Blue Dragon Review
Ola community, da ich von Blue Dragon überwältigt war, habe ich an anderer Stelle ein Review geschrieben.
Ist lang, aber für unentschlossene vielleicht der Opener für viele wunderschöne Stunden:
Prologue:
Viel wurde diskutiert, ob Blue Dragon an die FF Saga oder an die Dragon Quest Reihe heranreicht.
Famitsu vergab 37 von 40 Punkten und die Rollenspielgemeinde freute sich auf das erste japanische RPG im NextGen Gewand, welches nun endlich die europäischen Bühnen betrat.
Die Ernüchterung diverser „Journalisten“ folgte; unter anderem strafte das Maniac Konsortium Blue Dragon mit einer mäßig begeisternden 78% Wertung ab.
Da ich dank Ermangelung an Next-Gen Futter quasi übergangslos von Dragon Quest „Die Reise des verwunschenen Königs“ zu Blue Dragon wechselte, sind mir die Unterschiede und Ähnlichkeiten sehr präsent.
DQ Qualität wird als Gesamtprodukt nicht erreicht, jedoch ist mir BD nach 40+ Std. sehr ans Herz gewachsen und hat mich in einigen stillen Momenten berührt.
Grafik:
Das Charakterdesign ist gut gelungen, alleine der kleine Kullerkecks Manomaro zaubert mir immer wieder ein Lächeln auf meine Lippen.
Shu ist der stereotype kleine Held, der die Welt mit großem Herz und kleinen Händen rettet.
Die restliche Sippe reiht sich mehr oder weniger sympathisch in das Abenteuer ein, dessen Ziel es ist, den pösen Nene, „kann den Namen nicht mehr hören“, in die ewigen „Kack –Jagdgründe“ zu schicken.
Das Design der Dörfer und deren Umgebung ist unglaublich detailliert und liebevoll in Szene gesetzt. Betritt man die Innenräume, sind viele kleine Accessoires platziert und die Messi-Leidenschaft nimmt nur deshalb manische Züge an, da man Nichtse -„geniale Idee“- sammelt, also Objekte, die Nichts besitzen und diese Nichtse werden bei einem Händler gegen Objekte eingetauscht.
Also untersucht man jede Kommode, jedes Regal und jeden Topf ohne Deckel; praktisch dass man hier einen guten Überblick über die liebevollen Details erhält.
Highlight ist hier ein Fest im Schloss; die 51 Köstlichkeiten, die auf den Tischen drapiert sind, weckten den pawlow’schen Hund in mir und hätte jemand zufällig mit der Klingel gewedelt, mir wäre der Speichel an den Mundkanten runtergelaufen; klasse.
Die Außenwelt ist nicht annähernd so leidenschaftlich gestaltet.
Öd an Öd wechseln nur die Landschaften und man verliert schnell die Orientierung dank katastrophaler Kartengestaltung und PES Perspektiven Blickwinkel; Ziel verfehlt.
8/10
Sound:
Die Sprachausgabe der Chars ist ausreichend (englisch), weder besonders wertvoll noch unerträglich.
Der Soundtrack higegen und die vielen facettenreichen Main-Theme Varianten gehören für mich zum Besten, welches ich in meiner Videospielzeit erleben durfte.
Zwar nervt die Endgegner Kampfmusik mit dem sich immer wiederholenden Pseudo-Rock Gesang, jedoch ist der Rest über jeden Zweifel erhaben und unterstreicht die liebevolle Umsetzung des ganzen Produkts.
Viele verschieden Stücke; mal orchestral, mal feinsinnig, mal rockig in den Spielablauf perfekt integriert.
Die 5.1. Soundabmischung ist hervorragend gelungen; präzise, luftig, dynamisch.
9/10
Gameplay:
Die Story zieht langsam an und erlebt die eine oder andere Wendung, Durchhaltevermögen sei hier empfohlen, um in den vollen Genuss von Blue Dragon zu gelangen.
Analog zu DQ sind mir die reduzierten Menü-Funktionen sehr positiv aufgefallen, stimmig und ohne lange Einarbeitungszeit findet man recht schnell die perfekte Vorgehensweise zur Charakterentwicklung.
Das bereichernde Element der fehlenden Zufallskämpfe wird nur durch zu enge Gassen und Wege ad absurdum geführt, da teils keine Möglichkeit besteht, ihnen auszuweichen und einem so die freiwillige Entscheidung zum Kampf vom Leveldesign abgenommen wird.
Da jedoch die Feinde sehr unterschiedlich und liebevoll programmiert wurden, wird die ein oder andere Hasskappe schnell durch ein Schmunzeln ersetzt.
Die Wahl, die Drachen anstelle von Chars kämpfen zu lassen, ist ein belebendes Element in einem guten Plot und bereichert die angestaubten Pfade diverser RPG´s.
8/10
Fazit:
Ist es der gewünschte Megahit? Nein.
Jedoch bei weitem kein Mainstream Produkt, wie mir einige Online- oder Print -Magazine vermitteln wollten.
Sakaguchi, Toriyama und Uematsu haben ein wunderschönes RPG auf die Beine gestellt, das besonders vom exzellenten Soundtrack des Hr. Uematsu lebt.
Auf eine Fortsetzung wäre ich gespannt und wünsche Mistwalker in Zukunft einen weiteren RPG-Hit.
Für mich ein A-Rating Titel, dem nur Nuancen zu einer 9/10 fehlen.
8/10
Neo