Oh, das ist ja ein netter Thread... für sowas bin ich immer zu haben!
Da musste ich echt eine Weile nachdenken, bin aber doch zufrieden, eine gute Auswahl für mich definiert zu haben!
1. Pearl Jam - Ten (1991)
Ein Album, dass für mich den Start in die wilde Phase meiner Jugend markiert. Ich sehe mich mit einer Schachtel John Player Special und einer Dose Bier in der Hand im Garten eines Kumpels liegen und mich von Eddie Vedder dabei begleiten, wie ich über mein junges Leben und irgendein Mädel sinniere, dass mal wieder nix mit mir zu tun haben wollte...
Für mich natürlich auch der Startschuss für die Grunge-Phase, in der ich vor allem Nirvana, Stone Temple Pilots, Soundgarden, Alice in Chains und Temple of the Dog rauf und runter gehört habe.
2. Dire Straits - Alchemy Live (1983)
Für mich das beste Live-Album aller Zeiten. Mark Knopfler auf dem Höhepunkt seines Schaffens, weit bevor er seine Schechter-Strats durch die im Vergleich schrammelig klingende Pensa Suhr ersetzte. Die unfassbaren Soli bei Telegraph Road und Tunnel of Love spielte er mit einer Leichtigkeit, bei der ich bis heute nicht glauben kann, dass das Album tatsächlich keine "Overdubs" enthält, wie es auf dem Cover vermerkt ist. Habe dieses Album etwa 1989 oder 1990 für mich entdeckt, es findet seitdem alljährlich wieder den Weg in meinen CD-Player bzw. seit einigen Jahren in meine Spotify Playlist.
3. Foo Fighters - Skin and Bones (2006)
Ich habe eine große Schwäche für Akustik- bzw. "Unplugged"-Alben. Dieses hier ist besonders, weil es zeigt, was für großartige Songs die Foo Fighters bis dahin hatten hat was für tolle Musiker hinter dieser Band stecken. Seit 15 Jahren einer meiner liebsten Autobahn-Soundtracks!
4. AC/DC - If you want Blood (You've got it) (1978)
Und noch ein Live-Album. Und was für eins. Viel zu kurz, aber rau und ehrlich, so wie AC/DC in der Bon-Scott-Ära noch war, bevor Robert "Mutt" Lange die Band in den Rock-Olymp produzierte... Ich habe das Album schon vor über 40 Jahren als kleines Kind mit Kopfhörern vor der Stereoanlage meiner Eltern gehört und es wurde bis heute nicht langweilig.
5. Public Enemy - It takes a Nation of Millions to hold us back (1988)
Ich kann die Liste nicht ohne ein Hip-Hop Album beschließen. "It takes a nation" war für mich das prägendste Rap-Album, auch weil es das erste war, das damals im Zuge meines Ende der 80er rasant steigendem Interesse an dieser Musik gekauft habe. Ich habe es wohl hunderte Male gehört und kannte es trotz damals noch eher dürftiger Englischkenntnisse komplett auswendig. NWA, Run-DMC, EPMD, Beastie Boys, Above the Law... alles kam für mich danach. "It takes a nation" war mein persönlicher Hip-Hop-Urknall. Unerreicht.
Wie man sieht, habe ich einen ziemlichen Faible für Live-Alben. Ein toll klingendes Studio-Album zu produzieren, das bekommt fast jeder irgendwann hin, sofern das Budget stimmt, aber ein Live-Album, bei dem der Funke beim Hörer überspringt, das ist etwas Besonderes! Auf dem undankbaren 6. Platz wäre dann auch wieder in Live-Album gewesen - Thin Lizzys "Live and Dangerous". Der Produzent Tony Visconti sagte später zwar scherzhaft, das Album bestehe eigentlich nur aus Overdubs und nicht aus echten Live-Aufnahmen, aber das spielt für mich hier keine Rolle. Die Live-Atmosphäre ist trotzdem fantastisch!
Mit der Ausnahme von Pearl Jam habe ich alle o.g. Bands im Laufe der letzten 30 Jahre mindestens einmal live gesehen. Bei Pearl Jam muss ich nochmal ran, zum Glück erfreuen sich ja hier im Gegensatz zu den anderen Grunge-Größen aktuell noch alle Bandmitglieder guter Gesundheit.
So Leute, dieser Thread hat deutlich zuwenig Aufmerksamkeit - geht mal in Euren "Plattenkeller", schaut, was für Perlen sich da befinden und dann nix wie ran hier! ☺