Zwischenfazit nach knapp 3,5 Stunden: Gar nicht mal schlecht
Zum Start war ich etwas verwirrt, da das Hauptmenü im feinster kyrilischer Schrift verfasst ist, die Sprache lässt sich aber in den Optionen (4 oder 5. Punkt des Menüs auf Englisch bzw. Deutsch umstellen. Wobei Sprache hier das falsche Wort ist, die gibt es soweit nicht, lediglich Texte. Heaven Dust glänzt jetzt auch nicht wirklich mit einer großartigen Story; ein paar einleitende Worte zum Start, dann ist man auch direkt im Spiel.
So wirklich an 90er Survival Horror Titel wie Alone in the Dark, Silent Hill und natürlich Resident Evil ist Heaven Dust auch nicht wirklich. Klar, gerade zu letzterem gibt es einige Berührungspunkte wie grüne und rote Kräuter, Schlüssel für bestimmte Türen oder auch ein wenig die Rätselstruktur. Und, vor allem, der geringe Platzbedarf, dazu nachher mehr.
Von der Spielmechanik ist es ein nicht wirklich herausfordernes Spiel. Man bekommt relativ schnell im Spiel seine Pistole als Waffe, bisher auch die einzige Waffe die ich mitbekommen habe. Die Zombies sind, auch dank automatischer Zielvariante, keine wirkliche Bedrohung, sondern eher Mittel zum Zweck. Aufgrund des Grafikstils ist das jetzt auch nicht wirklich ein gruseliges Spiel, auch wenn ich ihm ein gewisses Flair nicht absprechen will.
Worum gehts eigentlich? Natürlich um irgendeinen Virus, der die Welt bedroht. Wir selbst sind auch infiziert und müssen es irgendwie aus diesem recht großen Haus schaffen. Das ist in etwa die grobe Handlung, durch Tagebücher ehemalige Bewohner des Hauskomplexes erhalten wir noch einige Informationen, viel mehr ist da aber nicht. Dabei wollen einige Zombies erledigt und Rätsel gelöst werden. Erstere sind wie gesagt dank der simplen Spielmechanik eigentlich keine Herausforderung; RB Taste fürs Zielen drücken, mit A dann automatisch schießen, fertig. Die meisten Zombies sieht man früh genug, bis auf ein paar wenige Respawnpunkte ist das auch wirklich keine spielerische Herausforderung.
Die sind eher die Rätsel. Ich will nicht sagen das die jetzt hoch komplex sind, ich empfehle aber die Tagebücher die man im Verlauf des Spiels findet genau zu lesen. Und das Inventar. In bester Resident Evil Manier alá Chris Redfield haben wir gerade mal sechs Inventarplätze; und auch wenn die Resident Evil typischen Lagerräume recht gut verteilt sind, man wird öfters mal durch das Gebäude rennen müssen und Inventarmanagement betreiben; gespeichert werden darf dafür jederzeit.
Etwas aufgepeppt wird das ganze durch die Wertmarken. Die erhaltet ihr öfters, aber nicht immer von getöteteten Zombies und könnt sie dann gegen gewisse Vorteile eintauschen, beispielsweise eine Gebäudekarte der jeweiligen Sektion, eine stärkere Waffeneffektivität, Schießpulver für die Munitionsherstellung, mehr Lebensenergie oder auch hilfreiche Tipps. Hier gibt sich Heaven Dust aber recht kniestig, so das man schon überlegen sollte für was man seine Wertmarken denn eintauscht. Eine Gebäudekarte schadet nicht, aber dafür auf eine schlagkräftigere Waffeneffektivität verzichten? Oder doch lieber Munition, denn die ist mit der Zeit auch nicht unendlich...und den Zombies in den engen Korridoren ausweichen kann bei der etwas trägen Steuerung auch schnell ein Problem werden, viel hält euer Charakter nicht aus.
Kurz, das alles ist nichts weltbewegendes, nichts neues oder sonderlich aufregendes. Aber hey, das Spiel kostet 10 Euro. Und irgendwie macht mir die Mischung auf einigen netten Rätseln mit unkomplizierten Zombies abschießen wirklich Spaß. Klar, man hätte mehr als eine Waffe ins Spiel integrieren können, es hätten auch gern acht Inventarplätze sein dürfen, die Kollisionsabfrage ärgert einen auch ab und an..aber es hat auf seine Art auch einen angenehmen Charme. Und zumindest mir machts Spaß
Tendenz: 7/10