Ich sehe hier mehrere Ebenen. Nämlich für mich persönlich und unmittelbar und langfristige Auswirkungen, im Bezug auf die Konsolenbranche.
Für mich unmittelbar ist der Game Pass eine absolute Bereicherung. Allein die Möglichkeit in Spiele mal ein zu schnuppern. D.h. ich haue weitaus seltener Geld für Spiele raus, die dann Wirklichkeit Shice sind. Und/oder ich entdecke Spiele, für die ich ansonsten nie Geld ausgegeben hätte, oder die sowieso an mir vorbei gegangen wären.
Oder auch z.B. die Campagne von Battle Field 4 nachträglich zu spielen war zwar nicht herausragen, aber schon ok. Extra Geld ausgegebn hätte ich dafür jedoch nie!
Dazu zocke ich auch gerne im Online-Coop und auch hier kann man einiges mal ausprobieren. Zu oft habe ich da in der Vergangenheit schon ins Klo gegriffen, weil ob ein Spiel im Coop wirklich gut funktioniert ist nochmals eine ganz eigene Kiste.
Und wenn mir was wirklich gefällt habe ich auch kein Problem damit nochmals Extra Geld für Add-Ons aus zu geben, oder mir das Spiel nachträglich zu kaufen, wenn es dann wieder aus dem GP raus fliegt. Bei mir z.B. Remnant, oder MGS V,...
Unterm Strich ist es für mich jedoch eine einfache Rechensache. Der GP kostet mich derweil mittels Angebote so roundabout 100,-/Jahr. Spiele ich also 2 bis 3 aktuelle Premium-Spiele aus dem GP-Sortiment, dann hat er sich bereits amortisiert.
Durch den GP komme ich nun sogar in den Genuss manche Spiele, dann und wann auch mal Day One zu spielen. Nicht, was ich unbedingt brauche, was aber durchaus mal nett sein kann. Denn 60,-, gar mehr für einen Spiel bezahlen, habe ich und werde ich wohl auch nie.
Im Bezug auf die gesamte Gamingbranche hat das natürlich nochmals andere Aspekte.
Aber das Argument, Micro-Transactions und/oder das Teile vorsätzlich raus genommen werden und als Add-On verkauft werden dem Game Pass zu zuschreiben hinkt für mich insofern, dass es diese, Sorry, Dreckstaktik schon weeeit vor dem Game Pass gegeben hat. Und ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass Hersteller/Publisher das auch ganz ohne GP weiterhin praktizieren würden!
Wo ich mehr ein Gefahrenpotenzial sehe, ist ein Netflix-Effekt. Dh. dass mit der Zeit irgendwann mehr Masse, als Klasse raus gehaut wird um die vielen, vermeintlich tollen als Blender/Verkaufsargument vor zu schieben.
Andererseits verschafft der Game Pass im Bereich des Konsolen-Krieges gerade potenziell einen Ausgleich zur Marktmacht Sonys. Und so was kann für uns Gamer:innen nur von Vorteil sein, als die Vormachtstellung eines Einzelnen Players.
Klar besteht das Risiko, dass man in Zukunft vielleicht, wie bei Filme dann mehrere Abos abschließen muss (Microsoft, Sony, Nintendo, EA, Steam,...). Andererseits ist das mMn in Wirklichkeit eine Befürchtung vor etwas, was eigentlich schon längst und seit Jahrzehnten existiert. Systemexklusivität ist keine Erfindung der Neuzeit, oder des Game Pass! Auch hier sollte man sich einfach mal durch rechnen, wie viel die Spiele für mehrere Systeme einzeln kosten würden, vs. mehrere Abos. Und ich denke potenziell wird sich herausstellen, dass man auch mit mehreren Abos immer noch günstiger aussteigt.
Unterm Strich würde ich also sagen, dass der Game Pass in Summe eine gute Sache ist. Zumindest aus meiner Sicht und/oder für mich.