Nepal – Wundervolle Landschaften und wichtige Erkenntnisse
Es wurde mal wieder Zeit den eigenen Horizont zu erweitern und ein weiteres Stück der Welt zu sehen – dieses Mal zog es mich nach Nepal. Warum gerade dieses Stück Erde ? Ganz einfach – es ist einfach wunderschön dort, die Menschen sind glücklich und freundlich und man bekommt es mit einer sehr spannenden Kombination verschiedener Religionen zu tun. Außerdem – endlich Yaks ! Soweit in der Theorie alles gut.
Voller Vorfreude und entsprechender Erwartung ging es los. Via Delhi nach Kathmandu ….
Der Empfang am Flughafen war dann schon die erste Bewährungsprobe. Was bitte muss man alles tun um in dieses Land einreisen zu dürfen? Zuerst gab es die weit verbreiteten kleinen Zettelchen auf die man brav alles Mögliche einträgt – Name, Flug, Passnummer, wo, warum und weshalb usw. Dann erblickt man eine Menschentraube die vor einer Handvoll Bildschirmen mit Touchscreen stehen und dort Daten eintippen – ein schneller Blick zeigt das diese wohl den Angaben auf dem Zettelchen entsprechen, also links liegen lassen und gleich zur Kasse, denn man muss dort auch käuflich das Visum erwerben. Rund 25 EUR Eintritt sind wirklich ok. Also gezahlt, Quittung bekommen und dann auf zur Passkontrolle. Nach einer kleinen Warterei dann die Ernüchterung – man muss sich auch noch elektronisch für das Visum „anmelden“. Also zurück zu den immer noch überfüllten Bildschirmen und warten …. warten ….. um dann endlich die erforderlichen Daten noch einmal eintippen zu dürfen. Zudem wird dort, hätte ich das nur vorher gewusst, noch per Webcam ein Bild aufgenommen. Frisur war schrecklich, aber ich will ja nur einreisen und nicht schön sein.
Danach die nächste Überraschung – nach der Passkontrolle gibt es doch tatsächlich noch einen Sicherheitscheck. So läuft das Land wenigstens nicht in Gefahr das man doch vielleicht Waffen einschmuggelt – was sicher nicht bereits vor dem Flug kontrolliert wurde.
Mir drängt sich immer der Eindruck auf das die Einfachheit der Einreise sich umgekehrt zur wirtschaftlichen Entwicklung verhält – je ärmer desto komplizierter.
Danach landet man dann unversehens im Chaos vor dem Flughafen. Etwas chaotisch, laut, voll und weit entfernt von geordnet. Nach einer Weile des Suchens wurde ich dann fündig – und fand meinen Reiseleiter.
Was ich immer sehr genieße ist der erste Eindruck wenn man durch die Stadt chauffiert wird. Und was soll ich sagen, Kathmandu ist sehr eindrucksvoll. Leider nicht zum Guten – es ist extrem dreckig, die Luft ist total dunstig durch eine Mischung aus Smog und Staub und die Straßen sind eine Ansammlung asphaltierter Schlaglöcher die sich mit Bereichen ohne jeglichen Asphalt abwechseln. Die Menschen auf den Straßen dagegen strahlen etwas anderes aus – eine sehr interessante Mischung aus moderner und traditioneller Kleidung, viele freundliche Gesichter (sofern man sie unter den Atemschutzmasken erkennen kann), die typische Hektik der Großstadt und das nicht unbekannte Verkehrschaos – eine Mischung aus Missachtung aller Verkehrsregeln verbunden mit Rücksicht auf die anderen Autos und relativ vielen Polizisten die mit einer Trillerpfeife bewaffnet irgendwie versuchen einen Verkehrsfluss herzustellen.
Nach einer kurzweiligen und dennoch nicht so kurzen Fahrt ins Hotel dann endlich mein Zimmer – für örtliche Verhältnisse wie erwartet. Endlich die Beine ausstrecken, unter die Dusche und schlafen.
Der Tag darauf stand dann völlig im Zeichen der Religion. Da Nepal zu mehr als 75% dem hinduistischen Glauben anhängt begann es am Durbar-Square in Kathmandu. Ein Areal voller Tempel, einem Königspalast und vielen Menschen, die dort auch ihre Religion ausleben. Was dort zuerst ins Auge fällt ist allerdings die Zerstörung. Bedingt durch das verheerende Erdbeben von 2015 sind gerade dort viele Gebäude schwer gezeichnet. Es sind Risse in den Wänden, viele Gebäudeteile sind abgestützt und manche Teile sind noch Trümmerberge. Auf der anderen Seite wird an der Restaurierung gearbeitet – sofern es das Geld zulässt. Dennoch lässt sich eine einzigartige Atmosphäre nicht leugnen – viele Einheimische bringen den Göttern ihre Opfergaben – kleine Schälchen mit Reis und Obst und der einen oder anderen Rupie und erbitten damit die verschiedensten Dinge – wie wohl immer wenn Menschen gläubig sind. Gepaart wird dieses dann mit anderen Dingen – Souvenir-Verkäufern, örtlichen Führern die ihre Dienste anbieten, fliegenden Händler und Pferdekutschen sowie Straßenmusikern. Es war wirklich schön sich dort bei einer Tasse Kaffee das bunte Treiben anzuschauen.
Danach dann ein Wechsel der Religion – auf zu der wunderschön gelegenen buddhistischen Tempelanlage von Swayambhunath. Auf einem Berg gelegen hat man von dort einen, soweit es der Smog zulässt, herrlichen Blick über Kathmandu. Auch das Gesamtbild ändert sich – es wird bunter. Das liegt natürlich in erster Linie an den allseits bekannten Gebetsfahnen der Buddhisten, die in Massen dort hängen und das alles sehr farbenfroh machen. Auch der Stil der Bauwerke ist ein völlig anderer – hier herrschen die Stupas vor, umgeben von den typischen Gebetsmühlen die durch das Drehen selbiger die positiven Energien freisetzen. Gepaart mit dem Gesang einer Gruppe von Pilgern, der strahlenden Sonne und den hier herumlaufenden Makaken eine wunderbare Stimmung die wiederum zum Verweilen einlud.
Wie so oft, wenn man in fremde Kulturen eintaucht, verliert man sein Zeitgefühl und so war es für mich sehr überraschend, dass sich dieser Tag schon wieder dem Ende zuneigte. Allerdings machten mich meine Füße auch langsam darauf aufmerksam. So war es dann Zeit wieder ins Hotel zurückzukehren, die Eindrücke zu verarbeiten und sich auf den nächsten Tag zu freuen.