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Marenian Tavern Story: Patty and the Hungry God

Marenian Tavern Story: Patty and the Hungry God
Genres
Strategy, Adventure, Role-playing (RPG)

StephanKo

Sonntagsfahrer
Sponsor
Homepage
Gerne: JRPG mit Farm/Sammelaspekten
Plattform: Android, PC, Playstation 4, Xbox One, Switch
Preis: je nach System und Variante (Android), Konsolenfassung liegen bei 19,99 EUR
Sprache/Text: - / englisch
WICHTIG: benötigt Grundrechte (Zugriff auf Freundesliste, Gametagstatistiken, etc.), ansonten startet das Spiel nicht.

Angeschaut auf: Xbox One


Bei Marenian Tavern Story handelt es sich um ein JRPG von Kemco. Euer Ziel ist es, mit der Hauptprotagonistin und einigen weiteren Helfern eine Taverne in einem Dorf wieder aufzubauen und zum laufen zu bekommen. Neben den klassisch anmutetenden Rundenkämpfen alá Final Fantasy (die klasischen Teile) geht es hauptsächlich darum Nahrungsmittel zu finden, welche ihr zum Kochen von knapp 600 Rezepten benötigt und diese dann in eurer eigenen Taverne verkaufen könnt.

Soweit, so interessant. Ich mag JRPGs, ich mag Farmingspiele. Die Geschichte ist relativ seicht und schnell erklärt: Euer Vater hatte Schulden bei der Bank und konnte diese nicht zurückzahlen, so das seine Taverne zwangsenteignet wurde. Ihr als seine Tochter zieht nun mit eurem treu ergebenen Butler aufs Dorf, trefft dort eine seltsame Kreatur und beschließt mit Hilfe einiger Dorfleute die dorfeigene, heruntergekommene Taverne wieder zu eröffnen. Hierzu benötigt ihr zunächst einmal Zutaten um die Gerichte überhaupt herzustellen. Finden tut ihr diese, in dem ihr gewisse festgelegte Bereiche absucht, bei denen ihr auch auf Gegner treffen werdet. Die Kämpfe werden in typischer JRPG Manier ausgetraten. Euer Team besteht auch drei Personen die am Kampf teilnehmen können; anfangs sind es auch nur drei Charaktere, später kommen weitere hinzu die ihr auswechseln könnt. Hier kommt auch die erste Besonderheit: Eure Charaktere leveln nicht durch die Kämpfe. Sie erhalten zwar gewisse Spezialboni wie starke Angriffe etc. wenn sie am Kampf teilnehmen, im Kampflevel stärker werden sie aber durch das von euch gekochte Essen; hier gilt, je stärker das Essen, um so höher die Buffs und Erfahrungswerte.

Das Spiel ist im Tages- und Wochenrythmus aufgebaut, eine Woche hat vier Spieltage. Ihr könnt an einem Tag immer nur einen Bereich zum Absuchen auswählen, danach geht es wieder ab ins Dorf, Rezepte kochen und abends in der Taverne verkaufen. Wer nicht alle Zutaten gefunden hat, der kann diese auch im örtlichen Handel kaufen, wobei das natürlich recht schnell ins Geld geht; besser ist hier auf alle Fälle es selbst herzustellen, wenn man denn die notwendigen Zutaten hat: Wer beispielsweise Brot backen möchte, der benötigt zunächst mal Mehl und natürlich einen Ofen. Einen Salat könnt ihr nur herstellen, wenn ihr die entsprechenden Zutaten, beispielsweise Früchte oder Gemüse hat.

Das Kochen selbst ist einer der Grundpfeiler des Spiels; ihr benötigt hierfür neben den Zutaten auch die Rezepte, welche ihr entweder von Dorfleuten erfahrt, kaufen oder finden könnt. Gekochtes Essen ist einerseits für die Entwicklung eurer Charaktere und nützlicher Buffs im Kampf wichtig, desweiteren ist es eure einzige Einahmequelle, es gibt weder nach Kämpfen Geld noch könnt ihr dieses durch (Neben)quests verdienen.

Zweiter wichtiger Aspekt: Die Kämpfe. Ihr habt eigentlich in fast jedem Gebiet welches ihr nach Zutaten erkundet auch Gegner. Hierbei handelt es sich um Zufallskämpfe, bei denen meist 1 - 4 Gegner sowie eure 3-er Gruppe Kämpfe miteinander austragen. Es gibt die grundlegenden, typsichen JRPG Kampftaktiken; normaler Angrife, Zauber, Skills. Meist erhaltet ihr weitere Kochzutaten nach einem gewonnenen Kampf, ab und an finden sich aber auch Juwelen. Dies ist so gesehen eine Zusatzwährung, die euch die Möglichkeit gibt gewisse Sachen "einzukaufen"; beispielsweise Gegendstände mit hohem Verkaufswert, mehr Platz für eure Lebensmittel, Erhöhung von Angriffs- und Defensivkräften, etc.


Damit wäre eigentlich alles über das grundlegende gesagt. Die Texte sind in englisch, hier reicht allerdings ein leichtes Schulenglisch aus. Man spricht zwar mal mit dem ein oder anderen Dorfbewohner oder der Party, aber wirklich wichtig oder umfangreich sind diese Gespräche nicht.

Da kommen wir auch zu dem Haupt"problem" dieses Spiels: Kemco ist ein Hersteller von Handyspielen und überträgt diese in großen Massen auch auf die Konsolen. Und man merkt diesem Spiel an das es ursprünglich für eben diese Handys entwickelt wurde. Angefangen bei der Grafik, die sehr einfach gehalten ist. Das wäre nicht mal so schlimm, aber alles andere ist halt auch einfach gehalten. Beispielsweise die Kämpfe; abgesehen von ein paar größeren Levelbossen braucht ihr eure Fähigkeiten eigentlich überhaupt nicht. Schaut einfach nur das ihr durch Kochen ein paar Levels höher als die empfohlene Levelstufe macht, dann könnt ihr die Kämpfe auch im Automatikmodus laufen lassen; eine wirkliche Herausforderung sind sie nicht. Die Zufallskämpfe sind recht oft, allerdings auch fast alle innerhalb von ein paar Sekunden beendet.

Die Grundidee ist ja durchaus interessant; ich suche unterschiedliche Gebiete auf, sammle Ressourcen um diese dann abends gewinnbringend zu verkaufen und den Rest dann zum Aufleveln meiner Party zu nutzen. Nur leider mangelt es in diesem Bereich an der Umsetzung; einige Grundzutaten erhalte ich einerseits durch den automatisiert laufenden Garten hinter meinem Haus, zum anderen kann ich sie mir auch kaufen. Das ist teurer, aber an Geld mangelt es in diesem Spiel eigentlich selten. Man geht also täglich einmal auf einen gewissen Bezirk, sammelt Ressorucen, kämpft ein paar - langweilige - Zufallskämpfe und geht dann wieder nach Hause, kocht Gerichte und das wars. Jeden Tag. 600 Rezepte, die man teils auch selbst herausfinden muss klingt toll; aber im Endeffekt nimmt man einfach die meist bringenden, kauft sich dafür ggf. noch die Zutaten und gut ist. Denn wirklich Geldsorgen hat man nicht, es gibt da ja noch dieses Juwelsystem: Ein typischer Kleinod von Handyspielen, gerade bei den kostenlosen Varianten; ihr erhaltet immer mal wieder ein paar in den Kämpfen, die ihr beispielsweise für teuer zu verkaufende Gegenstände investieren könnt. Im -wahrscheinlichen- Gegensatz zur kostenfreien Handyversion könnt ihr keine weiteren mit Echtgeld kaufen. Was aber auch nicht wirklich relevant ist, da die Kämpfe komplett anspruchslos sind. Bis auf einige der "Boss"kämpfe reicht es vollkommen aus eure Party durchs essen ein paar Level über den empfohlenden Level der Gebiete zu erhöhen, den Rest macht der Auto-Kampf. Die Gebiete selbst sind ebenfalls überschaubar, sowohl in der Masse als auch in der eigentlichen Gebietsgröße.

Ein - zumindest für mich - weiterer und umso größerer Kritikpunkt:
Das Spiel verlangt zumindest in der XBox Version grundlegende Rechte, beispielsweise den Zugriff auf Statistiken des Gamertags oder Zugriff auf Freundeslisten; ohne diese Einwilligung lässt sich das Spiel nicht starten!! Es werden zwar keine wirklich relevanten Sachen wie Bankverbindung, etc. abgefragt und wahrscheinlich sind diese Zugriffsrechte auch in den meisten großen Spielen in den Nutzungsbedinungen hinterlegt. Dennoch hinterlässt das für mich - gerade auf Konsole - einen sehr faden Beigeschmack. Wie gesagt, ich gehe davon aus das ähnliche Zugriffsrechte auch bei größeren Spielen einfach in den Nutzungsbedingungen hinterlegt sind. Aber man sollte bei solchen Download only Spielen doch bitte VOR einem Kauf klar definieren WELCHE GENAUEN Rechte das Spiel benötigt um gestartet zu werden. Es ist jetzt nach Headliner das zweite Spiel aus dem asiatischen Raum, wo mir diese Problematik aufgefallen ist, wobei Headleiner zumindest auch ohne Einwilligung startet. Man kann dem Spiel die Rechte schnell wieder entziehen, aber wie gesagt, ohne das man diese erteilt wird das Spiel nicht starten.

Lohnt sich überhaupt der Aufwand? Das kommt darauf an, was ihr von dem Spiel erwartet. Marenian Tavern Story macht durchaus für einige Stunden Spaß. Diese Variante seine Rohstoffe durch Sammeln und Kämpfen zu erwirtschaften gibt es ja beispielsweise auch bei Moonlighter; nur dieses bietet eben auch deutlich mehr Abwechslung durch zufallsgenerierte Level. In Marenian Tavern Story sind die - überschaubaren - Level immer gleich, nur in zwei Schwierigkeitsstufen. Eure Taverne verbessert sich mit der Zeit, ebenso kommen mehr Besucher ins Dorf; gerade zweiteres scheint mir nach knapp 10 Stunden aber keinerlei große Bedeutung zu haben, denn wirklich ändern tut sich nichts. Auch bei den Jahreszeiten - zumindest Sommer und Herbst - tut sich grafisch überhaupt nichts. Die Kämpfe sind bis auf wenige Ausnahmen langweilig und die täglichen Aufgaben werden es halt auch recht schnell. Es fordert halt auch nicht wirklich. Die Gespräche sind auch eher einfach gehalten und nicht wirklich aussagekräftig. Im Endeffekt macht man jeden Tag das gleiche: raus zum Kämpfen und Zutaten sammeln, wieder nach Hause Essen kochen, Party und Taverne aufleveln, fertig. Für eine kurze Runde zwischendurch ist das durchaus mal in Ordnung, aber längerfristig fehlen Herausforderungen, Ideen und in vielen Aspekten mangelt es einfach an einer besseren Umsetzung der eigentlich interesssanten Thematik.
 
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