Was meinst du, gibt es nochmals einen Ausverkauf?
Ausverkauf ist historisch selten, und du kannst froh sein, mal dabei gewesen zu sein. Ich war nun 3 mal dabei bis jetzt, und erst 2020 alles richtig gemacht. 2000, Dotcom Blase hatte ich panisch einen Teil verkauft, Finanzkriese 2008 einfach nur ausgesessen. Alles Fehler im Nachhinein, aber daraus hatte ich gelernt. Als dann im März alles einbrach, kaufte ich mit allen Kanonen (einen ETF) die ich hatte und freute mir ein Loch in en A....
Natürlich war es nicht schön anzusehen, wie die Altersvorsorge innerhalb weniger Tage tief in rote Zahlen stürzte, das war immerhin bei mir schon ein mittlerer 5 stelliger Betrag. Aber ich bin da rücken schwimmend durch und dachte mir, ach in x Jahren ist das auch schon wieder vergessen. Im September war ich dann durch die Nachkäufe wieder ins Plus gerutscht und alle Verluste waren ausgeglichen, das war schon ein toller Moment.
Aber genau diese Einstellung muss man erst mal erlernen und vor allem dann auch mit allen Risiken umsetzten. Ich kenne gestandene Kollegen in Nachbar Foren, die komplett ausgestiegen sind. Und heute warten sie immer noch auf gute Einstiegspunkte, nun ja, so ist das.
Meine Glaskugel ist gerade in der Werkstatt, aber generell finde ich 2020 schon ein gutes Kaufjahr, seitwärts, immer wieder mal tiefen, wo du rein kaufen kannst, 2021 könnte ähnlich laufen. Ich betreibe aber kein Market Timing, wenn es mal rummst, dann bin ich aber da, aber ich laure nicht wirklich darauf. Verschwendete Lebenszeit.
In welche Aktien habt ihr so investiert
Einzelaktien halte ich nur noch BASF, kaufe einmal im Jahr etwas nach, das ist so mein klassischer "Sparbuchersatz", die Dividendenzahlung war und ist historisch gut. Ich denke das ich diese Position dann auch irgendwann mal vererben werde, mir reicht die jährliche Dividende.
Ansonsten habe ich mich befreit von Einzelaktien, denn ich habe erkannt das ein MCSI World einfach Stress freier und besser ist denn:
a) reicht mir die Marktrendite (7% - 9% p.a., vor Steuer, Inflation, Gebühren)
b) ist diese eh nur schlecht zu schlagen (über 93% der professionellen Fondsmanager scheitern reihenweise daran, warum sollte ich das erst versuchen)
c) in vielen Fachforen lese ich immer wieder, das ein großer Teil der Investoren mit 6 und 7 stelligem Depot den Aktien Anteil nur noch mit einem World o. All World ETF abdecken. Das Rebalancing ist dann auch deutlich einfacher zwischen den Asset Klassen wie Anleihen, Rohstoffe, Immobilien, usw.
d) ich mische HY Anleihen dazu bei ähnlicher und höherer Rendite und Risiko, aber eben andere Asset Klasse und negativer Korrelation zu Aktien.
Das ist nicht der heilige Gral, aber für mich persönlich, und drauf kommt es ja nur an, kommt das dem schon ziemlich ähnlich.
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Natürlich ist zu allem oben geschrieben auch nichts gegen ein ausgewogenes Aktien Depot zu sagen, mit sagen wir mal 20 bis max.40/50 Einzeltiteln. Ist das gut diversifiziert, dann spricht da überhaupt nichts gegen, wenn man das denn so möchte und sich die Mühe macht. Man solle aber immer bedenken, das eine Position schon mindestens 5k haben sollte, alles darunter lohnt in meinen Augen nicht. Was bringen mir 2 BASF Aktien, die ich für 100 Euro kaufe und mir im Jahr 6,- Euro an Dividende bringen; nüüüx. Ist den Aufwand nach Kauf uund Verkaufkosten nicht wert.
Eine Überrendite gehen einen MSCI World sollte man sich aber da auch nicht von versprechen, denn das schaffen bekanntlich nur die wenigsten, wie wir ja alle wissen.
Fazit: m.E. sind Aktien allerdings alternativlos, das waren sie aber schon immer, egal wie man es denn nun macht, entweder aufwändig und kompliziert und so als Art "Hobby", oder eben einfach, so wie ich das mache.
Einsteiger und Anfänger, oder einfach für Leute die keine Lust haben sich mit der Börse zu beschäftigen, einfach einen Sparplan auf einen MSCI World/All World ETF anlegen, Motorhaube zu und 30 Jahre laufen lassen. So einfach kann Investieren auch sein, und aus Erfahrung mit brutal gutem Erfolg.
Allseits stabiles Depot wünsche ich!!!