne Kursanzeigepfeil hat am Ende ein Pfeilsymbol, dass mir die Richtung anzeigt. Zwischen dem kleinen Flugzeug und dem "Endpfeil" gibt es noch ein kleines Dreieck. Befindet sich das Dreieck VOR dem Flugzeugsymbol fliege ich auf das Signal zu. Die Entfernungsanzeige muss geringer werden. Der "TO-Mode". Befindet sich das kleine Dreieck hinter dem kleinen Flugzeug entferne ich mich vom Funkfeuer. Die Entfernung zum Funkfeuer muss zunehmen. Der FROM-Mode.

Der FROM-Mode ist insofern wichtig, weil die Funkfeuer eben nicht immer so gesetzt sind, dass es für den eigenen Kurs passt. DET liegt S/O von EGLC. Also habe ich eine Hilfslinie nach norden gezogen um auf eine Höhe zum Flughafen zu kommen. Dann kann ich im Erfassungswinkel des ILS die RW anfliegen.

Ich werde demnächst einige Abende anbieten das mit Interessierten zusammen mal zu üben. Dabei ist es egal ob Ihr ne Cessna oder nen Airbus fliegt. Funknavigation geht immer .
 
G

Gelöschtes Mitglied 234

Guest
Gerne könnt Ihr hier Fragen stellen oder Eure eigenen Erfahrungen posten. Denkbar wäre noch eine erweiterte Betrachtung, wie man das mit der Flugplanung ganz ohne externe Tools mit dem MSFS2020 macht. Geht!! Inklusive "Hilfslinien".
 
G

Gelöschtes Mitglied 234

Guest
Hier noch ein paar Bilder von einem Airliner:

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TO - noch 5.2 NM zum Funkfeuer

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FROM - Bereits 8,1 NM entfernt vom Funkfeuer. Das Funkfeuer befindet sich in Richtung S/W von meiner derzeitigen Position aus.

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ILS Mode: Rechts der Gleitpfad. Entfernung zur RW noch 2,6 NM.

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Und so sah dann der geflogene Kurs aus. Rein mit Headingmode in Kombination mit der Funknavigation

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Hier habe ich das Heading nicht auf 270° sondern auf 240° gestellt. Damit zwang ich das Flugzeug nachdem ich NAV2 aktiviert habe eine Linkskurve zu fliegen. Der AP nimmt immer den Weg des geringsten Wiederstandes wenn es um Kurven geht. Möchtet Ihr eine bestimmte Kurve automatisch mit der Funknavigation anfliegen soll müsst Ihr das ggf. vorausplanen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

darshonaut

Rentenbezieher
Ich würde grundsätzlich empfehlen, das erstmal mit einem einzigen Flieger einzuüben, falls man das erlernen möchte.
Die Systeme unterscheiden sich da doch recht stark in der Bedienung, insbesondere wenn man ältere Flieger mit neuen vergleicht.
Funktionsseitig tut sich das aber nix. Auch ein G1000 kann sowas ganz prima.
Ich glaub ich hab es mit der Piper (Just Flight) erlernt, mit reinem Uhrenladen.
Aktuell über ich es mit dem G1000.

Das schöne ist, dass man jedes VOR oder NDB ja mit frei gewähltem Radius (Winkel) anfliegen kann wenn man den Course Regler nutzt.
Das finde ich ganz toll 😇
 
G

Gelöschtes Mitglied 234

Guest
Danke für den Hinweis mit dem Kursregler!! Das was wichtig ist habe ich leider vergessen. Es nutzt Euch überhaupt nix einfach die Freq. einzustellen. Ihr müsst die kursanzeige so einstellen, dass die Linie deckend zum Signal ist. Das wäre beim Autopiloten die Richtung, die der AP eindrehen wird.

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Hier ein Bild aus einem Schulungsflugzeug. Einem sehr alten ;-). Der Scottish Bulldog.

Ich fliege hier bewusst falsch um es Euch zu demonstrieren. Dort wo OBS steht habe ich den Kurz zum Funksignal eingestellt. Ca. 50°. Oben an der tatsächlichen Flugrichtung sieht man, dass ich in Richtung 345° fliege. Bis zum Signal sind es noch 23.3 NM.

Schauen wir doch mal was passiert wenn ich in diese Richtung falsch weiter fliege:
18839
Der "Richtungsstrich" für den korrekten Kurs weicht weiter nach rechts ab. Ich befinde mich also viel zu weit links vom Kurs.

18840
Hier habe ich am OBS gedreht und die Linie wieder in Deckung gebracht. Wenn ich jetzt sofort abdrehe in Richtung 55° werde ich wieder auf das Funkfeuer zufliegen.

In diesem Flugzeug ist anders als beim G1000 das Ganze in zwei Instrumenten untergebracht. Alles hübsch analog bis auf die Entfernungsanzeige.
 
G

Gelöschtes Mitglied 234

Guest
Die Scottish Bulldog ist ein hervorragendes Flugzeug um die Funknavigation zu lernen und üben. Fliegt sich klasse und schaut IMHO sehr gut aus.

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