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The Legend of Heroes Reihe (Trails/Kiseki) von Falcom

Khorny

Rentenbezieher
Inzwischen 36 Stunden auf der Uhr. Mitten in Kapitel 4 von Zero.

Das Spiel ist schon ein halbes Visual Novel. Viel Text, aber sehr gut geschrieben. Sehr viele spannende Geschichten aus Crossbell, immer wieder schöne und abwechslungsreiche Nebenquests inklusive. Einzig irgendwelche Zutaten, Fisch oder Koch Aufgaben habe ich bisher erfolgreich ignoriert und daher auch bis auf 2 Ausnahmen links liegen lassen.

Zum Plot kann ich insgesamt noch gar nicht so viel sagen, auch wenn zunehmend der politische Strang der Story heraussticht. Noch könnte ich aber nicht mal sagen, wer am Ende wohl der große Gegenspieler sein wird. Den Spannungsbogen beherrscht Nihon Falcom jedenfalls exzellent.

Auch so in Sachen Abwechslung hat es mich bis dato zufrieden gestellt. Immer wieder gibt es thematisch sehr stimmige Nebenschauplätze, wodurch der an sich trockene Polizisten-Alltag etwas aufgelockert wird. Hätte ich dieses Spiel Ende der 90er gespielt, hätte ich auch die Technik wohl richtig gefeiert, für heutige Maßstäbe sieht es natürlich bei weitem nicht so schick aus. Grob könnte man es aber problemlos als kleinen Bruder von z.B. Grandia 2 einordnen.

Was ein bisschen weniger gelungen ist, wäre die Balance ein paar weniger Kämpfe. An sich liefert Trails hier schon beste Spieltiefe, unheimlich viel strategisches Herangehen und spannende Encounter. Sieht man überhaupt kein Land, kann man praktisch jeden Kampf so lange vereinfachen bis es passt. Die meisten Kämpfe habe ich ingame bislang auf der normalen Stufe bestritten, wo Anspruch und Herausforderung grundsätzlich am besten schienen. Warum man bei ein paar Ausnahmen dann doch etwas daneben gegriffen hat? Schwer zu sagen. Selbst mit einer anderen Taktik hätte ich bei einen simplen Nebenmission-Kampf zuletzt jedenfalls kein Land gesehen, schließlich sind 6 gegnerische Züge in Folge, wobei jeder der Gegner ne fette AoE Attacke auspackt (bevor man selbst überhaupt im Zug dran ist) doch ne Menge Holz, zumal wenn jeder davon mit knapp 700 Schaden crittet. (bei 2000 Max HP!)
 

Khorny

Rentenbezieher
So, noch knapp 2 Monate bis zum Release von Azure.

Bis hierhin habe ich noch 2 Cold Steel Episoden und den dritten Teil in der Mache. Bin schon sehr gespannt auf Azure. Langsam artet die Reihe bei mir wirklich aus, zumal ich im Steamsale auch noch Trails in the Sky geschossen hab. :LOL:
 

Thommysoft

Moderator
Team
12. The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel 4 (Switch)

Was für ein würdeloser Abschluss der Geschichte.

Schade drum, aber da Du ja, wenn ich das richtig mitbekommen habe, nicht in VÖ-Reihenfolge spielst, wird das ja immerhin nicht Dein letzter Eindruck der Reihe bleiben.

Mal abgesehen davon, dass Reverie noch kommt und das morgen erscheinende Azure laut vieler Reviews das beste Trails sein soll, kann ich Dir auch Hoffnung für Sky machen.

Ich bin jetzt im finalen Kapitel von Sky SC. Und bisher geht es immer nur weiter aufwärts.

Da ich in VÖ-Reihenfolge spiele, muss ich leider hoffen, dass Reverie besser ist als CS4, von dem ich auch nur weiß, dass es von vielen Leuten als der schwächste Teil angesehen wird.

Übrigens gar nicht so einfach, sich über diese Spiele zu informieren und dabei nicht gespoilert zu werden. Aber bisher ist es mir gelungen.

PS
Ich habe übrigens mal den Threadtitel geändert, damit man den auch findet, wenn man nach Trails/Kiseki sucht. "Legend" und "Heroes" sind eher nicht so gute Stichwörter für die Suche.
 

Khorny

Rentenbezieher
Schade drum, aber da Du ja, wenn ich das richtig mitbekommen habe, nicht in VÖ-Reihenfolge spielst, wird das ja immerhin nicht Dein letzter Eindruck der Reihe bleiben.
Genau. Nach Trails from Zero folgten die vier Cold Steels nacheinander. Trails in the Sky und Azure, genau wie Into Reverie sind noch offen.

Mal abgesehen davon, dass Reverie noch kommt und das morgen erscheinende Azure laut vieler Reviews das beste Trails sein soll, kann ich Dir auch Hoffnung für Sky machen.
Besitze ich übrigens seit Steam Sale schon Teil 1, mangels viel PC Auslastung aber noch keinerlei Bestrebung das anzuspielen.


Da ich in VÖ-Reihenfolge spiele, muss ich leider hoffen, dass Reverie besser ist als CS4, von dem ich auch nur weiß, dass es von vielen Leuten als der schwächste Teil angesehen wird.
Dann bin ich beruhigt, damit nicht alleine zu stehen. @yopparai meinte auch, ich hätte den Fehler gemacht alle Trails in relativ kurzer Zeit zu spielen, was natürlich eine gewisse Übersättigung erzeugt. Bei knapp 300 Stunden Plot, wenn auch nicht direkt am Stück, hat man nach fünf Spielen eben auch mal das Gefühl, die Reihe mit Diplom studiert zu haben.

Gestern Abend bin ich dann übrigens noch über ein True Ending bei Youtube gestolpert, bzw. Secret Ending und habe mir endlich den Charakter Trailer zu Into Reverie angesehen, welcher seit paar Tagen veröffentlicht war, da wollte ich mich aber nicht vor dem Ende von Cold Steel spoilern.

Das Ende (True End) hätte meinen Eindruck wohl etwas gerettet.

Scheinbar habe ich aber dafür irgendeine Nebenmission im letzten Kapitel übersehen, schade. Auf die Idee, das es mehrere Enden geben könnte (ein Secret gibts auch noch?) wäre ich nie gekommen, schließlich haben alle Vorgänger auf sowas verzichtet.

Insgesamt muss ich sagen, hatte die Trails of Cold Steel Reihe gleich drei erhebliche Schwächen für mich:

1. Ihren Hauptcharakter. Ohne darauf jetzt näher eingehen zu wollen, möchte niemand spoilern. Dabei meine ich aber gar nicht die Person an sich, sondern eher den zu krassen Fokus.

2. Die "Formel" der Spiele.

Kennt man einen, kennt man nahezu alle Teile. 1 und 3, bzw. 2 und 4 sind sich auch sehr ähnlich. 1 und 4 wirkten dabei erheblich gestreckt. 2 war vom gesamten Spielverlauf der beste Teile, mit tollem Finalpart, wobei der Final Part von Teil 3, mit der ganzen Dramaturgie dann für mich die Pole Position eingenommen hat. Teil 4 begann dann mit Cliffhanger und Badass Intro, hat sich dann aber leider zunehmend in zu viel Füllmaterial verlaufen.

Ich habe mit jRPG halt in einer Zeit angefangen wo viele Spiele noch keine "Formel" nutzten, sondern einfach nur großartige Rollenspiele waren. Wobei es die Formeln auch damals schon gab, siehe Dragon Quest, Pokemon etc.

3. Der Fanservice.

Während Teil 1 und 2 zwar schon bekannte Orte und auch Personen gezeigt haben (was okay ist, schließlich alles in der gleichen Welt), ging man bis Ende des 2. Teils noch sehr sparsam damit um, Charaktere aus vorherigen Spielen zentral einzubauen. Der Fanservice ist hintenraus dann leider ziemlich eskaliert. Falcom hat auch ähnlich wie Monolith einfach ein offensichtlich schwieriges Verhältnis dazu, Charaktere "loszulassen". Dadurch wächst der Cast im Prinzip wie ein Harem immer weiter an, was aber durch Punkt 1 oben dann wieder untergraben wird.

Ich hoffe Into Reverie wird seinem Ruf als besseres Spiel gerecht, und das man dann auch mit den Crimson Sins irgendwann tolle Spiele bekommt. Mit denen möchte ich mich aber noch nicht beschäftigen.
 

Thommysoft

Moderator
Team
Dann bin ich beruhigt, damit nicht alleine zu stehen. @yopparai meinte auch, ich hätte den Fehler gemacht alle Trails in relativ kurzer Zeit zu spielen, was natürlich eine gewisse Übersättigung erzeugt. Bei knapp 300 Stunden Plot, wenn auch nicht direkt am Stück, hat man nach fünf Spielen eben auch mal das Gefühl, die Reihe mit Diplom studiert zu haben.

Ich weiß nicht, ob das ein Fehler ist. Das hängt halt immer davon ab, wie man gepolt ist.

Wenn ich etwas anfage, das mir gefällt, kann das auch gerne 200, 300 oder 400 Stunden dauern, solange die Formel für mich weiterhin interessant ist. In Skyrim habe ich für einen Durchgang 350 Stunden gebraucht, in Fallout 4 sogar 450 Stunden. Ich habe auch bei dem zwischenzeitlichen Wechsel auf die Playstation mal alle Assassin's Creed-Spiele von 2 bis Black Flag gespielt sowie in einem Sommer mal alle PS3-Ratchet & Clanks von Remaster des ersten Spiels bis zu Nexus. Das waren inklusive der Spin-Offs 10 Spiele.

Dafür komme ich wiederum überhaupt nicht damit klar, mehrere Spiele parallel zu spielen, solange das neben meinem Hauptspiel nicht irgendwelche Multiplayer-/Koop-Sachen oder so "Zwischendurch"-Spiele wie ein Rennspiel oder Bejeweled sind.

Grade bei story- und lorelastigen Sachen finde ich es eigentlich immer ganz hilfreich, wenn man davon möglichst viel an einem Stück spielt.

2. Die "Formel" der Spiele.

Kennt man einen, kennt man nahezu alle Teile. 1 und 3, bzw. 2 und 4 sind sich auch sehr ähnlich. 1 und 4 wirkten dabei erheblich gestreckt. 2 war vom gesamten Spielverlauf der beste Teile, mit tollem Finalpart, wobei der Final Part von Teil 3, mit der ganzen Dramaturgie dann für mich die Pole Position eingenommen hat. Teil 4 begann dann mit Cliffhanger und Badass Intro, hat sich dann aber leider zunehmend in zu viel Füllmaterial verlaufen.

Ich habe mit jRPG halt in einer Zeit angefangen wo viele Spiele noch keine "Formel" nutzten, sondern einfach nur großartige Rollenspiele waren. Wobei es die Formeln auch damals schon gab, siehe Dragon Quest, Pokemon etc.

Ich glaube, an der Stelle bin auch in einer ganz anderen Position, da ich eigentlich ein JRPG-Newcomer bin. Bis Dragon Quest Xi hatte ich nicht mal 10 JPRGs gespielt, weil ich das, was ich gespielt habe (außer Blue Dragon) eigentlich immer ganz gut fand, aber irgendwie nie so 100%ig damit warm geworden bin bzw. auch nie die richtigen Spiele des gleichen Genres gefunden habe, um in dem Genre weiterzumachen.

Von daher sind die Formeln, die da benutzt werden, für mich halt auch noch lange nicht ausgelutscht. Klar, ich kann sie durchaus schon erkennen, aber bisher stören sie mich nicht, weil sie halt in gewissen Bereichen komplett andere Formeln sind als die von CRPGs. Und wenn wir mal ehrlich sind, nutzen auch viele CPRGs/WRPGs gewisse Formeln immer wieder.

3. Der Fanservice.

Während Teil 1 und 2 zwar schon bekannte Orte und auch Personen gezeigt haben (was okay ist, schließlich alles in der gleichen Welt), ging man bis Ende des 2. Teils noch sehr sparsam damit um, Charaktere aus vorherigen Spielen zentral einzubauen. Der Fanservice ist hintenraus dann leider ziemlich eskaliert. Falcom hat auch ähnlich wie Monolith einfach ein offensichtlich schwieriges Verhältnis dazu, Charaktere "loszulassen". Dadurch wächst der Cast im Prinzip wie ein Harem immer weiter an, was aber durch Punkt 1 oben dann wieder untergraben wird.

Ich hoffe Into Reverie wird seinem Ruf als besseres Spiel gerecht, und das man dann auch mit den Crimson Sins irgendwann tolle Spiele bekommt. Mit denen möchte ich mich aber noch nicht beschäftigen.

Das ist tatsächlich etwas, was mich bei meinen Info-Streifzügen in Bezug auf die Trails-Spiele am meisten angesprochen hat.

Dragon Age, Baldur's Gate oder Mass Effect gehören zu meinen absoluten Lieblingsspielen aller Zeiten und auch zu den Spielen, zu denen ich nur nicht eine emotionale Bindung aufgrund des Gameplays aufgebaut habe, wie es z.B. bei immersiven Sims der Fall ist, wo für mich die Story und Charaktere nur Beiwerk sind, die gerne wirklich gut sein dürfen, wo es aber auch kein Verlust ist, wenn die Geschichte nur okay ist, solange das Gameplay stimmt.

Aber grade die BioWare-Spiele leben für mich von den Charakteren und davon, dass diese Charaktere über mehrere Spiele hinweg gepflegt und weiterentwickelt werden. Und für mich war das ein totales Verkauftsargument für die Trails-Spiele, das man hier ebenfalls Charaktere über mehrere Spiele pflegt und aufbaut.

Ich bin mal gespannt, ob ich vielleicht irgendwann auch als zuviel empfinde, aber es gibt halt einen Grund, dass Reihen wie Dragon Age, Mass Effect oder eben auch die Trails spiele eine so leidenschaftliche Fanbase haben, die diese Spiele weit populärer erscheinen lassen, als sie es an ihren Verkaufszahlen gemessen eigentlich sind. Und der Grund sind letztlich die Charaktere und ihre Geschichten.

Es gibt eine ganze Menge AAA-Blockbuster, die weit mehr verkaufen als die genannten Spielereihen, für man die man aber auf Youtube oder generell im Netz weit weniger Lore- oder Ranking-Videos findet. Von Fan-Art oder Fan-Fiction mal ganz abgesehen, aber das ist mir dann ehrlich gesagt auch wieder zuviel.

Letztlich ist das immer ein zweischneidiges Schwert, weil man es mit dem Fanservice auch übertreiben kann, aber letztlich würde den Spielen ohne den Fanservice auch ihre Kernidentität fehlen.

Und ja, ich fand's auch nicht so ganz passend, dass in einer der BioWare-Serien ein Charakter praktisch von den Toten aufersteht, wenn man vorher ein bestimmen Pfad gewählt hat. Das war zwar nicht mein Pfad, weshalb ich da nachträglich nur von gelesen und es nicht selber erlebt habe, aber unpassend fand ich es trotzdem.
 

Khorny

Rentenbezieher
Ich weiß nicht, ob das ein Fehler ist. Das hängt halt immer davon ab, wie man gepolt ist.
Es ist bestimmt kein Fehler. Eine Reihe am Stück zu spielen, wenn alle Teile bereits erschienen sind? Why not.


Dafür komme ich wiederum überhaupt nicht damit klar, mehrere Spiele parallel zu spielen, solange das neben meinem Hauptspiel nicht irgendwelche Multiplayer-/Koop-Sachen oder so "Zwischendurch"-Spiele wie ein Rennspiel oder Bejeweled sind.
Das funktioniert bei mir eigentlich gut, vorausgesetzt es sind verschiedene Plattformen. Neben Trails hätte ich aber kein anderes jRPG spielen können. Kleine Sachen oder komplett andere Genres funktionieren schon. Finde ich bei einer zeitintensiven Serien sogar wichtig, mal bisschen Pause zwischendurch zu haben.

Angefangen hatte ich mit Trails of Cold Steel 1 Anfang 2021. Bis 20 Stunden habe ich mich in 2021 noch gerobbt, dann 2022 nochmal 5 Stunden im Frühjahr - da war erstmal Sense. Erst Trails from Zero hat das Feuer für die Spiele so richtig entfacht. November bis Anfang September 2022 war Trails of Cold Steel durch. In weniger als 3 Wochen habe ich Trails of Cold Steel 2 durchgezogen, auch dank Weihnachtsurlaub und zeitweise 6-7 Stunden am Tag. Teil war dann direkt gestartet worden, Ende Januar dann durch. Teil 4 wollte ich da schon gemächlicher angehen, hatte sogar überlegt es nach Azure zu verfrachten. Kurz angespielt und knapp 1,5 Wochen liegen lassen, ehe ich dann doch Blut geleckt hatte. Das hat jetzt also 5-6 Wochen gedauert, wobei ich zeitweise mit müh und Not eine Stunde oder mehr pro Tag geschafft habe. Am letzten Wochenende dann mal 6 Stunden an einem Tag reingeknallt. Aber jRPG sind bei mir meistens wie Bücher. Das letzte Kapitel lässt mir kaum noch Ruhe und ich ziehe es meist Vollgas durch.

Hätte ich Trails of Cold Steel 4 auf "Nach Trails to Azure" gelegt, dann wäre mein Jahr 2023 komplett gecrasht worden. Ich weiß nicht wie lange man für Trails to Azure benötigt, aber 50 Stunden kalkuliere ich mal mindestens ein. Vor Mitte Ende April wäre das dann nichts geworden, dann hätte ich bis zum Reverie Release vielleicht noch 5-6 Wochen gehabt und es wäre in kompletten Zeitstress ausgeartet. Nun kann ich ganz entspannt beide Releases angehen. Rückblickend wäre es vielleicht besser gewesen, erstmal nach Cold Steel 2 bis Azure zu warten, denn Cold Steel 3 und 4 spoilern die Story von Azure zwar nicht... aber so viele Dialoge beziehen sich auf die Ereignisse, das man sich Bösewicht und Plot dann schon denken kann.


Ich glaube, an der Stelle bin auch in einer ganz anderen Position, da ich eigentlich ein JRPG-Newcomer bin. Bis Dragon Quest Xi hatte ich nicht mal 10 JPRGs gespielt, weil ich das, was ich gespielt habe (außer Blue Dragon) eigentlich immer ganz gut fand, aber irgendwie nie so 100%ig damit warm geworden bin bzw. auch nie die richtigen Spiele des gleichen Genres gefunden habe, um in dem Genre weiterzumachen.

Von daher sind die Formeln, die da benutzt werden, für mich halt auch noch lange nicht ausgelutscht.
Ich will Formeln auch nicht als grundsätzlich schlecht bezeichnen. Bei Trails of Cold Steel ist es eben ein immer gleicher Spielverlauf. In der Form funktioniert dies nicht ewig für mich, vielleicht war Teil 4 in der Beziehung aber einfach so ein typischer Finaler Part. Praktisch kannte man ja fast alle Schurken, somit war da wenig überraschendes dabei. Theoretisch hätte ich aber gerne mal wieder Rollenspiele ohne ne eindeutig erkennbare Formel. Das ich sowas bei den Trails nicht erwarten darf, habe ich inzwischen wohl eingesehen. Trails of Azure wird bestimmt auch so ähnlich sein wie Trails from Zero.


Das ist tatsächlich etwas, was mich bei meinen Info-Streifzügen in Bezug auf die Trails-Spiele am meisten angesprochen hat.
Dagegen spricht auch nichts. An sich ist eine Charakter Entwicklung und Charakter Treue in Spielen ja auch nicht zwingend sofort Fanservice. Weniger Fanservice hätte für mich den 4. Teil daher besser gemacht, denn Charakter Entwicklung kam mir stellenweise zu kurz, oder wurde einfach davon überrollt, das man einfach viel zu viele Charaktere im Kader hat. Zu einer glaubwürdigen Charakter Entwicklung bzw. Plot Entwicklung gehört für mich allerdings auch deren Ende.

Warum man für Star Wars Episode 9 z.B. wieder den Palpatine ausgraben musste, habe ich nie verstanden. Es fühlte sich so unnötig und falsch an, denn die Geschichte war an dem Punkt klar in Episode 6 beendet worden. Genau solche Momente gab es in Trails of Cold Steel 4 dann einfach zu viele. Manche waren sogar wirklich großartig, zumal sie die Rückkehrer plotseitig teils sehr gut verpackt haben. Hintenraus wurde es dann immer absurder. Wenn man Charaktere bis zu einem gewissen Punkt aufbaut, muss man deren Plot auch konsequent zu Ende spinnen.

Das beherrscht Falcom auch eigentlich ganz gut, nur die ganzen Wiederauferstehungen sind in der Summe einfach zu viele.

Ich glaube ein Problem vom Fanservice bei Falcom ist deren neue Ausrichtung. Dieses ganze Animezeug, mit Waifus und halbnackten Kostümen, Anzüglichkeiten und Slapstick hatten die früher so nicht. Falcoms alte Serien wie Xanadu und Dragon Slayer, ja selbst Ys waren einst sehr erwachsen und ernst gehalten, von der Grundstimmung dabei noch bisschen freundlicher als Diablo oder Dark Souls, aber schon deutlich mehr im Dark Fantasy gehalten als die heutigen Falcom Spiele.

Früher lieferte Falcom seriöse, ernste Spiele und tolle Plots mit packender Atmosphäre. Die Legend of Heroes Reihe hat in der Beziehung auch sehr stark angefangen, auch wenn ich die Trails in the Sky natürlich nur vom Hörensagen loben kann, aber Trails from Zero bekam diesen Spagat zwischen Anime und ernstzunehmendem Spiel noch deutlich besser hin. Bei Trails of Cold Steel kippte es gefühlt mit jedem Teil noch mehr in Richtung Anime-Cringe. Ich hoffe sie werden damit künftig etwas zurückfahren und sich wieder mehr auf die eigentliche Geschichte fokussieren. Was ich denen aber zu Gute halten muss, wie viele Details und selbst Nebenstränge da über Jahre am Leben gehalten werden. Selbst irgendwelche Nebenquest in Dörfern, wo man die Bewohner alle paar Spiele mal trifft, haben ihre eigene Geschichte und die wird konsequent weiter erzählt.
 

Khorny

Rentenbezieher
Okay, kleiner Nachtrag noch.

So wegen Anime und Charakterentwicklung. Was Anime angeht, sind mir viele Animes inzwischen zu albern, oder eben von dem vollgestopft, was man gemeinhin als Fan-Service kennt. Damit begeistert man sicher einen nicht unerheblichen Teil der Anime und Manga Community, aber für mich hat Anime und Co. eben in den 90ern angefangen. Da gab es zwar auch schon Dragon Ball und sowas, jedoch auch viele, sehr ernste und im Grunde reifere Animes, die gar nicht so sehr ins alberne abdriften wollten und einfach den entsprechenden Grundtenor durch ihre Serien oder Filme trugen.

Genau das meine ich, wenn bei Trails so irgendwie die Duftnote eine inzwischen andere ist. Das macht übrigens vor Charakteren auch nicht Halt, weshalb ich vorhin viel zu kurz gegriffen haben. Estelle z.B. soll in Trails in the Sky noch ganz andere Launen gezeigt haben als in den späteren Ablegern, wo sie fröhlich und teils übertrieben positiv rüberkommt. Bei Erstelle wurde der komplette Part ihres Charakterbogens einmal geändert.

Ähnliches ist mir auch beim Oberschurken von Trails of Cold Steel aufgefallen. Kurz vor dem Ende, bzw. schon am Ende, machte er mir einen viel zu bewussten, viel zu kontrollierten Eindruck, dafür das zuvor der Grund seines Handelns (und der Fremdbestimmung) offenbart wurde. Ich glaube Falcom ist gar nicht bewusst, was sie da für einen unfassbaren Bock geschossen haben. Das der Endboss Kampf auch der lahmste der gesamten Serie blieb, machte es nicht unbedingt besser. Die Endgegner von Zero, Trails of Cold Steel 2 und 3 waren richtig Badass.

Teil 4 lieferte hingegen einfach nur einen finalen Kampf gemäß Formel aller vorherigen, humanoiden Kämpfe. Plus bisschen Mech Gekloppe im Anschluss - irgendeine Badass Karnation wäre wohl zu teuer gewesen, oder man in der Beziehung schon alle Munition in vorherigen Spielen verschossen? Aber selbst wenn ich es nur auf den Knight Kampf runterbreche, fand ich die Scharmützel mit Testa Rossa und dem Auric Knight sogar um ein vielfaches kniffliger, obwohl einer der beiden Lore seitig sogar ein ziemliches Würstchen ist.

Ich merke, egal wie ich es versuche zu drehen und zu wenden, am Ende lande ich doch wieder beim gleichen, mäßig begeisterten Fazit. Das müsst ihr euch jetzt noch zwei Tage anhören... dann lindert Trails to Azure hoffentlich meine Schmerzen. :LOL:
 

Thommysoft

Moderator
Team
@Khorny
Klingt alles nachvollziehbar. Wenn ich dran denke, werde ich auf den Post nochmal zurück kommen, wenn ich weiter bin.

Ich kann halt bis jetzt wirklich nur was über Sky FC und SC schreiben. Das macht die Sache natürlich etwas komplizierter. Ich gehe einfach mal gespannt und mit einem offenen Auge für eventuelle Probleme in die Spiele.

Ich könnte jetzt wirklich nur bei Estelle mitreden, nur müsste ich dafür Sky SC spoilern. Es hängt natürlich dsvon ab, wie die Darstellung in den anderen Spielen ist, aber gewisse Tendenzen hin zu dem, was Du schreibst, wären zumindest nicht komplett unlogisch.
 

Khorny

Rentenbezieher
Welche Teile hast Du denn bisher durch?

Will hier eher vermeiden jemand zu spoilern. Das ist aktuell, vor allem mit dem Redebedarf dazu schon verdammt schwierig.

Kleiner Funfact noch:

Bis zum vorletzten Kampf des Spiels war ich sehr zufrieden, denn nach dem Kampf entwickelte sich die Lage ziemlich unvorhergesehen. Wäre zumindest nicht das 1. mal, dass der Eindruck eines jRPGs durch finalen Boss und das danach massiv in meiner Gunst verloren hat. Ein Finale ist ein erheblicher und wichtiger Bestandteil eines Story lastigen Spiels.

An sich ist die Trails Reihe in dieser Disziplin aber schon ziemlich stark. Trails of Cold Steel 1 hatte allerdings auch schon ein eher schwaches Ende, sogar den mit Abstand schwächsten, finalen Dungeon.
 

Thommysoft

Moderator
Team
@Khorny
Ich habe bisher nur Sky FC und SC durch bzw. bin im New Game Plus von SC, weil mir schon wieder was durch die Lappen gegangen ist.

Ich bin ja in der etwas privilegierten Position, dass ich a) ein JRPG-/Trails-Spätzünder und b) ziemlich ungeplant wieder bei einem Budget-Gaming-PC gelandet bin.

Von daher ist meine Reise klar darauf ausgelegt, die Spiele in VÖ-Reihenfolge zu spielen, da ich auf dem PC halt alle Spiele mit Savegame-Import zur Verfügung habe und sich das auf dem Fernseher mit Big-Picture-Mode auch nicht anders als auf Konsole spielt. Also Liberl -> Crossbell -> Erebonia. Das ergibt für mich am meisten Sinn.

Größere Spoiler kann ich also nicht gebrauchen. Generelle Aussagen sind aber okay. Dass die Reihe sich z.B. bei späteren Spielen stärker an Anime Tropes bedient, wusste ich z.B. schon. Und das ist schon "eingepreist", obwohl mich sowas auch stört, auch wenn ich nicht mal Animes schaue.

Den Redebedarf zu bedienen ist also nicht leicht, wenn Du mit Spoiler für die Cold Steel-/Crossbell- und ich mit denen für die Sky-Spiele vorsichtig sein muss.
 
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