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Die Absage der E3 und deren Auswirkungen

Bieberpelz

Frührentner
Dann erkläre die Sinnhaftigkeit doch. Vor allem was es dir persönlich bringt dass die Ressourcen für dieses Event genutzt werden.
Erwartest du jetzt allen ernstes, dass ich mich wiederhole?
Ich habe schon einige Gründe genannt, warum Messen allgemein sinnvoll sind und auch was mir daran fehlt. Ob ihr das auch so seht, steht auf einem anderen Blatt.

Aber weder du, ihr noch ich sind das Maß der Dinge und eine Verallgemeinerung, es wäre nicht sinnvoll, halte ich für falsch. Nur weil man von sich auf andere schließen muss. Ich mag so eine Denke nicht, bei der man sich über andere stellt und als einzig richtige Sicht sieht.

In den letzten Jahren gab es keine E3 und auch davor stand es schlecht um sie.
Wegen der Corona Pandemie hat es sie nicht mehr gegeben und seit dem sind Messen und sowieso jegliche Events ein großes Risiko geworden, was wirklich schade ist. Aufgrund der Pandemie ist die Zeit stehen geblieben. Und ich finde es immer wieder Schade, wenn etwas aufgrund der Pandemie stirbt, anstatt danach wieder aufzustehen und weiter zu gehen.

Klingt auch nur so nach 'Früher war alles besser'™ . Wenn man wenigstens begründen könnte warum sich Dinge nicht weiterentwickeln dürfen.
Ich bin nicht gegen Weiterentwicklung, im Gegenteil. Aber nicht jede Entwicklung heiße ich gut, wäre ja auch quatsch. :)
Nur gefällt es mir nicht, dass mehr Dinge in den virtuellen Raum verlegt werden, anstatt das man sich weiterhin trifft. Eine gewisse Entfremdung findet statt, was durch unsere Pandemie gefördert wurde und ich fände es bitter, wenn dies nun weiter fortgeführt wird.


Wie gesagt, das ist nicht das erste Summergamefest. Und die Leute dahinter machen schon viel länger die Game Awards, die ja mittlerweile etabliert sein sollten.

Wenn das dein einziges Problem ist, dann ist die Sache doch prima.
Wenn es mit dem Summergamefest klappt und sich durchsetzt, gerne.
 

Pasesinho

Frührentner
In der heutigen schnelllebigen Zeit ist ein Stück Nostalgie gar nicht mal so schlecht.

Für den einen ist alles gut wie es ist, andere brauchen ständige Entwicklung.

Ich nicht. Ich muss auch keinem darlegen warum das für mich so ist.
 

Zäpp

Rat der Weisen
Sponsor
Erwartest du jetzt allen ernstes, dass ich mich wiederhole?
Ich habe schon einige Gründe genannt, warum Messen allgemein sinnvoll sind und auch was mir daran fehlt. Ob ihr das auch so seht, steht auf einem anderen Blatt.

Aber weder du, ihr noch ich sind das Maß der Dinge und eine Verallgemeinerung, es wäre nicht sinnvoll, halte ich für falsch. Nur weil man von sich auf andere schließen muss. Ich mag so eine Denke nicht, bei der man sich über andere stellt und als einzig richtige Sicht sieht.
Ich habe doch gefragt was die Gründe für dich sind warum die Ressourcen für diese Messe ausgegeben werden sollen. Das hat nichts mit Verallgemeinerung zu tun, sondern eher dem Gegenteil.
Wegen der Corona Pandemie hat es sie nicht mehr gegeben und seit dem sind Messen und sowieso jegliche Events ein großes Risiko geworden, was wirklich schade ist. Aufgrund der Pandemie ist die Zeit stehen geblieben. Und ich finde es immer wieder Schade, wenn etwas aufgrund der Pandemie stirbt, anstatt danach wieder aufzustehen und weiter zu gehen.
Das widerspricht sich doch: Wenn die zeit stehen geblieben wäre, dann würde es nach der Pandemie einfach so weiter gehen. In dem Fall hat die Pandemie doch einfach gezeigt, dass es einfacher, effizienter und genauso gut auch anders geht. Das ist eher eine (Weiter)Entwicklung.
Ich bin nicht gegen Weiterentwicklung, im Gegenteil. Aber nicht jede Entwicklung heiße ich gut, wäre ja auch quatsch. :)
Nur gefällt es mir nicht, dass mehr Dinge in den virtuellen Raum verlegt werden, anstatt das man sich weiterhin trifft. Eine gewisse Entfremdung findet statt, was durch unsere Pandemie gefördert wurde und ich fände es bitter, wenn dies nun weiter fortgeführt wird.
Da ist einigermaßen nachvollziehbar. Aber wie oft hast du dich auf der E3 mit jemandem getroffen? ;)

Ich muss auch keinem darlegen warum das für mich so ist.
Hat ja auch keiner gesagt, dass du dich beteiligen musst. Wäre halt nur interessant und der Wissensfindung dienlich. 🤷‍♂️
 

Thommysoft

Moderator
Team
Es wurde doch schon erwähnt, dass es mit dem Summergamefest einen Ersatz gibt. Geoff Keighley hat offenbar gemerkt, dass sich da eine Lücke auftun wird und die besetzt. Da haste dann auch wieder geballt deine Streams die dann auch nicht anders sind, nur weil sie nicht aus dem Los Angeles Convention Center gestreamt werden (vermutlich wird es sogar ein ähnliches Publikum geben). Du kannst dich da also weiter drüber unterhalten.

Ich bin zwar auch der Meinung, dass die E3 schon lange nicht mehr das ist, was sie mal war. Und in gewisser Weise ist das Konzept auch überholt, weshalb es heutzutage wohl auch nicht mehr funktioniert.

Aber die Keighleys Summer Game Fest ist nicht wirklich eine Alternative. Ich weiß leider nicht mehr wo, aber ich hab gelesen, dass das Summer Game Fest diesmal "nur" 4 Wochen dauern soll. Das einfach viel zu lang. Da hat man wieder das Problem, dass die Informationen so langsam tröpfeln, dass zwar eigentlich jede Meldung mehr Aufmerksamkeit bekommen sollte, aber man irgendwie spätestens nach einer Woche an Tröpfelinformationen einfach müde wird und das "Event" komplett ignoriert. Vor allem, weil halt für einen selber nur ein Bruchteil der Spiele interessant sein wird.

Kommt noch hinzu, dass die Keighley-Shows generell alle viel zu lang sind und absolut miserables Pacing haben.

Und das letzte Problem an der Sache ist, dass die E3-Shows damals wenigstens ehrlich waren. Da hat man halt die Unternehmenssprachrohre auf der Bühne gehabt und das Publikum bestand aus Hardcore-Fans oder Mitarbeitern der entsprechenden Unternehmen.

Die zunehmende Keighleyisierung der Spieleindustrie finde ich wiederum extrem problematisch, weil sie einfach nur ein Symptom der viel zu engen Verflechtung von Spielepresse und Spieleindustrie sind. Da ist ein ehemaliger Spielejournalist, der sich mittlerweile zum größten Corporate Mouthpiece der gesamten Industrie aufgeschwungen hat, aber trotzdem (vor allem mit den Game Awards) immer noch den Eindruck erwecken will, dass er eine neutrale Position inne hat, obwohl seine ganzen Veranstaltungen von Spieleindustrie gesponsort sind. Und das ist halt leider ein generelles Problem, das wir selbst in Deutschland haben, dass Vertreter der vermeintlichen freien und unabhängigen Spielepresse regelmäßig die Seiten wechseln.

Da geht leider ein ganzes Stück Ehrlichkeit und Transpareanz verloren.

Als die E3 noch ein In-Person-Event war, gab es zumindest noch Hands-On-Sessions, bei denen die Spielepresse in der Regel auch ziemlich eindeutig klargemacht hat, was sie dort unter welchen Umständen gesehen haben und in welchem Zustand (Demo, Alpha, usw.) Das ist ein zusätzlicher Filter, der durch die Online-Events mittlerweile auch flöten geht, weshalb die Keighley-Events leider nur noch reine Werbeveranstaltungen sind, den die Tage nach den Pressekonferenzen früher durch zusätzliche Berichte noch schaffen konnten.

Ja, da hat sich die Gaming Landschaft getroffen und es ist schade für die Leute die da nicht mehr hinkommen um miteinander zu schnacken. Aber dadurch ändert sich ja für die Konsumenten nix. Und für die Journalist*innen ist es auch einfacher, weil die nur endlich Zeit haben um die Präsentationen zu verfolgen und darüber zu berichten. Ich kenne das von der GC. Da hat man am Ende auch nur einen kleinen Teil abdecken können und sehr viel verpasst.

Da möchte ich mal deutlich widersprechen. Für die Konsumenten ändert sich sehr viel.

Früher hattest Du ca. 2 Tage, an denen Du geballt Information bekommen hast, auf Grund derer Du Deinen Spiele-Fahrplan für die nächsten paar Monate vorplanen konntest. Heutzutage tröpfelt das alles nur so vor sich hin. Einige Ankündigungen kommen einzeln, andere wieder teilweise etwas geballter in irgendwelchen Shows, und das ganze Zeitfenster, in dem was passiert, ist wesentlich größer geworden. Und das bedeutet am Ende, dass man viel mehr Zeit damit verbringen muss, News zu verfolgen und die für einen relevanten Dinge rauszufiltern.

Das hat zumindest bei mir dazu geführt, dass ich Pre-Release-Informationen mittlerweile großteils komplett ignoriere und ein Spiel für mich eigentlich erst eine Woche oder vielleicht ein paar Wochen vor VÖ wirklich existiert. Was neue Spiele betrifft ist meine Hauptinformationsquelle mittlerweile der Microsoft Store mit seinen "Neue Spele"- und "Demnächst erhältlich"-Bereichen.

Das macht die Sache sicherlich in mancherlei Hinsicht einfacher, weil ich auch nicht mehr so anfällig für Hype bin, aber es führt auch dazu, dass ich Spiele einfach übersehe, weil mir die Namen nichts sagen, die Store-Beschreibungen nicht optimal sind oder die Spiele-Icons im Store nicht attraktiv genug wirken.

Ich war noch nie ein wirklicher Fan von Vorschau-Artikeln und -Videos, weil sich im Laufe der vielen gezeigt hat, dass die oftmals nicht wirklich aussagekräftig in Bezug auf das fertige Spiel waren (oftmals bestanden sie auch fast nur aus PR-Lügen), weshalb ich die schon länger einfach überspringe. Von daher waren die geballten Informationswellen einer E3 zumindest für mich immer sehr hilfreich, um zumindest eine Liste der Spiele, die ich beobachten möchte, zu erstellen. Und zumindest war da halt auch immer klar, dass das einfach reine PR ist. Heutzutage muss man einfach viel mehr Zeit mit dem Filtern verbringen, weil die Informationen über einen so großen Zeitraum hinweg verstreut werden. Denn obwohl ich eigentlich einen recht breiten Spielegeschmack habe, ist es halt doch effektiv so, dass von 100 Spielen, die bei einer E3 vorgestellt wurden, vielleicht nur 20 für mich interessant waren und ich am Ende doch nur 10 davon wirklich gekauft habe.

Und ich würde sogar so weit gehen, dass ich als Spieler durchaus einiges dadurch verliere, dass die E3 als In-Person-Event nicht mehr existiert. Seit Mitte der 2000er mit 1Up Yours hat die E3 mit die besten Podcast- und Video-Inhalte des jeweiligen Jahres hervorgebracht. Alle Journalisten am Ende des Tages voll ausgebrannt in einem Hotel zusammengepfercht... Das war für die Beteiligten sicher nicht einfach, aber grade dieser Overkill an Pressekonferenzen, Präsentation etc. hat teilweise die ehrlichsten Sichten auf die Spieleindustrie hervorgebracht. In einer Form, wie sie in den regulären Formaten oftmals nicht ans Tageslicht kommt.

Und da die gesamte Spielepresse geballt auf einem Haufen saß, sind dadurch auch viele interessante Podcast-Konstellationen zusammengekommen, die sonst unmöglich waren, was zu vielen wirklich interessanten Diskussion führte, die sonst so gar nicht möglich waren.

Natürlich bin ich auch irgendwie froh, dass diese Leute sich jetzt nicht mehr durch diesen E3-Fleischwolf drehen lassen müssen, aber nichtdestotrotz geht dadurch schon etwas verloren.

Und auch wenn ich durchaus das Potenzial darin sehe, dass durch den Weg hin zu gestreamten Events und weg von persönlichen Zusammenkünften zu einer größeren Distanz zwischen Industrie und Presse sehe, bin ich letztlich skeptisch, dass sich diese Distanz am Ende wirklich materialisieren wird, weil es einfach durch Zugang zu Previews und Review-Codes weiterhin zu viele Abhängigkeiten zwischen den beiden Instanzen geben wird. Aber ebenso wie bei den ganzen Influencern werden diese Abhängigkeiten für uns immer intransparenter, weil es einfach keine Events wie die E3 mehr gibt, die einem schon regelrecht eingehämmert haben, wie stark verwoben die einzelnen Instanzen sind, die innerhalb der Spielebranche agieren.

Die größten Probleme sehe ich da vor allem auch in E3-Alternativen, die von größeren Spielemedien wie IGN, Gamespot oder Gamestar organisiert werden. "Find Your Next Game" von Gamestar mag zwar auf dem Papier eine coole Idee sein, verstärkt aber auch nochmal das Problem der Verflechtungen innerhalb der Branche. Denn im Gegensatz zu Berichten über ein Event, das von der Spieleindustrie durchgeführt wird, werden die Spielemedien so selber zu Veranstaltern, wobei sie aber auf eine wesentlich aktivere Mithilfe durch die Industrie angewiesen sind, die weit über das hinaus geht, was die Akkreditierung für E3 durch die ESA bedeutet.

Insofern tue ich mich echt schwer mit dem Gedanken, dass wir als Kunden in dieser neuen PR-Welt ohne E3 wirklich Gewinner sind oder zumindest nichts verlieren. Ich befürchte sogar, dass wir die einzigen großen Verlierer dabei sein werden, weil sich sehr viel für uns ändert.
 

Starsky

Damn good coffee...!
Und ich würde sogar so weit gehen, dass ich als Spieler durchaus einiges dadurch verliere, dass die E3 als In-Person-Event nicht mehr existiert. Seit Mitte der 2000er mit 1Up Yours hat die E3 mit die besten Podcast- und Video-Inhalte des jeweiligen Jahres hervorgebracht. Alle Journalisten am Ende des Tages voll ausgebrannt in einem Hotel zusammengepfercht... Das war für die Beteiligten sicher nicht einfach, aber grade dieser Overkill an Pressekonferenzen, Präsentation etc. hat teilweise die ehrlichsten Sichten auf die Spieleindustrie hervorgebracht. In einer Form, wie sie in den regulären Formaten oftmals nicht ans Tageslicht kommt.

Und da die gesamte Spielepresse geballt auf einem Haufen saß, sind dadurch auch viele interessante Podcast-Konstellationen zusammengekommen, die sonst unmöglich waren, was zu vielen wirklich interessanten Diskussion führte, die sonst so gar nicht möglich waren.
Ach ja... 1Up Yours und die 1Up-Show... da werden Erinnerungen wach! Garnett Lee und Shane Bettenhausen, das waren Typen! :)
 

Zäpp

Rat der Weisen
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Das sind tatsächlich nachvollziehbare Punkte.

Aber die Keighleys Summer Game Fest ist nicht wirklich eine Alternative. Ich weiß leider nicht mehr wo, aber ich hab gelesen, dass das Summer Game Fest diesmal "nur" 4 Wochen dauern soll. Das einfach viel zu lang. Da hat man wieder das Problem, dass die Informationen so langsam tröpfeln, dass zwar eigentlich jede Meldung mehr Aufmerksamkeit bekommen sollte, aber man irgendwie spätestens nach einer Woche an Tröpfelinformationen einfach müde wird und das "Event" komplett ignoriert. Vor allem, weil halt für einen selber nur ein Bruchteil der Spiele interessant sein wird.
Da muss ich sagen, dass mir diese Entzerrung lieber ist, weil ich da auch einfacher sortieren kann. Wie du schon sagst, dadurch bekommen die einzelne Meldungen auch (von mir) mehr Aufmerksamkeit. Kann aber verstehen, dass einen das ermüden kann.
Und das letzte Problem an der Sache ist, dass die E3-Shows damals wenigstens ehrlich waren. Da hat man halt die Unternehmenssprachrohre auf der Bühne gehabt und das Publikum bestand aus Hardcore-Fans oder Mitarbeitern der entsprechenden Unternehmen.
Das sehe ich irgendwie kritisch. Ich glaube da bin ich zu skeptisch was sollen Präsentationen im allgemeinen angeht. Das wirkte schon lange sehr gespielt (auch was das Publikum angeht).
Die zunehmende Keighleyisierung der Spieleindustrie finde ich wiederum extrem problematisch, weil sie einfach nur ein Symptom der viel zu engen Verflechtung von Spielepresse und Spieleindustrie sind. Da ist ein ehemaliger Spielejournalist, der sich mittlerweile zum größten Corporate Mouthpiece der gesamten Industrie aufgeschwungen hat, aber trotzdem (vor allem mit den Game Awards) immer noch den Eindruck erwecken will, dass er eine neutrale Position inne hat, obwohl seine ganzen Veranstaltungen von Spieleindustrie gesponsort sind. Und das ist halt leider ein generelles Problem, das wir selbst in Deutschland haben, dass Vertreter der vermeintlichen freien und unabhängigen Spielepresse regelmäßig die Seiten wechseln.

Da geht leider ein ganzes Stück Ehrlichkeit und Transpareanz verloren.

Als die E3 noch ein In-Person-Event war, gab es zumindest noch Hands-On-Sessions, bei denen die Spielepresse in der Regel auch ziemlich eindeutig klargemacht hat, was sie dort unter welchen Umständen gesehen haben und in welchem Zustand (Demo, Alpha, usw.) Das ist ein zusätzlicher Filter, der durch die Online-Events mittlerweile auch flöten geht, weshalb die Keighley-Events leider nur noch reine Werbeveranstaltungen sind, den die Tage nach den Pressekonferenzen früher durch zusätzliche Berichte noch schaffen konnten.
Ja, ich finde es auch kritisch, dass da eine Person/Instanz mittlerweile zu viel Macht hat, aber Spieleberichterstattung war schon immer irgendwie Werbung und auch nie wirklich unabhängig oder neutral. Hands-on-Sessions gibt es ja aber immer noch. Die Review-Copy hat ja noch nicht ausgedient. Dazu kam in den letzten Jahren die Option das ganze über Streams zu lösen.
Früher hattest Du ca. 2 Tage, an denen Du geballt Information bekommen hast, auf Grund derer Du Deinen Spiele-Fahrplan für die nächsten paar Monate vorplanen konntest. Heutzutage tröpfelt das alles nur so vor sich hin. Einige Ankündigungen kommen einzeln, andere wieder teilweise etwas geballter in irgendwelchen Shows, und das ganze Zeitfenster, in dem was passiert, ist wesentlich größer geworden. Und das bedeutet am Ende, dass man viel mehr Zeit damit verbringen muss, News zu verfolgen und die für einen relevanten Dinge rauszufiltern.
Das ist ja der gleich Punkt wie am Anfang. Mir macht das persönlich Spaß die News zu verfolgen. Da ich das aber nicht beruflich mache, ist die Entzerrung in meinen Augen eher hilfreich.

Und ich würde sogar so weit gehen, dass ich als Spieler durchaus einiges dadurch verliere, dass die E3 als In-Person-Event nicht mehr existiert. Seit Mitte der 2000er mit 1Up Yours hat die E3 mit die besten Podcast- und Video-Inhalte des jeweiligen Jahres hervorgebracht. Alle Journalisten am Ende des Tages voll ausgebrannt in einem Hotel zusammengepfercht... Das war für die Beteiligten sicher nicht einfach, aber grade dieser Overkill an Pressekonferenzen, Präsentation etc. hat teilweise die ehrlichsten Sichten auf die Spieleindustrie hervorgebracht. In einer Form, wie sie in den regulären Formaten oftmals nicht ans Tageslicht kommt.
Das ist natürlich etwas um was es schade ist. Das bekommt man dann nur, wenn man die Leute da ein paar Tage mit Informationen ertränkt und dann reden lässt. Da hilft es auch nicht, wenn die Personen einmal im Jahr einfach so zusammenkommen.

Insofern tue ich mich echt schwer mit dem Gedanken, dass wir als Kunden in dieser neuen PR-Welt ohne E3 wirklich Gewinner sind oder zumindest nichts verlieren. Ich befürchte sogar, dass wir die einzigen großen Verlierer dabei sein werden, weil sich sehr viel für uns ändert.
Das klingt sehr düster. Hat aber für mich wenig mit der E3 zu tun. Da sind dann einfach Journalist*innen gefragt, die die Präsentationen und News einordnen. Das ist aber mit E3 genauso.
 

Bieberpelz

Frührentner
Erst Mal vorweg: Ein wirklich toller Beitrag mit deiner Sicht der Dinge. So tief habe ich da nie in der Materie gesteckt, Hut ab.

Was neue Spiele betrifft ist meine Hauptinformationsquelle mittlerweile der Microsoft Store mit seinen "Neue Spele"- und "Demnächst erhältlich"-Bereichen.

Das macht die Sache sicherlich in mancherlei Hinsicht einfacher, weil ich auch nicht mehr so anfällig für Hype bin...
Auf diesen Satz möchte ich gerne noch Bezug nehmen, auch wenn es nichts mit dem eigentlich Thema oder dir zu tun hat.

Denn ich finde gerade Hype ist etwas ganz Besonderes und schönes, was die Gaming-Landschaft in den letzten Jahren immer mehr verloren hat.
Nicht nur die Gaming Landschaft, sondern die gesamte Gesellschaft.

Was waren es noch schöne Zeit, in denen wir uns auf ein Spiel gefreut und blind zugegriffen haben? Wundervoll war das.
Heute wird jedes Spiel im Vorfeld zerpflückt und nach dem Haar in der Suppe gesucht. Und noch bevor ein Spiel erscheint, bekommt man in den sozialen Medien, Foren, bei YouTube, im Podcast und sonst wo von selbsternannten Experten die ganzen Fehler eines Spiels aufgezeigt, obwohl das Spiel noch nicht einmal erschienen ist. Damit nimmt man sich selbst den Hype und auch die Möglichkeit, ganz ohne Vorbelastet zu sein, ein Spiel zu spielen und die Kunst dahinter lieben zu lernen.

Wenn man schon nach den Fehler sucht, geht doch jeglicher Immersion flöten.

Und genau aus diesem Grund lehne ich negative Reviews vor einem Spiel, welches ich spielen möchte, gänzlich ab und ich lasse mich nur maximal positiv Hypen. Lediglich bei Spielen, bei denen ich mir unsicher bin, gebe ich mir dann gerne im Vorfeld noch Reviews. Lediglich auf die Stimmen und den Foren lasse ich mir ansonsten noch eine Tendenz mitgeben, denn da kann ich oft einschätzen, wie brauchbare die Meinung bestimmter Personen überhaupt sind.

Irgendwie schon witzig das ich heute so gegen einen Teil der Tests bin und dabei Jahrelang Tests, Reviews und c.o. über Musik und Videospiele geschrieben haben :D
 

Zäpp

Rat der Weisen
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Was waren es noch schöne Zeit, in denen wir uns auf ein Spiel gefreut und blind zugegriffen haben?
Vermutlich Zeiten in denen Spiele einfach vollständig und nicht völlig kaputt auf den Markt kamen. Gut, dass es mittlerweile die Möglichkeit gibt sich im Vorfeld auch über die Fehler zu informieren. Das Problem ist doch nicht, dass es Leute gibt, die Fehler finden, sondern das sie da sind und Unternehmen ihre Produkte trotz dieser Fehler veröffentlichen und man nur hoffen kann, dass es irgendwann Patches gibt, die vielleicht mal das ein oder andere fixen.
 

X30 Trucase

Moderator
Team
@Bieberpelz , nenne mir doch bitte mal Einen, der ein Game vor erscheinen negativ zerpflückt und ernsthaft begründete Bewertungen auf dieser Basis anstellen kann? Zu 80 Prozent sollten da maximal Erfahrung, Kenntnis des Vorgängertitels oder Erwartungshaltung gegenüber dem Publisher mit hineinspielen und irgendwie Einfluss auf so eine Bewertung haben. Aber vor Erscheinen sollten finale Verdikte eh nicht gefällt werden, da das maximal unprofessionell ist.

Dann zum Hype:
Du willst dich nur noch positiv hypen lassen, quasi die Katze im Sack kaufen und bist dann am Ende auch noch happy, wenn du dem Entwickler wegen eines unfertigen Produkts doch auf den Leim gegangen bist? Das kann ich mir nicht vorstellen!
Es zählte mal der Meilenstein „Goldstatus“ etwas, also der Punkt an dem ein Produkt fertig an den Kunden übergeben werden konnte. In Zeiten vor dem Internet und always online war das auch nötig, denn wie wollte man dem Kunden sonst ein Bugfix oder Update hinterhergeben? Heute nehmen die Entwickler doch schon einen Day1-Patch in kauf, nur damit sie ihren versprochenen Releasetermin noch einigermaßen einhalten können. „Erstmal raus mit dem Müll, Geld verdienen, gepatcht wird danach.“
Das ist leider mittlerweile zur Realität geworden. Mir fällt es da jedenfalls schwer gehyped zu werden.
Aber das muss halt jeder für sich selbst entscheiden.
 

Nocki

Jungspund
Ich fände es auch sehr schade wenn die E3 nicht mehr in alter Form zurückkommt.
Da war eine Veranstaltung auf die ich als Gamer hingefiebert habe. Man wurde geballt mit Trailern usw. überschüttet. Das war dann ein Jahreshighlight im Gamingbereich.

Die Berichterstattung habe ich über die Mädels und Jungs von Rocketbeans.tv verfolgt. Da gab es dann auch immer Live Schaltungen und es schwabbten dadurch ein wenig „LA Vibes“ in mein Wohnzimmer. Das war schön und hat mir gefallen.
Ich verbinde damit einfach positive Emotionen.

Und auch ich lasse mich von Games gerne hypen (auch wenn man manchmal enttäuscht wird). Es hat etwas von kindlicher Vorfreude von früher. Wann bekommt man die sonst schon noch?!
 
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